Bodenschutz - so gesundet ihr Gartenboden

Um die Böden weltweit ist es leider schlecht bestellt - Versiegelung, Erosion, Verschmutzung mit Schadstoffen und Verdichtung hinterlassen irreparable Schäden an der für uns lebenswichtigen Ressource. Auch im Garten wird dem Boden oft nicht die Bedeutung beigemessen, die eigentlich notwendig wäre. Wir erklären, was wichtig ist.

Was ist Boden?

Bodenschutz
So geht gesunder Gartenboden: die Bodenorganismen "füttern". Versiegelungen, Verdichtungen und Verschmutzungen vermeiden. Den Boden möglichst wenig bearbeiten.   © Dahlmann/Verband Wohneigentum
Wenn man von Boden spricht, meint man meist die obere, 20-30 cm starke, von unzählige Bodenlebewesen bevölkerte Bodenschicht - umgangssprachlich meist als Mutterboden, Oberboden oder Humusschicht bezeichnet. Diese Schicht besteht aus einer Mischung von stark zerkleinertem Ausgangsgestein und organischen Bestandteilen tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Für eine dauerhafte und stabile Verbindung von mineralischem und organischem Material leistet das Bodenleben ganze Arbeit und das über einen sehr langen Zeitraum: Bis bei uns 1cm neuer Oberboden entsteht, können mehr als 100 Jahre vergehen.

Gartenboden schützen

Um dem Gartenboden und vor allem den darin lebenden Bodenbewohnern die nötige Aufmerksamkeit zu geben, müssten wir uns den Boden eigentlich als ein Lebewesen vorzustellen und entsprechend respektvoll behandeln. Hier die wichtigsten Tipps, für ein gesundes Bodenleben und einen guten Gartenboden:

1. Das Bodenleben "füttern"Bakterien, Pilze und Einzeller, Fadenwürmer, Springschwänze, Asseln, Regenwürmer und Co. brauchen reichlich Nahrung. Diese können wir ihnen in Form von organischen Materialien wie Kompost, Gründüngungspflanzen, abgelagertem Mist, Mulchschichten, Schafwolle, Hornprodukten, etc. geben. Das Bodenleben zersetzt diese Produkte und ernährt so die Gartenpflanzen. Eine solche organische Düngung ernährt alles im Garten. Durch eine Kreislaufwirtschaft im Garten und organische Düngung erhöht sich auch der Humusgehalt im Boden und sorgt für eine verbesserte Wasserhaltefähigkeit.Im Gegensatz dazu werden bei einer mineralischen Düngung nur die Pflanzen ernährt, das Bodenleben hingegen verhungert.

2. Versiegelung und Verdichtung vermeidenIm Garten sollte möglichst viel natürlicher Oberboden erhalten bleiben. Böden speichern Wasser, kühlen durch Verdunstung und geben gefiltertes Wasser an das Grundwasser weiter. Diese Funktionen werden auch durch Versiegelungen und Verdichtungen eingeschränkt. Versiegelungen durch wasserundurchlässige Bodenbeläge sind daher auf das Allernotwendigste zu reduzieren. Um Verdichtungen vorzubeugen, darf Oberboden deshalb nicht mit Maschinen überfahren werden. Mein Tipp: Tragen Sie bei größeren Baumaßnahmen die Oberbodenschicht ab und lagern Sie sie , fachgerecht zwischen, um sie später wieder auf einen gelockerten Unterboden aufzubringen.

3. Weniger Arbeit - besserer BodenBoden in der Natur ist, außer in Wüsten, immer bewachsen oder bedeckt - unter Pflanzen- und Mulchschichten ist das Bodenleben gut geschützt und sorgt aktiv für eine beständige Bodenlockerung. Das ist eine gute Vorlage für uns im Garten: Bepflanzen Sie den Boden flächig und mulchen Sie z.B. mit Rasenschnitt und Laub. Grundsätzlich gilt: Stören Sie den Boden so wenig wie möglich, d.h. Pflanzflächen möglichst wenig betreten und Bodenbearbeitung soweit es geht reduzieren. Überlassen Sie die Bodenlockerung, wenn möglich dem Bodenleben.

4. Verschmutzung vermeidenAchten Sie darauf, dass in Ihrem Garten nichts in den Boden kommt was dort nicht hingehört.Herbizide, synthetisch-chemische Pflanzenschutzmittel, Plastik, Farben und alles, was wir im Garten einsetzen, verschmutzt irgendwann im Boden und kann das Bodenleben beeinträchtigen.

Sven Görlitz

Das Kompetenzteam Ökologie & Garten im Verband Wohneigentum hat sich eingehend mit dem Thema Boden befasst und ein übersichtliches Faltblatt und eine umfassendere Verbandsposition zum Thema Bodenschutz herausgegeben.

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