Chronik der Siedlergemeinschaft Kippenheim e.V.

Am 08. November 1935 wurde dem Deutschen Siedlerbund e.V. als einzige Organisation die Betreuung aller Kleinsiedler, Heimstätten und Eigenheimsiedler vom Staat übertragen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Siedlerbund nur Einzelmitglieder, die je nach Bedarf in Siedlergemeinschaften, Kreisgruppen und Gaugruppen zusammengefasst wurden.

Ein noch vorhandener Mitgliedsausweis bezeugt, dass die Siedlergemeinschaft Kippenheim seit dem Kriegsjahr 1943 besteht. Trotz aller Unwägbarkeiten, welche die damalige Zeit mit sich brachte, gab es schon damals das Bestreben Eigentum für sich zu schaffen. Sei es ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück.
Alle für Einen - Einer für Alle war das Motto der 28 Gründungsmitglieder.

Den sozial schwachen Familien wurde durch das Reichsheimstättengesetz der Bau eines Eigenheimes ermöglicht. Um in den Genuss eines Siedlungshauses zu kommen, mussten strenge Auflagen gegenüber dem Bauträger erfüllt werden.

In dem Siedlungsvertrag wurde genau definiert, welche Wohnräume zur Verfügung stehen dürfen:

  • eine Wohnküche

  • Elternschlafzimmer

  • Kinderschlafzimmer

  • Waschküche

  • Abort

  • zwei Keller

  • Kleintierstall

  • ausbaufähiges Dachgeschoss

Die Siedler waren verpflichtet, die Kleinsiedlung gärtnerisch und als Kleintierhalter ordnungsgemäß zu bewirtschaften und dauernd selbst zu bewohnen. Damit sollte erreicht werden, dass der Eigenbedarf der Siedler gedeckt war.

So konnte man in den Siedlungen Hühner, Schweine, Hasen, Gänse und Enten sehen. Durch den Anbau von Gemüse und die eigene Tierhaltung konnten die Siedler die Not und das Elend etwas Lindern. Nach dem Krieg war die Selbstversorgung sehr wichtig, weil die Zuteilung der Lebensmittelmarken alleine kaum gereicht hätte.

In dieser entbehrungsreichen Zeit hat die Nachbarschaftshilfe eine sehr große Rolle gespielt.
Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe wurden ernst genommen und waren eine unschätzbare Hilfe beim Bau eines Eigenheimes, so dass auch der "einfache" Familienvater bzw. Arbeiter sich in der Lage sah, seiner Familie ein eigenes Heim zu bieten. Unterstützung fanden die Bauwilligen in dieser Siedlergemeinschaft auch, wenn es um die Beschaffung von Darlehen oder den Kauf von günstigen Baumaterialien ging.

Nach und nach entstanden so seit 1951 die ersten Siedlerhäuser im Gewann Selzen und auf der Ostseite der Freiherr-von-Grechtlerstraße.

Bauträger war die Badische Heimstätte, welche die Häuser 1958 an die Siedler übergab. Damals hieß der Dachverband Deutscher Siedlerbund, unter dem unsere Siedlergemeinschaft beherbergt war.

1973 fand sich mit der gemeindeeigenen Obstbaumanlage im Gewann Hanfrötze mit ca. 4000 m2 ein geeignetes Vereinsgrundstück. Nach Abschluss des Pachtvertrages (damals 100 DM im Jahr) begann die Siedlergemeinschaft Kippenheim neue Meilensteine für Zusammenarbeit, Gemeinsinn und Leistungswillen zu setzen.

In einer ersten Bauphase entstand 1975 eine Wetterschutzhütte auf dem Gelände, welche Stück um Stück erweitert und ausgebaut wurde. In Eigenleistung wurden Elektrizität-, Wasser- und Entsorgungsleitungen zum Grundstück verlegt. Das Gelände und die mehr als 100 Streuobstbäume (überwiegend Äpfel) werden seitdem von den Mitgliedern gehegt und gepflegt.

1990 - 1992 entstand das Freizeitheim auf dem Gelände der Siedlergemeinschaft Kippenheim e.V. in seiner heutigen Form, der Bau erfolgte in Eigenregie.
Es bietet Platz für 60 Personen und ist Treffpunkt für Vereinsmitglieder und Gäste. Auch Vereine und Gruppen nutzen unser Freizeitheim für ihre Veranstaltungen und Feste.


Seit vielen Jahren lädt die Siedlergemeinschaft die Bevölkerung regelmäßig im Januar zu einem Baumschnittkurs ein, zum Abschluss wird Kesselfleisch gereicht.
Das Grillfest im Sommer und das Käsevesper im Herbst sind weitere beliebte Veranstaltungen.

Mittwochnachmittags und Sonntagvormittags wird zu einem öffentlichen Stammtisch eingeladen.

Die Siedlergemeinschaft Kippenheim bietet auch öffentliche Veranstaltungen mit Vorträgen rund um das Haus und Garten an. Die Themen für die Vorträge orientieren sich an den Bedürfnissen unserer Mitglieder. Unterstützung hierfür erhalten die SG Kippenheim durch den Verband Wohneigentum Baden-Württemberg e.V., dem auch die SG Kippenheim angeschlossen ist. Themen wie Versicherungsschutz, Einbruchschutz, neue Verordnungen für Heizungsanlagen und Schornsteinreinigung, Brandschutz und Gartenpflege wurden im Freizeitheim von geeigneten Referenten angeboten und fanden regen Zuspruch.

Seit einigen Jahren beteiligt sich die Siedlergemeinschaft am Ferienprogramm und anderen Veranstaltungen der Gemeinde Kippenheim. Die Kindergärten beider Konfessionen nutzen die Anlage für ihre Unternehmungen. In Jahren mit einer guten Apfelernte pressen wir mit den Kindern frischen Apfelsaft. Es handelt sich in jedem Fall um ungespritztes Obst und ohne Kunstdünger.

Die Gemeinschaft Kippenheim hat derzeit etwas über 115 Mitglieder.

Im Jahresbeitrag von derzeit 48,- Euro ist monatlich die Zeitschrift

    Familienheim und Garten mit aktuellen, hochinteressanten Beiträgen zum Familienheim und dem Garten enthalten.

     

     

    Der Leistungskatalog des Verbandes Wohneigentum umfasst weiterhin für unsere Mitglieder:

    *Grundabsicherung für Haus und Garten (Haftpflicht für Haus-u. Grundbesitz)

    *Rechtsberatung in allen Angelegenheiten von Haus und Grundstück

    *Rechtschutz für Eigentümer und Mieter von Wohnungen und Grundstück

    *Gartenfachberatung in Anlage und Pflege von Nutz-und Ziergarten

     

     


    Kippenheim im November 2023

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