Hochbeete ermöglichen ein angenehmes Gärtnern ohne anstrengendes Bücken. Sie eignen sich besonders für alten- oder behindertengerechte Gärten. Aber auch mobile Gärtner und Gärtnerinnen freuen sich über die Vorteile...
Schnellere Erwärmung des Bodens und damit eine zügigere Pflanzenentwicklung und bessere Erträge.
Tiefgründiger, humoser Boden an Standorten mit ansonsten schwierigen Bodenverhältnissen.
Unterbringung von größeren Mengen Schnittgut und anderen organischen Abfällen aus dem Garten.
Gärtnern auch vom Rollstuhl aus oder bis ins hohe Alter.
Bequemes Arbeiten auch an Hanglagen und in kleinen Gärten.
Es ist nicht schwierig, Hochbeete selbst zu bauen. Mit etwas handwerklichem Geschick und den entsprechenden Informationen sind diese schnell in eigenbauweise erstellt. Nachfolgend in kompakter Form die wichtigsten Daten und Aufbauhinweise für Hochbeete.
Meistens werden zum Bau Holzbohlen bzw. starke Bretter (Stärke min. 3 - 4 cm) und Vierkant-Holzpfosten (min. 7 x 7 cm) verwendet. Am haltbarsten sind Lärchen- oder Douglasienholz. Aber auch Kastanien- oder Robinienholz sind als Baumaterial gut geeignet.
Hochbeete aus Naturstein-Steinstelen oder Beton-L-Steinen sind zwar teurer und aufwendiger zu bauen, aber dafür dauerhafter.
Um das Arbeiten am Hochbeet so bequem wie möglich zu gestalten, sollten entsprechende Maße unbedingt beachtet werden:
Breite: höchstens 120 cm
Höhe: ca. 80 cm
Länge: variabel
Fläche: Für ein standfestes und gut zu pflegendes Hochbeet ist eine waagerechte Fläche erforderlich.
Lage: Nur in sonniger bis leicht schattiger Lage ist ein vielversprechendes Gärtnern mit dem Hochbeet möglich. Eine Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes sorgt für eine gleichmäßige Pflanzenbelichtung.
Oberboden (ca. 30-40 cm) abgraben, seitlich lagern und Fläche mit durchlässigem Material (Kies, Sand) wieder auffüllen.
Die Bretter bzw. Bohlen werden an den Ecken mit den Vierkantpfosten verschraubt. Das verwenden von Edelstahlschrauben ist sinnvoll.
Bei langen Hochbeeten werden in Meterabständen von außen senkrechte Pfosten angebracht. Um ein "Ausbauchen" durch den Erddruck zu verhindern, sind diese mit Gewindestangen durch das Beet hindurch zu verbinden.
Das Holz sollte möglichst keinen direkten Kontakt mit dem Erdreich haben. Mit Steinplatten oder einer durchlässigen Kiesschicht kann dieses verhindert werden.
Als Schutz gegen Mäuse wird ein verzinktes, engmaschiges Drahtgeflecht auslegt und am untersten Brett befestigt.
Nun wird ein Feuchtigkeitsschutz an der Innenseite des Beetes angebracht. Dazu verwendet man am besten Teichfolie oder Dachpappe. Auch stabile Noppenfolie hat sich hierfür bewährt.
Nun kann der Hochbeetkasten befüllt werden. Dies geschieht schichtweise.
1. Schicht: ca. 30 cm hoch Schnittgut (Zweige und Äste vom Winterschnitt; grobe Gartenabfälle) zur Durchlüftung.
2. Schicht: ca. 10 cm feineres, organisches Material (z.B. Laub oder Häckselgut; Rohkompost).
3. Schicht: ca. 40 cm; vom vorhandenen, seitlich gelagerten Oberboden, der mit reifem Kompost verbessert wurde.
Eventuell muss nach einer gewissen Zeit Mutterboden nachgefüllt werden, da sich die Füllung des Beetes noch setzen wird! Trotzdem ist darauf zu achten, dass der Hochbeetkasten niemals randvoll ist.
Für Rollstuhlfahrer kann man mit einem unterfahrbaren Rankgitter (z.B. Baustahlmatte) Hochbeete überbrücken. So kann dann auch vom Rollstuhl aus mit Rankpflanzen (z.B. Stangenbohnen) gearbeitet werden.
Hängende Pflanzen an den Rändern wie Kapuzinerkresse sorgen im Sommer für eine Beschattung des Hochbeetes und verhindern ein schnelles Austrocknen.
Bringt an eurem Hochbeet einen handelsüblichen Schneckenzaun aus Metall an, so bleiben Beete schneckenfrei.
Sven Görlitz