Sommergewitter, eine Gefahr für Leib ... ... und die Elektronik im Haus

Ein einziger Blitz an einem schwülen Nachmittag im Juni - vor dem Halbfinale gegen die Türkei - kostete glücklicherweise kein Leben oder Verletzte, aber bei mir und in der Nachbarschaft wurden in sechs Häusern auf einen Schlag viele der heute üblichen elektronischen Gerätschaften zerstört.
Bei mir allein traf es die Satellitenempfangsanlage, ein Fernsehgerät, einen DVD-Player, einen VHS-Recorder, meinen PC, das Modem, die Steuerung des Küchenherds für das CERAN-Kochfeld, die zwei Schaltrelais für die Außenbeleuchtung und die Telefonanlage.
Das war alles relativ schnell ersetzt oder repariert, aber die Untersuchung und die Reparatur meines PC, die Rettung meiner gespeicherten Daten sowie das Einrichten des Ersatz-Modems durch die Telekom zogen sich vier Wochen hin.
Dass ich trotzdem noch lachen kann, verdanke ich einerseits der Gebäudeversicherung, die für Schäden und Untersuchungen an allen fest installierten Geräten aufkam.
Andererseits hatte ich bei den mobilen Geräten Glück im Unglück. Denn kaum 3 Wochen zuvor hatten wir unsere Hausratsversicherung durch das Risiko "Überspannungsschäden" ergänzt, was kaum 10 Prozent der Jahresprämie ausmacht.
Achtung: das Schadensrisiko "Überspannungsschäden" ist nicht automatisch in jeder Hausratsversicherung enthalten. Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsvertreter und lassen Sie Ihre Hausratsversicherung entsprechend ergänzen.
Hinweis: Die Versicherungen bezahlen die Reparatur defekter Geräte. Wird stattdessen ein Neugerät beschafft, bleibt es bei der Erstattung in Höhe des Kostenvoranschlags vom Meisterbetrieb. Auch der oft kostenpflichtige Kostenvoranschlag wird von der Versicherung erstattet. Erweist sich ein Gerät allerdings als nicht defekt, dann bezahlt die Versicherung die Untersuchungskosten meistens nicht.

Übrigens, mein PC war mit allen Geräten über eine Master-Slave-Vielfachsteckdose mit Überspannungsschutz an das Stromnetz angeschlossen. Es nützte nichts! Da müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden.
Noch ein Glückstreffer mehr an diesem Spieltag: das packende Spiel am Abend konnten wir dank der schnellen Reparatur an der Satellitenschüssel durch trotzdem noch verfolgen!

Da hilft kein Jammern und kein Klagen, einfach den Elektro-Meister fragen!


Gegen Überspannung kann man sich wirkungsvoll durch ein dreistufiges inneres Schutzkonzept absichern.

  • 1. ein Blitzstromableiter an der Einspeisung der Netzspannung in das Gebäude,

  • 2. eine zweite Schutzstufe am Schaltkasten für die Unterverteilung in der Wohnung,

  • 3. an allen Steckdosen, an denen empfindliche Elektrogeräte angeschlossen sind.

Die Schutzeinrichtungen unter 1, 2 und 3 unterscheiden sich durch die "Zündschwelle" der Schutzelemente. (Ähnlich wie bei den "Sicherungen oder Automaten". Diese haben auch unterschiedliche "Stromschwellen")
Ich schätze die Kosten für die Nachrüstung auf 700 bis 1000 Euro - aber man vermeidet damit viel Ärger und kann beruhigt das Haus verlassen. Das Ziehen der Gerätestecker ist nicht mehr zeitgemäß, zumal manche Geräte dadurch die programmierten Einstellungen verlieren.

Haben Sie auch schon mal "eine gewischt bekommen"? Beispielsweise, wenn Sie aus dem Auto ausgestiegen sind oder die Tür des Aufzugs berührt haben oder ....
Das kann an Ihren gut isolierenden Schuhsohlen liegen. Sie selbst haben sich dabei auf bis zu 12000 Volt aufgeladen und entladen sich beim Berühren einer Fläche mit Erdpotential. Gleiches kann auf Luftschichten in großer Höhe zutreffen. Auch diese können sich schlagartig entladen - wir sprechen vom Blitz. Die Bahn des Blitzes wird durch die hell leuchtende Ionisierung der Luft sichtbar.
Gegen einen direkten Bltzeinschlag in Gebäude helfen nur "Blitzableiter".
Aber selbst wenn ein Blitz in zwei Kilometer Entfernung einschlägt, kann er Überpannung in Leitungsnetzen verursachen. Das kann neben der Stromleitung auch das Fernseh- oder Telefonkabel sein. Über die Kabel erreicht die Überspannung alle ungeschützten Geräte im Haus.
Achtung: Vom Handel angebotene Blitzschutzgeräte nützen wenig, wenn ihnen im Haus kein weiterer Grobschutz vorgeschaltet ist (siehe oben).

Sei nicht dumm, sei kein Thor, sieh' Dich vor Thors Hammer vor!

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