Mit Pflanzen düngen Gründüngung

Pflanzen als grünen Dünger für den Boden auszusäen hat eine lange Tradition. Spezielle Gründüngungs-Pflanzen wie Lupine, Phacelia und Co. können Nährstoffe im Boden binden und den Boden lockern. Im Nutzgarten sind Gründüngungs-Pflanzen heute ein fester Bestandteil der Kulturfolge. Auch im Ziergarten eignen sie sich gut, um Böden vorzubereiten und zu verbessern. Hier die Vorteile der Gründüngung im Überblick:

Phacelia
Phacelia ist eine beliebte Gründüngungspflanze, an der sich auch viele Insekten laben.   © Verband Wohneigentum NRW

Stickstoff durch Bakterien binden

Stickstoff ist ein Hauptnährstoff, der in der mineralischen Substanz des Bodens nicht vorkommt. Gründüngungs-Pflanzen aus der Familie der Leguminosen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien. Dadurch sind sie in der Lage, den Stickstoffgehalt des Bodens erheblich zu erhöhen. Zu dieser Familie zählen Lupinen, Weißklee u.a.

TIPP: Vor Gemüse-Kulturen wie Salat, Spinat und Roter Bete, sollten keine Leguminosen angebaut werden! Diese Gemüse können zu viel Nitrat einlagern, was beim späteren Verzehr ungesund ist.

Auswaschen der Nährstoffe reduzieren

Vor allem im Winter waschen Niederschläge Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Magnesium leicht aus dem Boden aus. Gründüngungs-Pflanzen wirken dem entgegen, da sie Nährstoffe in ihrer Pflanzensubstanz binden. Werden die Pflanzen dann später in den Boden eingearbeitet, gelangen die Nährstoffe wieder in den Boden. Tiefwurzelnde Gründüngungs-Pflanzen nehmen sogar ausgewaschene Nährstoffe aus den unteren Bodenschichten auf, die den Kulturpflanzen sonst gar nicht mehr zur Verfügung stehen würden.

Boden durch Pflanzen lockern

Ein weiterer positiver Effekt: Tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen wie Sonnenblumen, Ölrettich und Lupinen sind in der Lage, tiefe Bodenschichten aufzulockern und zu durchlüften. So wird die Bodenstruktur für nachfolgende Kulturen verbessert.

Besonders bei Garten-Neuanlagen sind Gründüngungs-Pflanzen zu empfehlen, die viel Wurzelmasse bilden und tief Wurzeln. Dazu zählen Pflanzen wie Sonnenblumen, Ölrettich, Lupine, Einjähriges oder Welsches Weidelgras, Roggen u.a.

Wirkung gegen Nematoden

Eine Gründüngung wirkt gegen Nematoden im Boden. Diese winzigen Fadenwürmer saugen an Wurzeln oder bilden Wurzelgallen können so zum Absterben der Wurzelspitzen führen. Durch die zugefügten Wunden schaffen sie Eintrittspforten für Pilze und Bakterien, die Krankheitserreger, vor allem Viren, übertragen können.

Schatten für den Boden

Gründüngung bedeckt den Boden. Durch die Schattenwirkung entsteht dort ein ausgeglichener Temperatur- und Wasserhaushalt. Regentropfen werden durch die Pflanzen gebremst und die Feuchtigkeit dringt sanft in den Boden. Ein Gartenboden sollte deshalb, bis auf einige Ausnahmen, immer bedeckt sein.

Erosionsschutz durch Gründüngung

In Hanglagen kann wertvoller Mutterboden leicht weggeschwemmt werden. Die Wurzeln der Gründüngungs-Pflanzen halten die Bodenbestandteile fest umschlossen und schützen den Boden so vor dem Abtragen, der Erosion.

Dafür bieten sich winterfeste Arten an. Sie wachsen trotz Kälte und Feuchtigkeit weiter und halten den Boden mit ihren Wurzeln fest. Dazu zählen Pflanzen wie Wintergetreide, Winterwicken, Serradella, Esparsette u.a.

Humus erhalten und Bodenleben anregen

Wenn Sie die Gründüngung in den Boden einarbeiten, wird dessen Gehalt an organischer Substanz erhöht. Das ernährt und fördert das Bodenleben. Die kleinen Bodenlebewesen verbessern die Bodenstruktur durch den Aufbau von Humusstoffen und Ton-Humus-Komplexen. Diese sind bei weiterer Zersetzung eine gute Nährstoffquelle für Pflanzen.

Schützende Mulchschicht

Viele Gründüngungs-Pflanzen sind nicht winterhart. Sie erfrieren beim ersten Frost und bilden eine schützende Mulchschicht für den Boden. Diese sollte den Winter über belassen werden.

Insekten fördern

Die Pflanzen locken Bienen und andere nützliche Insekten in den Garten. Blüten werden bestäubt und Schädlinge in Schach gehalten. Doldenblütler (Apiaceae) werden besonders gern von Schweb- und Florfliegen besucht. Auch Wicken, Sonnenblumen, Tagetes, Mohn, Ringelblume (Calendula), Bienenfreund (Phacelia), Klee-Arten u.a. eignen sich sehr gut.

(Un)Kraut unterdrücken

In einem dicht geschlossenen Pflanzenbestand aus Gründüngungs-Pflanzen können sich unerwünschte Kräuter nicht entfalten.

Philippe Dahlmann

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Newsletter abonnieren
Der VWE-Garten-Newsletter
Tipps zum naturnahen Gärtnern
kostenlos, unabhängig & werbefrei, 1 x im Monat
Ihre Daten sind bei uns sicher. Wir nutzen sie nur für den Newsletter. Sie können sich jederzeit abmelden. Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.