Oldtimerfreunde erleben riesigen Zuspruch

Egge und Jaguar

(6.5.2013 Text und Bilder von Monika Schütz Obermain-Tagblatt)

BAD STAFFELSTEIN: Porsche, Schlüter, Fendt und Lanz - bei dem Konzept stimmt’s voll und ganz! Auf Neuland wagte sich der Vorstand der Oldtimerfreunde Bad Staffelstein: Zum ersten Mal ab es zum traditionellen Treffen von alten Fahrzeugen aller Art auch eine historische landwirtschaftliche Geräteschau. Kartoffelroder aus alten Zeiten, Teile einer Egge, die einst von Kühen gezogen wurde,Pflug,Ladewagen und Mähmaschinen aus vergangenen Tagen. Das Konzept ging auf: Genau 238 Besitzer von Fahrzeugen mit einem Alter von mehr als 30 Jahren meldeten sich am Sonntag bei den Verantwortlichen, erhielten ihr Startschild und durften sich bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen vielen, vielen Besuchern zeigen. Während bei den Autos einige VW Käfer, ein hellblau-weißer Opel Rekord und ein chromblitzender schwarzer Jaguar aus dem Jahre 1956 ins Auge stachen, erfreuten sich bei den Traktorfahrern die Besucher an den höchst unterhaltsamen Vorführungen. Reisig und Holzstangen mit Durchmessern von bis zu zehn Zentimetern verschwanden krachend im Schlund einer „Holzhackmaschine“ von 1961, um kurz und klein einige Sekunden später aus dem Schlot wieder herauszufliegen. Friedrich Geuß aus Püchitz hatte das altertümliche Gerät dabei, angehängt an seinen 50 Jahre alten Deutz. Sogar die Größe der Holz-Schnitzel konnte man einstellen. Die Maschine ist noch heute in Betrieb. Ein Mähwerk vom Hersteller Fahr hatte Lothar Rust dabei. Diese waren in den 1930-er Jahren bereits in den USA produziert worden, in Deutschland erst nach dem Krieg. ,,Da braucht mer zwei Pferde, die gut im Schritt sind, sonst werd des nix", erklärte der Schneyer Oldtimerfreund das Gerät. ,,Ganz schlicht gebaut - hat aber trotzdem funktioniert“, stellte Gunther Dauer von den ,,Staffelsteinern“ die Egge von einst vor. Aus Eisen und Holz war sie, dreiteilig, und wurde von Kühen gezogen. Noch unrestauriert ist der Bulldog des ehemaligen Vorsitzenden Erwin Zahner. Übers Internet und Bekannte ist er zu dem Eicher ED 2 II von 1958 gekommen, jetzt muss noch einiges an Arbeit und Zeit investiert werden. Kommunikation ist den Staffelsteinern wichtig. Der Austausch, die Tipps: ,,Woanders stellen Sie Ihren Bulldog hin, und keiner kümmert sich um ihn“, bedauert Vorstandsmitglied Walter Mackert. In Bad Staffelstein ist das an anders: Bereits beim Weißwurstfrühschoppen wurde gefachsimpelt, was das Zeug hielt. So soll es auch im nächsten Jahr weitergehen: mit Treffen, Ausfahrt und wieder mit einer Geräteschau. Nur kurze Zeit später wusste sogar der letzte Gast oder Einheimische: Sie sind wieder in der Stadt! Die unvergleichlichen blauen Qualmwolken, das unverkennbare ,,Tock-tock-tock“ der Ackerboliden und der satte Sound der Mopeds und Autos erfüllte die Stadt bei der Rundfahrt.

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© Monika Schütz Obermain-Tagblatt

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