Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

Der Kartoffelkäfer, auch Coloradokäfer genannt, kann eine ganze Kartoffelernte zunichtemachen. Normalerweise kommt es nur zu einer Generation im Jahr. Doch in klimatisch begünstigten Gebieten oder warmen Sommern kann es durchaus zu einer zweiten Generation kommen. Es wird befürchtet, dass dies im Zuge des Klimawandels zur Regel wird.

Kartoffelkäfer auf Blatt
© Breidbach

Schadbild

  • Auffällige Fraßschäden am Kartoffellaub durch gut erkennbare rote Larven.

  • Häufig kompletter Kahlfraß der Pflanzen, was zum totalen Ernteausfall führt. Die Kartoffelknollen bleiben verschont.

  • Weitere Wirtspflanzen sind Paprika, Aubergine, Tabak, seltener Tomate und Unkräuter, die in die Familie der Nachtschattengewächse gehören.

Biologie

  • Die adulten Käfer überwintern im Boden.

  • Bei Boden-Temperaturen um 15°C verlassen sie ihr Winterquartier.

  • Nach einem Reifungsfraß erfolgt die Paarung.

  • Ab etwa Juni legen die Weibchen etwa orangegelbe Eier auf die Unterseite der Kartoffelblätter ab. Das erfolgt in Gelegen von 20 bis 80 Eiern.

  • Je nach Witterung schlüpfen die Larven nach 3 bis 15 Tagen.

  • Der Fraß der geschlüpften Larven verursacht anfänglich keine auffälligen Schäden.

  • Erst das 3. und 4. Larvenstadium führt zu einem sichtbaren Schaden, der je nach Befallsstärke bis zum Kahlfraß führt.

  • Die vier Larvenstadien dauern bis zu vier Wochen. Anschließend wandern die Tiere in den Boden und verpuppen sich in bis zu 10cm Bodentiefe.

  • Die Käfer verlassen nach ca. 4 Wochen die Puppenhülle und überwintern in 25 bis 90cm Bodentiefe. In klimatisch günstigen Gebieten beginnt die zweite Generation. Ein Weibchen kann zwei Jahre alt werden und in seinem Leben bis zu 2400 Eier legen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Regelmäßiger Wechsel der Kulturflächen.

  • Häufige Kontrolle der Pflanzen und absammeln der Eigelege und Larven.

  • Das Abdecken der Kartoffelbeete mit Kulturschutznetzen bietet einen guten Schutz vor dem Zuflug der Käfer und hindert sie somit an der Eiablage.

  • Freihalten des Bestandes von Unkraut (Schutz für den Schädling).

  • Das Einstäuben der Larven mit Gesteinsmehl behindert sie in der Fraßtätigkeit.

  • Frühkartoffeln werden weniger stark geschädigt, da die Pflanzen gegenüber dem Käfer bereits einen größeren Vorsprung in der Entwicklung haben.

  • Der Anbau mit Kümmel oder Lein in Mischkultur mit den Kartoffeln kann den Befall mindern.

  • Bewährt hat sich der rechtzeitige Einsatz von Neem- und Bazillus-Präparaten (B. thuringiensis tenebrionis).

Hinweis: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Käfer gegenüber Insektiziden sehr schnell Resistenzen entwickeln kann.

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