Ziergarten

Aussaat - Pflege Zwiebelblumen - Winterschutz und trockene Staudenreste entfernen - Pflanzzeit für Gehölze und Stauden - Kübelpflanzen - Dahlien vortreiben - Steinfugen

Krokus neigen zum Verwildern und breiten sich im Garten aus.
Viele Krokus-Sorten neigen zum Verwildern und breiten sich im Garten aus.   © Wolfgang Roth

Aussaat

Saattüten mit bunten Blumenbildern verlocken zur vorzeitigen Aussaat. Aber nur wenige einjährige Sommerblumen wie Klatschmohn (Papaver), Ringelblume (Calendula), Schlafmützchen (Eschscholzia), Wicke (Lathyrus) und Wilde Kornblume (Centaurea cyanus) sind für einen so frühen Aussaattermin geeignet.

Für wärmebedürftige Blumen mit einer langen Entwicklungszeit, bietet sich die Fensterbank zur Anzucht an. Kandidaten sind die Schlingpflanzen Glockenrebe (Cobaea), Prunkwinde (Ipomea) und Schwarzäugige Susanne (Thunbergia). Auch die Lichtkeimer Fleißiges Lieschen (Impatiens), Löwenmäulchen (Antirrhinum) sowie Mittagsgold (Gazania) könnt ihr auf der Fensterbank vorziehen. Beachtet, dass die Samen der Lichtkeimer nur angedrückt, nicht aber mit Substrat abgedeckt werden. Die Keimtemperatur sollte etwa 20 °C betragen. Etwas kühler mögen es Männertreu (Lobelia), Rauer Sonnenhut (Rudbeckia hirta) und Schmuckkörbchen (Cosmos). Sie kommen mit 16 - 18 °C Keimtemperatur aus.

Rückschnitt

Das junge Grün braucht Platz. Vorjährige, eingetrocknete Ziergräser sollten jetzt kurz abgeschnitten werden. Zur weiteren Pflege des Staudenbeetes gehören das Auflockern der Erdkrume und das Verteilen von Komposterde zwischen den Pflanzen. Damit aktiviert ihr den Boden und versorgt die Stauden mit den notwendigen Nährstoffen.

Alljährlich im Frühjahr müssen Ziergehölze, die ausschließlich an den neuen, diesjährigen Trieben blühen, stark zurückgeschnitten werden. Hierzu zählen Bartblume (Caryopteris x clandonensis), Rispenhortensie (Hydrangea paniculata), Rote Sommerspiere (Spirea x bumalda) und Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii Hybriden). Auch Beet-, Zwerg- und Bodendecker-Rosen gehören dazu. Weil ihr Austrieb kälteempfindlich ist, werden sie etwas später, zu Beginn der Forsythienblüte, geschnitten.

Durch Kälte und Trockenheit entstandene Schäden werden oft erst im Frühjahr sichtbar. Betroffen sind meistens wintergrüne Gehölze wie Heckenmyrte (Lonicera nitida), Lebensbaum (Thuja), Lorbeerkirsche und Wintergrüner Liguster (Ligustrum ovalifolium). Anzeichen für Winterschäden sind braun verfärbte und abgestorbene Blätter. Wenn ihr mit dem Fingernagel etwas Rinde abkratzt und es darunter grün schimmert, werden die Gehölze erneut austreiben und bald wieder wie gewohnt aussehen. Zweige ohne grünes Lebenszeichen unter der Rinde müssen bis ins ungeschädigte Holz zurückgeschickten werden.

Pflanzzeit

Für die meisten, nicht besonders wärmebedürftigen Pflanzen, ist der März ein optimaler Pflanzmonat. Wenn der Boden etwas abgetrocknet ist und nicht mehr an den Schuhsohlen klebt, könnt ihr Rosen und andere Ziersträucher, Stauden, Hecken, Bäume sowie Obstgehölze pflanzen. Falls ihr Insekten, insbesondere Honig- und Wildbienen in den Garten locken möchtet, eignen sich früh blühende Sträucher wie Blutjohannisbeere, Gemeiner Schneeball, Kornelkirsche, Mahonie und Salweide . Denn in dieser nahrungsarmen Jahreszeit ziehen Nektar und Pollen die Insekten magisch an.

