Wohnungsmarkt aus dem Gleichgewicht? Immobilienwirtschaflticher Dialog
„Mieten seit 2005 um bis zu 64 Prozent rauf“, so die reißerische Überschrift eines großen Preis-Vergleichs in der Bild-Zeitung am 27. Juni 2012. An diesem Tag setzte ein Werkstattgespräch „Wohnungsmarktpolitik in Wachstumsregionen“ den Immobilienwirtschaftlichen Dialog im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung fort. Seit der Auftaktveranstaltung 2007 bringt sich der Verband Wohneigentum in diesen Dialog zwischen der Politik und den Spitzenverbänden der Immobilienwirtschaft ein.
Kaum ein Tag vergeht, an dem die Medien sich nicht mit steigenden Mieten befassen. Wie in der oben zitierten Schlagzeile geschieht dies oft sehr undifferenziert. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) setzte dem eine fundierte Information und wissenschaftliche Diskussion entgegen.
Zwei große Fragenkomplexe wurden schwerpunktmäßig erörtert: Zum einen die gegenwärtig häufig aufgeworfene Frage: „Haben wir eine Immobilienblase in Deutschland?“, zum anderen: „Haben wir eine generelle Wohnungsnot in Deutschland?“. Ausführlich setzte sich die Fachrunde mit der aktuellen Immobilienpreisentwicklung und der Entwicklung der Wachstumsregionen auseinander. Viele Faktoren können zu einem Preisanstieg führen: wachsende Nachfrage nach modernen Wohnungen, knapper Baugrund, auch ein mancherorts relativ hohes Einkommen. In der Diskussion kam zur Sprache, dass jede Verschärfung der energetischen Standards auch zu einer Erhöhung der Preise führe. Umgekehrt problematisiert wurden aber ebenso die steigenden Energiekosten. Hier sei die Politik gefordert. Ein Appell, dem sich auch der Verband Wohneigentum anschließt.
Als Fazit beantwortete Ute Redder (BMVBS) beide Fragen mit einem klaren „Nein“: Es bestehe keine generelle Wohnungsnot und wir haben keine Immobilienblase. Natürlich dürfe nicht aus den Augen verloren werden, wie sich die Entwicklungen am Markt vollziehen. Näheres zum Werkstattgespräch kann demnächst in einer durch das BMVBS veröffentlichten Publikation nachgelesen werden.
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