Dieser Schutz zahlt sich aus So sichern Sie sich gegen Einbruch

Seit 2009 steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland kontinuierlich an. Bundesweit wurden 2014 bei der Polizei rund 152.000 Wohnungseinbrüche registriert. Im vergangenen Jahr verursachten Einbrecher einen Schaden von über 422 Millionen Euro. Neben den materiellen Schäden sind häufig dauerhafte psychische Belastungen eine Folge für die Betroffenen. Erfreulicherweise kann mit verhältnismäßig geringem Aufwand viel an Sicherheit und Schutz bewirkt werden. Wie, erläutert Reinhold Hepp, Leiter Kriminalpolizei Stuttgart, derzeit Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention.

Der Einbau und Gebrauch von Sicherheitstechnik steht bei Prävention an vorderster Stelle. Denn bevorzugte Angriffsstellen sind ebenerdig gelegene Türen und Fenster, wobei das Aufhebeln mit 70 Prozent die häufigste Einbruchsweise darstellt.

Sicherheitstechnik wirkt

In über 40 Prozent der Fälle scheiterten die Einbrecher an vorhandenen Sicherungseinrichtungen und gaben auf, weil sie nicht schnell genug einsteigen konnten. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge bricht ein Gros der Täter die Tatausführung ab, wenn er nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude kommt. Die mechanische Sicherungstechnik ist für den Einbrecher der physische und somit zeitliche Widerstand, während Alarm- und Videoüberwachungsanlagen die Tat zusätzlich melden oder dokumentieren.

Empfehlungen der Polizei

Einbruch
© alphaspirit/shutterstock.com
Entscheidend ist, bedarfsgerecht und mit Blick auf die Schwachstellen vorzugehen. So macht es einen Unterschied, ob sich die Wohnung im Erd- oder im Obergeschoss befindet. Es gilt, alle ohne Hilfsmittel erreichbaren Öffnungen abzusichern. Dies geht von der Haus- bzw. Wohnungstür über die Fenster bis zu den Fenstertüren an Terrassen und Balkonen.

Die Polizei rät stets zum fachgerechten Einbau zertifizierter und DIN geprüfter Einbruch hemmender Produkte, die mindestens der Widerstandsklasse RC 2 entsprechen. Informationen zu qualifizierten Fachunternehmen, Sicherheitsstandards und Herstellerverzeichnissen erhalten Sie bei Ihrer Polizeilichen Beratungsstelle oder im Internet. Eigentümer von Eigenheimen haben eine hervorragende Möglichkeit, sich durch den Einbau von Sicherheitstechnik gegen Wohnungseinbruch zu schützen.

Staatliche Förderung nutzen

Seit Herbst 2014 kann über die Förderprogramme der KfW-Bankengruppe (KfW) "Altersgerecht Umbauen (Nr. 159, 455)" und "Energieeffizient Sanieren (Nr. 151, 430)" zugleich in Maßnahmen zum Schutz gegen Wohnungseinbruch investiert werden, wenn diese in unmittelbarem Zusammenhang mit Barriere reduzierenden Maßnahmen oder energetischer Sanierung stehen. Die finanzielle Förderung erfolgt durch Investitionszuschuss oder zinsgünstige Kredite.

Einbruchschutz: alle guten Dinge sind drei

Zum Einbau von Sicherheitstechnik muss das sicherheitsbewusste Verhalten des Einzelnen hinzukommen. Denn was nützt die beste Sicherheitstechnik, wenn bei Verlassen des Eigenheims die Fenster gekippt sind oder die Haustüre lediglich zugezogen und nicht verschlossen wurde?

Als dritte zentrale Schutzmaßnahme ist die aufmerksame Nachbarschaft zu nennen. So kann der "achtsame Nachbar", der bei Abwesenheit des Wohnungsinhabers für einen belebten Eindruck sorgt und beispielsweise den Briefkasten leert oder bei verdächtigen Wahrnehmungen reagiert, das Risiko des Wohnungseinbruchs stark reduzieren. Ein gleichgültiges und von Anonymität geprägtes Wohnumfeld hingegen lädt Einbrecher ebenso ein wie ungesicherte Wohnverhältnisse. Durch das gemeinsame Engagement sowie die persönliche Eigenvorsorge kann Tätern wirkungsvoll das Handwerk gelegt werden.

Reinhold Hepp

Weitere Informationen zum Einbruchschutz

Internet

http://www.k-einbruch.de

http://www.kriminalpraeve...hschutz.html

www.kfw.de/einbruchschutz


Faltblätter

  • "Achtung, Langfinger!"

Einbruchschutz.pdf (284.0 KB, PDF-Datei)

Bezug: Verband Wohneigentum e.V.

  • "Einbruchschutz zahlt sich aus"

Bezug: Publikationen Versand der Bundesregierung,
Postfach 48 10 09, 18132 Rostock,
Tel.: 030-182 722 721, E-Mail: publikationen@bundesregierung.de

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