Obstgarten

Noch Pflanzzeit für Obstgehölze im Container - Düngen - Wässern - Grauschimmel - Fruchtmaden - Ernte Stachelbeeren

Stachelbeeren
Unreif geerntete Stachelbeeren haben eine zarte Fruchtschale.   © Pixabay

Pfanzzeit

Für wärmebedürftige Arten wie Weinreben und Kiwi ist der Pflanztermin nach den Eisheiligen empfehlenswert. Beide Obstarten lassen sich gut als Spalier an einer Hauswand ziehen. Pflanzt sie aber nicht zu dicht an die Mauer, weil der Boden dort häufig zu trocken ist.

Pflegemaßnahmen

Auch Obstgehölze wollen gedüngt werden. Im Vergleich zu Gemüse brauchen sie aber eine geringere Menge an Nährstoffen. Für gesundes Wachstum genügt im Frühjahr meistens eine Gabe von 3 l Komposterde je m². Nach einem besonders ertragreichen Jahr kann zusätzlich ein spezieller Obst- oder auch Beerendünger gegeben werden. Unter jungen Bäumen und Beerensträuchern werden die Düngemittel flächig ausgebracht. Bei älteren Bäumen befinden sich die Wurzeln für die Wasser- und Nährstoffaufnahme im Bereich der Kronentraufe, also unterhalb der äußeren Zweigspitzen. Deshalb muss der Dünger in diesem Bereich gestreut werden, denn in Stammnähe ist er wirkungslos. Einen größeren Baum, der mitten im Rasen steht, könnt ihr mit wasserlöslichem Obstbaumdünger versorgen.

Schwachwüchsige Obstbäume und Beerensträucher wurzeln sehr flach. Das führt bei längerer Trockenheit schnell zu Wassermangel und letztlich zu Ertragseinbußen. Eine Mulchschicht unter den Gehölzen hält den Boden etwas länger feucht. Aber ausreichende Feuchtigkeit bringt nur zusätzliches Gießen. Erforderlich sind 20 bis 30 l Wasser je m² alle fünf Tage.

Auch wurzelnackte Obstgehölze, die im vergangenen Herbst oder in diesem Frühjahr gepflanzt wurden, sind für Wassergaben dankbar. Diese Gehölze sind noch in der Anwachsphase und brauchen ihre ganze Energie für die Wurzel- und nicht für die Fruchtbildung. Entfernt deshalb den Fruchtansatz - bis auf eine Kostprobe.

Erntezeit

Unreif geerntete Stachelbeeren haben eine zarte Fruchtschale und sind deshalb als Tortenbelag oder zur Herstellung von Marmelade besonders geeignet. Bei früh reifenden Sorten beginnt die sogenannte "Grünpflücke" Ende des Monats. Wenn ihr den Strauch nur teilweise beerntet und alle paar Zentimeter eine Frucht hängen lasst, wird die zweite Ernte besonders große Beeren bescheren.

Pflanzen schützen

Zwischen dem grünen Laub leuchten schon die ersten roten Früchte der frühen Erdbeersorten. Leider sind die Früchte anfällig für Grauschimmel. Der Pilz hinterlässt an unreifen "Beeren" braune Flecken und überzieht die reifen mit einem mausgrauen Schimmelrasen. Besonders aggressiv ist er bei feucht-warmer Witterung. Die Pilzsporen werden durch Wind, Regen oder Gießwasser verbreitet und können auch von den abgestorbenen Pflanzenteilen aus dem eigenen Bestand stammen. Das Entfernen kranker Blätter und Früchte, sowie alle Maßnahmen, die zum schnellen Abtrocknen der Pflanzen beitragen, halten die Infektionsgefahr niedrig. Dazu zählen das Anpflanzen auf niedrigen Dämmen, ein größerer Abstand zwischen den Pflanzen, das häufige Entfernen von Ausläufer und Unkraut sowie das Abdecken des Bodens mit Stroh oder Mulchvlies. Bringen Sie das Abdeckmaterial, das die Früchte nicht nur trocken sondern auch sauber hält, gleich nach der Blüte aus.

Tipp:

Grauschimmelbefall wird auch durch eine hohe Stickstoffversorgung begünstigt. Düngt deshalb maßvoll und mit einem speziellen Beerendünger, der, im Verhältnis zu den anderen Nährstoffen, wenig Stickstoff enthält. Wenn nicht anders vorgeschlagen, verteilen Sie den Beerendünger gleichmäßig über das Beet, jeweils 30 g pro m² Beet im März und zu Beginn der Blüte.

Nicht nur Äpfel und Kirschen, auch Pflaumen, Tafeltrauben, Brom-, Him- und Johannisbeeren werden durch Fruchtmaden geschädigt. Eine chemische Bekämpfung scheitert wegen fehlender Pflanzenschutzmittel und ist häufig unerwünscht. Auch das Wegfangen der Schädlinge mit Farbtafeln oder Pheromonfallen ist wenig effektiv. Am sichersten wäre es, wenn die weiblichen Insekten generell an der Eiablage in Fruchtnähe gehindert würden. Wirksam schaffen das Insekten- oder Madenschutznetze. Leider ist deren Einsatz auf kleinkronige Bäume und niedrig wachsendes Beerenobst begrenzt.



Wolfgang Roth

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