Naturgemäßer Pflanzenschutz

Naturnahes Gärtnern ist uns wichtig, auch beim Pflanzen schützen. Pflanzenschutz denken wir viel größer als das Anwenden von Pflanzenschutzmitteln: Auf chemische Pflanzenschutzmaßnahmen sollte im Garten ganz verzichtet werden. Der Umwelt zuliebe und, weil dann das eigene Obst und Gemüse gesünder ist und noch besser schmeckt.

Pflanzenschutzpyramide
Pflanzenschutzpyramide   © VWE

Es geht darum, Pflanzen optimal zu versorgen und vorbeugend zu stärken. Auch ein mechanisches Bekämpfen von Schädlingen, etwa durch Absammeln, und der Einsatz von Schädlingsbarrieren wie Schneckenzäune und Insektenschutznetze schützen Pflanzen.

Pflanzenschutz im Naturgarten

Florfliege
Florfliege   © Görlitz/VWE

Wer sogenannte Schädlinge oder Krankheiten bekämpfen möchte, sollte möglichst versuchen, dass diese erst gar nicht die Pflanzen befallen. Sinnvoll ist Pflanzenschutz nur dann, wenn durch ineinandergreifende Maßnahmen ein Integrierter Pflanzenschutz erreicht wird. Dieser ist im § 2 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) definiert.

Beim Integrierten Pflanzenschutz werden verschiedene Verfahren in einer bestimmten Rangfolge miteinander kombiniert. Im Vordergrund steht die Förderung der Pflanzengesundheit durch allgemeine Maßnahmen (z.B. richtige Standort- und Sortenwahl), die dann kombiniert werden mit Schutz, Förderung und dem direkten Einsatz von Nützlingen, biologischen Mitteln (z.B. Pflanzenstärkungsmitteln), biotechnischen Verfahren (z.B. Leimtafeln, Pheromone), mechanischen Maßnahmen (z.B. Absammeln) und letztendlich auch dem chemischen Pflanzenschutz.

Auf den chemischen Pflanzenschutz sollte im Garten verzichtet werden. Viel sinnvoller ist es, biologische Zusammenhänge zu beachten, Vielfalt im Garten zu fördern und alle naturgemäßen Pflanzenschutzmethoden konsequent anzuwenden.

Hier unsere Tipps:

  • Nützlinge fördern. In einem naturnahen Garten mit viel Unterschlupf-, Nistmöglichkeiten und einem großen Nahrungsangebot für Nützlinge wie Vögel, Florfliegen, Schwebfliegen, Igel, etc. kommt es selten zu einer Massenvermehrung von sogenannten Schädlingen. Ziel sollte immer ein funktionierender Naturkreislauf im Garten sein.

  • Auf standortgerechte Pflanzenauswahl achten (Boden, Licht, Klima).

  • Standorte lassen sich durch Maßnahmen optimieren, die das Kleinklima verbessern (gezielte Beschattung, Windschutzhecken, etc.)

  • Resistente oder tolerante Sorten verwenden.

  • Hygiene in der Jungpflanzenanzucht (saubere Gefäße, Werkzeuge; keimfreie Erden).

  • Nur gesundes Pflanz- und Saatgut verwenden. Standortangepasste, lokale Gemüse- und Obstsorten bevorzugen.

  • Optimale Bodenvorbereitungund Bodenpflege.

  • Eine an den Bedarf der Pflanzen angepasste Düngung, möglichst nach einer Bodenanalyse.

  • Fruchtfolge und den Fruchtwechsel beachten und Mischkulturenbevorzugen.

  • Einzelne Schädlinge oder Eigelege absammeln. Befallene Blätter, Triebe, Knospen oder Früchte per Hand entfernen, bzw. ausschneiden.

  • Wenn erforderlich und zur Befallskontrolle: Einsatz von Gelb-, Blautafeln, Leimringen, Wellpappgürtel, Pheromonfallen.

  • Nützlinge gezielt einsetzen, besonders im Gewächshaus, Wintergarten und Innenraum ist dies die beste und effektivste Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung.

  • Manche Tiere wie Raupen, Blattläuse und Schnecken stellen eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tierarten dar. Im Hausgarten kann ein gewisser Befall toleriert werden, wenn die Pflanzen nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Sven Görlitz

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Newsletter abonnieren
Der VWE-Garten-Newsletter
Tipps zum naturnahen Gärtnern
kostenlos, unabhängig & werbefrei, 1 x im Monat
Ihre Daten sind bei uns sicher. Wir nutzen sie nur für den Newsletter. Sie können sich jederzeit abmelden. Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.