Kübelpflanzen

Noch müssen frostgefährdete Kübelpflanzen im Winterquartier ausharren, aber auf die bevorstehende Freiluftsaison können sie bereits vorbereitet werden. Beginnt mit dem Rückschnitt. Zuerst werden die abgestorbenen und kranken Zweige, sowie der zu dünne Neuaustrieb vollständig entfernt. Danach kürze die Krone um etwa ein Drittel ein. Die Blumenerde ist nach zwei bis drei Jahren so stark verdichtet und ausgelaugt, dass ein Austausch mit frischem Kübelpflanzen-Substrat notwendig wird. Damit den Wurzeln auch genügend neues Substrat zur Verfügung steht, sollte entweder in ein deutlich größeres Gefäß umgetopft oder der Wurzelballen verkleinert werden.

Bei Minusgraden müssen Geranien, Fuchsien & Co. zurück ins Winterquartier, denn sie vertragen überhaupt keinen Frost. Oleander, Lorbeer und Zitrusgewächse sind nicht ganz so empfindlich und ertragen schwache Fröste. Eventuell genügt eine Vliesabdeckung und das Heranrücken an die Hauswand.

Teilen und Vermehren

Das Teilen von Stauden ist notwendig, wenn die Pflanzen wegen ihres Alters kaum noch blühen und deshalb verjüngt werden müssen, oder um sie zu vermehren. Wenn Schneeglöckchen (Galanthus spp.) ungestört wachsen können, bilden sie mit ihren Brutzwiebeln nach wenigen Jahren dichte Bestände. Ähnlich wie bei Stauden, lassen sich diese Frühlingsblüher durch mehrfaches Teilen eines Bestandes vermehren: Hebt mit der Grabegabel gleich nach der Blüte die belaubten Schneeglöckchen tief mit den Wurzeln aus. Teilt dann je zehn Pflanzen ab, um sie in Gruppen an einen neuen Standort zu setzen. Setzt die Schneeglöckchen so tief wie sie zuvor standen. Ein großer Schuss Wasser sorgt dafür, dass sich die zarten Wurzeln wieder mit der Erde verbinden.

Düngen

Pflanzen, die im Frühjahr stark wachsen, verbrauchen viele Nährstoffe. Aus Komposterde und Hornspäne könnt ihr einen universell einsetzbaren Dünger selbst herstellen. Für einen Quadratmeter Beetfläche ist die Mischung aus 2 bis 3 l Komposterde und 50 g Hornspäne perfekt. Hornspäne sind recht grob und zersetzen sich nur langsam. Feiner und schneller in der Wirkung sind Horngrieß oder Hornmehl.

Rasenpflege

Sobald der Rasen genügend abgetrocknet und wieder begehbar ist, kann die Wellnesskur beginnen. Zuerst wird abgeharkt, dann auf kurze Länge gemäht und wenn erforderlich auch vertikutiert. Den krönenden Schlusspunkt setzt eine Düngung. Verwendet einen speziellen Rasendünger, der durch seinen hohen Anteil an Stickstoff den Gräsern besonders gut tut. Empfehlenswert sind Langzeitdünger, die den Rasen monatelang versorgen. Wenn erforderlich, könnt ihr auch Rasendünger mit Moosvernichter verstreuen.

Dahlien vortreiben

Ab Ende des Monats können Dahlien eingetopft und an einem hellen, temperierten Ort vorgetrieben werden. Dadurch haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wenn sie im Mai in den Garten gesetzt werden. Sie blühen dadurch früher und auch länger. Ferner sind sie für Schnecken nicht so attraktiv, wie die zarten Stängel der frisch ausgetriebenen Knollen.

Bewuchs in Fugen

Bewuchs in den Pflasterritzen ist oft nicht gern gesehen. Mit Fugenkratzer oder offener Flamme wird dagegen vorgegangen. Obwohl verboten, kommen auch Herbizide zum Einsatz, die mit dem nächsten Regen in die Kanalisation gespült werden und die Umwelt stark belasten. Vorschlag: Wir könnten jedoch umdenken und bewachsene Pflasterfugen als Normalität betrachten. Auf dem Platz vor der Kathedrale in Santiago de Compostela verhinderten unzählige Pilgerschritte das Aufkommen von Fugenpflanzen. Während der Coronakriese stoppte der Andrang und die Kräuter konnten wieder sprießen. Groß war das Erstaunen als Botaniker herausfanden, dass diese Fugenvegetation das Klima beeinflusst. In der Sommerhitze sank die Lufttemperatur in Kopfhöhe bis zu 3 °C. Ein Beweis für den positiven Einfluss der Fugenpflanzen, die außerdem Regenwasser und Kohlendioxyd speichern.

Wolfgang Roth

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