Garten neu? Garten umgestalten? Gewusst wie

Unerlässlich für einen schön gestalteten Garten ist eine gute Planung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Da ein Hausgarten aber mit der Zeit "wachsen" wird, ebenso wie sich die Bedürfnisse der Nutzer verändern, kann er nie fertig sein. Wichtig ist es, grundlegene Nutzungsansprüche festzulegen und umzusetzen, wie die Wegeführung, Sitzplätze und das Pflanzen großer Bäume. Bevor ihr also mit der Neu- oder Umgestaltung eures Gartens loslegt, lohnt es sich, ein paar Dinge zu berücksichtigen und zu überdenken.

Haus Plan
Nicht ein Haus, auch ein schöner Garten will detailliert geplant sein.   © Pixabay

Grundstück / Landschaft

  • Zuschnitt und Lage des Geländes, Geländehöhen

  • Baurecht: Bauordnungsplan/Grünordnungsplan

  • Schutzbestimmungen (Natur und Landschaftsschutz, Baumschutz)

  • Leitungs- und Kabelpläne beachten

  • Klimaverhältnisse (Ausgesetzte/windige Lage, Sonnenscheindauer, Nord- oder Südseite, Niederschläge).

  • Bodenverhältnisse (sandiger oder lehmiger Boden, Staunässe oder gute Wasserführung).

  • Vorhandene Vegetation und vorhandene bauliche Elemente

Planungsrecht

  • Vorhandene Baugesetze und Verordnungen

  • Nachbarschaftsrecht beachten

Finanzierung / Pflegeaufwand

  • Sind die finanziellen Mittel zur Realisierung der Planung vorhanden?

  • Welcher Pflegeaufwand soll betrieben werden?

  • Wer übernimmt die Pflege?

  • Was kosten die Pflege und der Unterhalt?

Nutzung festlegen

  • Wie soll der Garten genutzt werden? Welche Elemente sollen eingeplant werden? Z.B. Spielrasen, Teich, Gemüsegarten, Feuerstelle, Gewächshaus, Spielgeräte, Tischtennisplatte, verschiedene Sitzplätze, Obstbäume...

  • Bedürfnisse der Nutzer (wichtig ist hier vor allem das Alter).

  • Welcher Gartentyp soll es sein? Englischer Garten, naturnaher Garten, Steingarten, japanischer Garten … Gerade bei kleinen Gärten empfiehlt es sich bei einem Thema zu bleiben.

Gartenbank
Auf einer gut platzierten Gartenbank lässt sich der eigene Garten gemütlich genießen.   © Pixabay

Gestaltung

  • Räume bilden durch Hecken, Rankelemente, Sträucher und Bäume, Mauern und Pergolen.

  • Wege festlegen und interessant durch den Garten führen.

  • Sitzplätze festlegen unter Berücksichtigung von Sonne, Schatten und Blickpunkten. Nischen schaffen

  • Höhenunterschiede bringen Bewegung in den Garten.

  • Gestaltungsregeln beachten (z.B. der Goldene Schnitt). Farb- und Formkontraste sorgen für Spannung, ein Zuviel davon für Unruhe.

Materialien- und Pflanzenauswahl

  • Welche Materialen sollen verwendet werden? Holz, Naturstein, Beton oder Stahl? Nicht zu viele verschiedene Materialien mischen.

  • Bereits beim Pflanzen auf die spätere Größe achten. Für jeden Garten gibt es inzwischen eine große Auswahl kleinkroniger Hochstämme. Meist wird zuviel und zu dicht gepflanzt.

  • Viel heimische Gehölze und möglichst wenige Koniferen verwenden. Die meisten Nadelgehölze können nicht zurück geschnitten werden. Sie bringen viel Schatten und wenig Abwechslung in einen Garten und bieten wenig Nahrung für Vögel und Insekten.

  • Späteren Schattenwurf beim Pflanzen von Bäumen beachten.

  • Statt kleiner, pflegeaufwendiger Rasenstücke lieber bodendeckende Stauden verwenden.

  • Kauft Eure Pflanzen in einem Fachhandel (Baumschule). Hier findet ihr die entsprechende Auswahl und Beratung.

Spaten im Boden
Bei Erdarbeiten sollte man darauf achten, dass der Boden nicht zu nass ist.   © Pixabay

Ausführung

  • Die Anlage eines Gartens ist, bei frostfreiem Boden, das ganze Jahr über möglich.

  • Bei Pflanzungen empfiehlt es sich jedoch, diese im Herbst oder Frühjahr anzulegen.

  • Bei Erdarbeiten darauf achten, dass der Boden nicht zu nass ist, da dies zu einer Schädigung durch zu starke Verdichtung führen kann.

  • Es empfiehlt sich zuerst die "groben" Arbeiten zu erledigen, d.h. Terrassen, Wege, Mauern, Pergolen, Teich etc. anzulegen. Oftmals werden dafür große Maschinen benötigt. Zur fachgerechten Ausführung sollten diese Arbeiten Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus überlassen werden.

  • Danach wird der Mutterboden aufgetragen, bei Rasenflächen reichen 15-20 cm, bei Pflanzflächen sollten es 30-40 cm sein.

  • Alle Pflanz- und Rasenflächen müssen bis in die Tiefe wasserdurchlässig sein!

  • Bei der Pflanzung nach der Größe vorgehen, zuerst die Bäume, dann Sträucher, Leitstauden, Begleitstauden, Bodendecker und schließlich die Zwiebel- und Knollenpflanzen setzen. (Bei der Pflanzung jeweiliges Nachbarrecht beachten!)

  • Jetzt noch die Rasenflächen anlegen, die Aussaat sollte in der Zeit von April bis September erfolgen, um eine gutes Anwachsen zu ermöglichen.

  • Lasst euch mit der Erstellung eures Gartens Zeit. Erstellte bei Geldknappheit vorerst Provisorien statt dauerhaft mit billigen Materialien zu arbeiten. Beispiele: Eine Böschung statt Betonpflanzringe zur Hangabstützung und später eine Natursteinmauer. Kiesbelag statt billigem Pflaster und später Natursteinplatten …

  • Baut im ersten Jahr auf den Pflanzflächen Gründüngungspflanzen an. Optimal sind Gründüngungsmischungen aus mehreren Arten. (Phacelia, Lupinen, Wicken, einjährige Kleearten usw.)

Sven Görlitz

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