Das geht! Hausmittel im Garten

Wir können was tun im Garten, um gegen ungeliebte Wildkräuter und Schädlinge vorzugehen. Diese guten, alten Hausmittel helfen!

Sägespäne
Frisches Sägemehl dient als Sperrstreifen um empfindliche Pflanzen.   © Pixabay
Erstmal gilt: Starke und gesunde Pflanzen sind widerstandsfähig gegen tierische Parasiten, Viren und Pilz- bzw. Bakterienkrankheiten. Achtet daher bereits bei der Auswahl auf Arten, die zum Standortort passen, sowie auf robuste Sorten.

Schafwolle für die Bodenfruchtbarkeit

Ein guter Boden bietet unseren Gartenpflanzen genügend Wasser und Nährstoffe. Unbehandelte Schafwolle verfügt über 12 Prozent Stickstoff, sowie über Phosphor, Kalium und Schwefel, und ist somit ein perfekter Langzeitdünger. Ihre Beschaffenheit bietet den Mikroorganismen Unterschlupf und Nahrung zugleich. Nebenbei speichert das Material Wasser und sorgt für eine vorteilhafte Bodenstruktur. Starkzehrer, wie Kohl, benötigen ca. 100 Gramm rohe Schafwolle pro Quadratmeter, Schwachzehrer die Hälfte.

Kaffee als Dünger und Schneckenschreck

Kaffeesatz ist sehr reich an Mineralien. Ihr könnt ihn trocknen, sammeln, und dann als Dünger verwenden. Da er zu einer Absenkung des pH-Wertes führt, also den Boden saurer macht, eignet er sich sehr gut für die Düngung von säureliebenden Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Kulturheidelbeeren.
Das Koffein wirkt effektiv gegen Schnecken. Entweder als Bohnenkaffeetinktur auf die Blätter sprühen, oder als Pulver rings um die Pflanze auf der Erde verteilen.

Noch ein Tipp gegen Schnecken: Frisches Sägemehl entzieht den Tieren die Feuchtigkeit und dient als Sperrstreifen um empfindliche Pflanzen. Streut das Mehl mindestens fünf Zentimeter dick und 50 Zentimeter breit als Schutzwall aus. Nach einem Regenguss muss man das Sägemehl natürlich erneuern.

Pflanzenjauche und Pflanzenbrühe

Vorbeugen ist besser als heilen: Die Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen machen Ihre Gartenschätze widerstandsfähig und schützen sie vor Schädlingen und Krankheiten. Setzt sie immer früh morgens oder abends ein, damit die Blätter in der Sonne nicht verbrennen.

Multitalent Brennnessel

Nicht nur Schmetterlinge und Bienen lieben Brennnesseln, auch Gärtner profitieren davon: Die wertvollen Inhaltsstoffe dienen der Pflanzenstärkung, der direkten Bekämpfung von Schaderregern und ergeben obendrein einen ausgezeichneten organischen Dünger.

Für Brennnesseljauche setzt ein Kilogramm frische bzw. 150 Gramm getrocknete Pflanzenteile mit zehn Liter Regenwasser in einem Gefäß an, das nicht aus Metall bestehen sollte. Die Mischung vergärt innerhalb von etwa zwei Wochen. Sobald sie nicht mehr schäumt, ist die Jauche einsatzbereit. Zur Pflanzenstärkung sprüht die abgeseihte Flüssigkeit 1:50 verdünnt wöchentlich.

Diese Verdünnung hilft auch direkt gegen saugende Schädlinge und Mehltau. So hat sich die Spritzung bei Obstbäumen im März zum Blattaustrieb gegen Blattläuse und rote Spinne bewährt. Im späten Frühjahr ausgebracht, schützt sie Pfirsichlaub vor der Kräuselkrankheit und viele Pflanzenarten vor Mehltaubefall.

Im Verhältnis 1:20 verdünnt eignet sich Brennesseljauche als organischer Dünger, zum Beispiel für Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wie Kohl und Porree.

Für die sogenannte beißende Brennnesselbrühe lasst den Ansatz nur drei Tage stehen. Unverdünnt gespritzt macht sie Blattläusen und Spinnmilben den Garaus.

Schachtelhalm schützt vor Pilzerkrankungen

Ackerschachtelhalm stärkt das Pflanzengewebe. Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen vermögen dann schaderregende Pilze besser abzuwehren. Für eine Jauche setzt 200 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm mit 10 Liter Wasser an. Die abgeseihte Flüssigkeit spritzt ihr im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Selbst bereits befallene Blätter können direkt besprüht werden. Ebenso stärkend wirkt das Gießen mit Ackerschachtelhalmjauche. Gönnt euren Pflanzen diese Kur etwa zwei, drei Mal während der Saison.

Wunderknolle Knoblauch

Knoblauchjauche wirkt erfolgreich gegen Erdbeermilben, andere Milben, Blattläuse und Pilzerkrankungen. Zur Herstellung gebt ihr 500 Gramm Frischkraut auf zehn Liter Wasser und lasst die Mischung wie oben beschrieben vergären.

Die schützende Wirkung von Knoblauch geht außerdem direkt von den Pflanzen aus. Als Vorkultur von Tomaten beugen seine antibakteriellen Eigenschaften der Kraut- und Braunfäule vor. Zwischen Erdbeeren oder Möhren gesetzt, wirkt Knoblauch gegen Erdbeerälchen (Nematoden) und Möhrenfliege: Sie mögen den starken Geruch des Knoblauchs nicht.

Hans-Willi Heitzer

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