Frühschoppen EnEV2014

Das Vereinsheim des TSV war mehr als gut gefüllt und es war nicht die Aussicht auf freie Getränke, die die Mitglieder dorthin trieb.

Die Energieeinsparungsverordnung 2014 (kurz: EnEV2014) ist jedem irgendwie bekannt, nur groß Gedanken um die Auswirkungen werden sich die wenigsten bisher gemacht haben. Energiepass - klar, aber erst beim Verkauf... Dämmung, ähnlich. Aber jetzt: Umstellung von L-Gas auf H-Gas - alte Geräte, 20 Jahre und älter, könnten gar nicht mehr in der Lage sein, H-Gas zu verarbeiten, da der Brennwert des H- (High Calorie) Gases höher ist als der des bisher gelieferten L- (Low Calorie) Gases.

Udo Schlei
Udo Schlei von den Stadtwerken zu Beginn seiner Präsentation   © ML

Udo Schlei machte von Anfang an deutlich, dass der Staat mit der Umsetzung der EnEV2014 Ernst macht. Der Primärenergiebedarf, an dem die privaten Haushalte mit 30 Prozent beteiligt sind, muss drastisch reduziert werden. Argumente, eine neue Heizungsanlage sei (zu) teuer, konnte er entkräften: Anlagen, deren Energieverlust mehr als 10 Prozent beträgt, legt der Schornsteinfeger ohnehin sofort still. Ältere Anlagen, die üblicherweise bei 8 bis 10 Prozent liegen, gelten bislang noch als gut. Es bedeutet aber auch, dass von 1.000 Euro Energiekosten 80 bis 100 Euro durch den Schornstein geblasen werden.

Zeitgemäße Anlagen, mit Verlusten von unter 1 Prozent, kosten derzeit um die 7.000 Euro. Ist mir das zu teuer, weil ich ohnehin nur noch wenige Jahre in dem Haus wohnen bleiben will (Kinder aus dem Haus, ich komme die Treppen nur noch schlecht hoch usw.), bietet sich das Contracting der Stadtwerke Neustadt an: Die Stadtwerke in Zusammenarbeit mit allen lokalen Heizungsinstallateuren stellen die neue Anlage auf und sorgen für die regelmäßige Wartung. Ich zahle eine monatliche Pauschale wie beim Leasing oder der Miete. Störungsmeldungen gehen nicht mehr an meinen Heizungsfachbetrieb, sondern an die Störungsstelle der Stadtwerke, die 24 Stunden, 356 Tage im Jahr besetzt ist.

Selbst die Investition in eine neue Anlage amortisiert sich, i.d.R. nach um die 10 Jahren. Skepsis ist dennoch angebracht: Heutige elektronisch gesteuerte Anlagen halten selten länger als unbedingt nötig und es ist zu erwarten, dass die neuen Heizungen keine 25 Jahre und mehr halten werden.

Jede Menge Fragen nach dem Vortrag und so manch nachdenkliches Gesicht beim Rausgehen machten klar, hier gab es wertvolle Information, das Hingehen hat sich gelohnt.

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.