Chronik

Entwicklung der Siedlergemeinschaft Alt Duvenstedt.

Nach dem letzten Krieg musste die Gemeinde Alt Duvenstedt, genau wie andere Gemeinden in Schleswig-Holstein, eine große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen.

Mit der Zeit wurde dann immer deutlicher, dass viele Flüchtlinge nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren konnten oder durften.

Dadurch war auch noch in den fünfziger Jahren die Wohnungsnot sehr groß.

Um die Not zu lindern, entwickelte im Jahre 1953 der Gemeindevertreter Otto Künzle den Plan, in Alt Duvenstedt eine Nebenerwerbssiedlung zu bauen.

Zu diesem Zweck setzte er sich mit der Heimstättengenossenschaft in Büdelsdorf in Verbindung und versuchte, mit ihrer Hilfe, Bauland in Alt Duvenstedt zu bekommen.
Dieser Plan scheiterte aber zunächst daran, dass man in der Gemeinde der Meinung war, Alt Duvenstedt müsse ein Bauerndorf bleiben.
Keiner der Bauern war bereit, ein Stück Land für den Bau einer Siedlung zu veräußern.

Als später aber der Gastwirt Struck vom Pachtvertrag eines geeigneten Grundstückes, das der Hohner Kirche gehörte, zurücktrat, konnte dieses Land von der Kirche zur Bebauung erworben werden.
Zehn Bewerber waren anfangs schnell gefunden. Von ihnen schieden jedoch einige durch Umsiedlung nach Süddeutschland wieder aus.
Andere traten wieder zurück, weil sie glaubten, eine Belastung von DM 74,00, bei einem Stundenlohn von DM 1,00 bis DM 1,20, nicht tragen zu können.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz konnten im Sommer 1955 fünf Doppelhäuser bezogen werden.
Aus Dankbarkeit dem Initiator gegenüber, wurde die Anliegerstraße “Otto Künzle Weg“ genannt.

Den neuen Eigentümern wurde von der Heimstättengenossenschaft die Auflage gemacht, eine Grundstück-Haftpflichtversicherung abzuschließen.
An diese zusätzliche finanzielle Belastung hatte vorher niemand gedacht.
Der Anlieger Heinz Janec nahm die Sache in die Hand und organisierte eine Versammlung der Bewohner des Otto Künzle Weges in Strucks Gasthof, bei der auch ein Vertreter des Deutschen Siedlerbundes anwesend war.
Hier erfuhren die neuen Hausbesitzer, dass die Mitgliedschaft im Deutschen Siedlerbund, bei einem monatlichen Beitrag von DM 1,50, sowohl die geforderte Grundstückshaftpflichtversicherung als auch eine kostenlose Rechtsberatung in allen Siedlungsfragen gewährleistet. Außerdem sei eine monatliche Zeitschrift für Siedler im Preis enthalten.

An diesem Abend traten spontan die neuen Hausbesitzer:
Heinz Janec, Erwin Werner, Emil Torkler, Gustav Krüger, Erwin Stremlow und Willi Potrek dem Deutschen Siedlerbund bei.

Heinz Janec wurde Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Alt Duvenstedt.
Man schrieb den 01. Juli 1955 .


Heinz Janec führte den Verein bis zum Herbst 1963 und übergab dann den Vorsitz an Erwin Werner.

19 Jahre, bis zum Februar 1982 war Erwin Werner Vorsitzender.
In dieser Zeit stieg die Mitgliederzahl von acht auf siebenundsechzig an.

Am 12. Februar 1982 übernahm Heinz Steffen aus dem Birkenweg 15 den Vorsitz der Siedlergemeinschaft.

Die Gemeinschaft wuchs immer weiter und zählte Mitte der neunziger Jahre mehr als 140 Mitgliedsfamilien.
Dadurch kam auch mehr Geld in die Kasse, so dass die Gemeinschaft Gartengeräte anschaffen konnte, die die Mitglieder für einen kleinen Betrag ausleihen konnten.

Die Mitglieder kommen aus allen Schichten der Bevölkerung Alt Duvenstedts.


In den ersten Jahren gab es kaum Kontakte zur Gemeinde. Die wenigen Berührungspunkte waren eher unfreundlicher Natur.
Das lag an den damaligen Bürgermeistern, die der Gemeinschaft aus vorher genannten Gründen nicht besonders angetan waren.
Glücklicherweise hat sich das Verhältnis grundlegend geändert, so dass die Siedlergemeinschaft zu einem Eckpfeiler in der Alt Duvenstedter Vereins- und Verbandslandschaft werden konnte.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Vereinen und Verbänden des Dorfes verläuft reibungslos.

Am 06. März 1976 wurde die Frauengruppe unter der Leitung von Renate Schröder und Irmgard Werner gegründet.
Die Frauen trafen sich im Feuerwehrgerätehaus.
Heute besteht die Gruppe immer noch und trifft sich alle zwei Wochen im Gemeinderaum in der Schule unter der Leitung von Gabriele Rasper, die das Amt 1994 übernommen hatte.

Mit den Jahren wurden auch einige Aktivitäten ins Leben gerufen.

Es begann mit dem Straßenfest im Otto Künzle Weg, das bis in die neunziger Jahre in jedem Jahr gefeiert wurde.

Das Straßenfest wurde dann vom Grillfest abgelöst, das in J.P. Jürgensen´s Scheune bis zum Jahr 2000 veranstaltet wurde. Wegen immer geringer werdender Beteiligung wird es heute nicht mehr durchgeführt.

Seit 1983 wird am ersten Mai eine Fahrradtour gemacht, an der sich immer 50 bis 60 Fahrradfahrer beteiligen.

Im Herbst wird das Siedlerfest gefeiert, das mit Essen, einer großen Tombola, Ehrungen und live Musik veranstaltet wird.

In den neunziger Jahren stiftete der Bürgermeister und Amtsvorsteher Herr Hans Jürgen Schröder der Siedlergemeinschaft einen Pokal, der in jedem Jahr durch einen Wettbewerb zu gewinnen ist.
Prämiert wurde der schönste Vorgarten und die höchste Sonnenblume. In diesem Jahr bekam jedes Mitglied eine Kartoffel, die in einem 10-Liter Eimer gepflanzt werden muss. Wer dann die meisten Kartoffeln im Eimer gezüchtet hat ist der Gewinner.

Am 02. Februar 1996 löste Wolfgang Hinz aus der Dorfstraße 10 Heinz Steffen als Vorsitzender der Siedlergemeinschaft ab.
Bei dieser Wahl wurde fast der gesamte Vorstand neu gewählt.

Nach der ersten Vorstandssitzung wurde überlegt, was der Vorstand neu oder anders als bisher machen kann. Es wurde der Entschluss gefasst, etwas für unsere älteren Mitglieder zu machen.
Es kam der Vorschlag, einen Seniorennachmittag in der Adventszeit zu veranstalten.
Seit der ersten Veranstaltung 1996 ist dies nun eine fester Veranstaltungapunkt in der Gemeinschaft.

Seit 1997 macht die Siedlergemeinschaft Alt Duvenstedt zusammen mit der Siedlergemeinschaft aus Rickert eine fünf Tage Tour mit dem Bus.
Ziele waren bisher Bad Aibling in Bayern, der Schwarzwald, die Insel Bornholm und in diesem Jahr der Spessart.

Dies stellt im wesentlichen Zügen Entwicklung und Leben der Siedlergemeinschaft Alt Duvenstedt dar.


Alt Duvenstedt im Juni 2001



Wolfgang Hinz
1. Vorsitzender

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