Wohnen heute bis morgen - Altersgerecht für alle Generationen

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Wohnen ist ein Grundbedürfnis und elementares Element individueller Lebensgestaltung zugleich.
Das eigene Haus, die eigene Wohnung sind ideale Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. In jeder Phase, als Single, in der Zeit der Familiengründung, dann wenn die Kinder aus dem Haus sind und im Alter. Prinzipiell kann Wohneigentum angepasst werden. Insbesondere im Alter wollen mehr als 90 Prozent der über 65jährigen Menschen in ihrem Haus und angestammten Wohnumfeld bleiben. Durch Umgestaltung der eigenen Wohnung bis hin zu Barrieren reduzierenden Umbau, bei dem kein Vermieter einwilligen muss, ist ein selbständiges Wohnen möglich. Notwendig ist allerdings eine Unterstützung durch Beratung und Information, Baubegleitung bei umfangreicheren Maßnahmen und finanzielle Förderung. Vieles sollte präventiv geplant und durchgeführt werden, um im hohen Alter keinen unzumutbaren Kraftakt leisten zu müssen. Dafür sind Anreize über Zuschüsse, Sonderkonditionen und Fachberatung erforderlich.

  • Das Förderprogramm "Altersgerecht Umbauen" der KfW Bankengruppe bietet durch vergünstigte Kredite und Zuschüsse Anreize, rechtzeitig ins eigene Haus zu investieren. Der Verband Wohneigentum hat die Wiedereinführung des Zuschussprogramms für Einzelmaßnahem ausdrücklich begrüßt und fordert nachdrücklich Verstetigung und Ausbau beider Förderinstrumente.

  • Der Einsatz und die Weiterentwicklung bezahlbarer technischer Assistenzsysteme sowie Hausnotruf sind zu fördern.

  • Neutrale Beratung und Baubegleitung, vergleichbar der KfW-Programme für energetisches Sanieren, können die Umgestaltungsquote und damit die Anzahl altersgerechter Wohnungen erhöhen.

Zur Basis selbstbestimmten Wohnens ist überdies eine Wohnumgebung notwendig, in der Haus- und Wohneigentümer soziale Kontakte finden und möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dies setzt Sozialräume voraus, in denen die Bewohner aller Generationen optimal eingebunden sind und in guter nachbarschaftlicher Gemeinschaft leben. Das Umfeld muss für ältere Menschen und z. B. für Menschen mit Bewegungseinschränkung oder Sehbehinderten geeignet sein. Zugänge, Straßen und Plätze müssen mit Rollator und Rollstuhl zu bewältigen sein, gute Beleuchtung und Übersicht erhöhen das Sicherheitsgefühl, Sitzmöglichkeiten bieten ungezwungene Begegnungsmöglichkeiten. Daneben sind eine Infrastruktur der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen sowie ein angemessener Öffentlicher Personennahverkehr wünschenswert. Solche städtebaulichen Qualitäten kommen nicht nur den Senioren und Seniorinnen zugute, sondern bieten allen Generationen Lebensqualität.

Der Verband Wohneigentum fordert,

  • im Rahmen der städtebaulichen Weiterentwicklung den Einsatz der Kommunen zu einer seniorengerechte Quartiers- und Siedlungsgestaltung.

  • Eine bundesweite Förderung von Quartiersmanagern zu diesem Aufgabenfeld - vergleichbar denen der integrierten Quartierskonzepte ?Energetische Stadtsanierung? sollte eingeführt werden.

Der Verband Wohneigentum fördert Ansätze, die das Zusammengehörigkeitsgefühl in städtischen und dörflichen Quartieren stärken. Ziel sind aktive Gemeinschaften und Initiativen, in denen sich die Akteure einbringen und tragfähige nachbarschaftliche Strukturen entwickeln. Dazu gehören neue Formen des Wohnens, die auch dazu beitragen, den Hilfe- und Unterstützungsbedarf der Bewohner bis ins hohe Alter zu sichern.

  • Der Verband Wohneigentum fordert die Politik auf, Gemeinschaften bei der Organisation von sozialen Begegnungsorten zu unterstützen, insbesondere den Erhalt oder Ausbau von geeigneten Treffpunkten und Gemeinschaftshäusern in Siedlungen finanziell zu fördern.

  • Das Wohnen der Generationen durch entsprechende bauliche Anpassung von Einfamilienhäusern oder siedlungsgerechte Neubauten und sonstige situationsbedingte Möglichkeiten in den Siedlungen und Quartieren, ist durch geeignete Rahmenbedingungen (u. a. entsprechende Bebauungspläne) zu fördern.

Dort wo aktive Gemeinschaften sind, kann viel geschehen. Der Verband Wohneigentum versteht sich als Partner von Kommunen, öffentlichen und privaten Organisationen und Personen, die keine profitorientierten Ziele verfolgen, um gemeinsam geeignete Plattformen zu entwickeln, auf denen die relevanten Akteure vor Ort erfolgreich zusammenwirken können. Zielgruppenspezifische Themen, konkrete Unterstützungsangebote und Perspektiven leisten einen Beitrag, damit sich ortsbezogene Identifikation und neue familien- und generationsfreundliche Strukturen entwickeln können.

Wetzlar, 16.04.2016

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