Jahreshauptversammlung mit "Déjà-vu"-Effekt

Gleich zu Beginn der Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus erklärte der Vorsitzende, Mario B. Schöttke, dass die Abstimmung über den neuen Namen (Abkehr von der "Siedlergemeinschaft") genau vor einem Jahr formalistisch nicht satzungsgemäß erfolgt und damit anfechtbar sei. Wie immer hatten seinerzeit alle anwesenden Mitglieder abgestimmt. Die Satzung besagt jedoch, dass je Mitgliedschaft (früher: Siedlerstelle) nur eine Stimme abzugeben ist. In einem vorab geführten Telefonat mit Tibor Herczeg, dem Geschäftsführer des Landesverbandes, wurde dem Vorstand die Nichtigkeit der so gefassten Beschlüsse bestätigt. Ganz nebenbei erfuhren wir, dass aus der Mitte unserer Gemeinschaft bereits eine schriftliche Anfrage diesbezüglich beim Geschäftsführer, nicht etwa beim Vorstand, eingegangen sei. Zum Glück geschah all dies so rechtzeitig vor der JHV, dass dem Vorstand noch Zeit blieb, einen schriftlichen Antrag zu formulieren, um das Abstimmungsergebnis des Vorjahres zu legalisieren. Dazu später mehr!

Plenum links
der vollbesetzte Saal mit seiner linken Seite...   © US

Plenum rechts
und die rechte Seite   © US

In ihrem Geschäftsberichten unterrichteten Sabine Reinmold (Finanzen) und Mario B. Schöttke die 55 anwesenden Mitglieder, die insgesamt 38 Stimmrechte inne hielten, über eine hervorragende Entwicklung im Bereich der Finanzen sowie der Mitgliederzahl, die um weitere 4 auf 140 angewachsen war.

Peer
Peer Burgdorf verliest das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung   © MS

Sabine
Sabine Reinmold bei Ihrem Kassenbericht   © US

Beide Kennzahlen positiv zu gestalten, das gelingt heutzutage kaum einem Verein noch.

Junge Mitglieder, die Verantwortung übernehmen einerseits, Altmitglieder, die der Gemeinschaft seit Jahrzehnten die Treue halten andererseits: Angelika Gotzmann wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Christa Rheinländer, Ruth und Horst Stenzel, Margret und Adolf Müller, Irma und Werner Littmann sowie Edelgard und Peter Lühmann nahmen die Glückwünsche der Versammlung für 40 Jahre Treue entgegen.

Jubilare
Alle Jubiläre waren diesmal dabei, eine schöne, aber seltene Erfahrung   © US

Weitere Beweise für die Vitalität der Gemeinschaft waren nicht nur die Wiederwahl von Peer Burgdorf zum Schriftführer und Mario B. Schöttke zum Vorsitzenden. Für die nicht mehr angetretenen Ute Winneg und Erwin Diekmann stellten sich Hartmut Strecker und Hans Weckemann-Hespe für die Arbeit im erweiterten Vorstand zur Verfügung.

der neue VS
der neue Vorstand mit den "Neuen" Hans Weckenmann-Hespe und Hartmut Strecker links   © US

Aber auch an diejenigen Mitglieder, die 12-mal im Jahr losfahren, um die Zeitungen zu verteilen, hatte der Vorstand gedacht und überreichte jeweils einen Leinetaler. Für Ira Diekmann, die unsere zentrale Annahme und Verteilstelle ist, nahm Ehemann Erwin das kleine Geschenk mit.

Inge
Inge Meltzer, langjähriges Vorstandsmitglied, trägt rund um die Boelcke-Straße aus   © US

Marc
Marc Burgdorf ist nicht nur der jüngste Zeitungsverteiler, er war auch für die Technik an diesem Abend zuständig - alles im Griff   © MS

Horst
Horst Stenzel kam zu zweifachen Ehren: Als Verteiler in Poggenhagens Süden und als 40-jähriger Jubilar.   © US

Fritz
Fritz Scheppelmann, der vorherige Vorsitzende, verteilt an die weit versprengten Mitglieder in Neustadt und Bordenau   © US

Ursula
Mario Schöttke mit Ehefrau Ursula, die den nördlichen Bezirk abdeckt   © GB

Gaby
Gaby Burgdorf ist für Poggenhagens Mitte zuständig   © US

Kurz vor Schluss war es dann so weit. Der Antrag, die Namensänderung von 2013 zu legalisieren, musste von den 38 Stimmberechtigen entschieden werden. Mit 34 Ja- gegen 4 Nein-Stimmen (89,5 Prozent) wurde ein mehr als deutliches Zeichen gesetzt.

Zum Abschluss der Versammlung trug Ursula Schöttke das Wilhelm Busch zugeschriebene Gedicht "Nur kein Ehrenamt" (siehe Text am Schluss) vor. Darin formuliert der im Schaumburger Land geborene Dichter ganz besonders treffend die Situation vieler Ehrenamtlicher, die Zeit, Geld und Engagement in das Amt einbringen, um am Ende dennoch Undankbarkeit zu ernten - auch das kam an diesem Abend vor, wenn auch nur von einer einzigen Person.

Im Anschluss an die Versammlung beim gemeinsamen Abendessen wurde intensiv über den denkwürdigen Abend diskutiert, so dass die Lichter im Gemeindehaus erst kurz vor 23 Uhr verlöschten.


Ehrenamt

Willst Du froh und glücklich leben,
lass kein Ehrenamt Dir geben!
Willst Du nicht so früh ins Grab,
lehne jedes Amt prompt ab!
So ein Amt trägt niemals Ehren,
denn jeder Klatsch hat scharfe Scheren.
Schneidet so Dir schnipp-schnapp,
Deine Ehre einfach ab!
Wieviel Mühen, Sorgen, Klagen,
wie viel Ärger musst Du ertragen,
gibst viel Geld aus, opferst Zeit-
und der Lohn?- Undankbarkeit.
Ohne Amt lebst Du so friedlich-
und so glücklich und gemütlich-
und sparst Kraft, Geld und Zeit-
wirst geachtet, weit und breit.
Drum so rat ich dir, "dem Treuen":
Willst Du die Deinen recht erfreuen,
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,
Lass das Amt den andern - Dummen!
Es ist ein Spruch von alters her:
Nur ein ldiot wird Funktionär!
Doch bleibt halt kein Verein am Leben,
tät's "die ldioten" nicht mehr geben.

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