Lehrfahrt 2001 Lehrreich und Unterhaltsam mit krönendem Abschluß


Die Lehrveranstaltungen der DSB-Kreisgruppe Rhein-Neckar sind für viele Siedlerfreunde eine feste Größe im Jahresablauf und nach Jahren immer noch gut besucht. Als kleines Dankeschön und zur Blickerweiterung konnte der Kreisgruppen-Vorsitzende Kurt Baumann nun eine Lehrfahrt zur Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Würzburg / Veitshöchheim anbieten.

Es hieß früh aufstehen an diesem Samstag am 1. September - für manche Teilnehmer klingelte der Wecker schon um 5 Uhr morgens. Sammel-Zusteigestellen waren in Bammental, Neckargemünd, Pfaffengrund und St. Ilgen, und um 8.30 Uhr war man dann endlich in froher Erwartung auf der Autobahn in Richtung Heilbronn / Würzburg. Auf einem Autobahnrastplatz kurz vor Würzburg konnten sich die Siedlerfreunde nochmals an dem mitgebrachten Picknick stär-ken, bevor Veitshöchheim (unter Führung von DSB-Bundesgartenfachberater Axel Ackermann) angesteuert wurde.

Die Landesanstalt präsentierte sich in jeder Beziehung als eine beeindruckende Anlage. Zunächst das Empfangs- und Seminargebäude: modernes mehrstöckiges Gebäude mit davorgesetztem, über alle Stockwerke reichenden Wintergärten, angepflanzt mit exotischen Pflanzen aus Australien, Afrika und Südamerika. Darunter sehr wuchskräftige, die im Jahr 7 m lange Triebe schieben, beeindruckende Beispiele für Innenraumbegrünung und Winter-garten. Stark gefährdet durch Schädlinge, wird hier trotzdem auf den Einsatz von Giften verzichtet und statt dessen vorteilhaft mit Nützlingen aus der Insektenwelt gearbeitet.

Draußen im Schaugarten beeindruckte die große Sammlung teilweise unbekannter Kübel-pflanzen, die arbeitssparend über ein automatisches System mit Wasser und Nahrung versorgt werden.

Neue Formen und Farben gab es auch bei Zier- und Nutzpflanzen zu bestaunen. Hier holen sich Viele neue Anregungen - von Landfrauenvereinen bis zu gewerbsmäßigen Garten-baubetrieben. Natürlich war auch die sog. "Verpiss-Dich-Pflanze" des Gartenbaubetriebs Dieter Stegmeier vertreten, den die Siedlerkreisgruppe bereits vor 2 Jahren in Ensingen besucht hat. Es ist kein Wunder, daß vor dieser neu entdeckten Wildpflanze die bellenden Vierbeiner Reißaus nehmen, entströmt ihr doch ein Geruch, der recht stark an "Marder" erinnert.

Bei den Nutzpflanzen gibt es erstaunlich viele neue Sorten stark tragender Tomatenpflanzen; alle Formen und Farben waren vertreten: längliche, runde, birnenförmige, groß- und kleinfruchtige in rot, gelb und grün. Natürlich wieder alles automatisch bewässert. Der Was-servorrat stammt aus einer Zisterne, über der sich ein Pavillon erhebt, umgeben von Teichen voller Seerosen – ein sehr schöner Anblick.

Phantasievoll in unzähligen Variationen bepflanzt präsentierten sich die Blumenampel-Schau, natürlich ebenfalls automatisch bewässert. Gute Pflege und etwas Wind- und Sonnenschutz vorausgesetzt, lassen sich damit prächtige Akzente setzen.

Breiten Raum nahmen die Erklärungen des Führers bei der Besichtigung des "Hausgartens" mit den Nutzpflanzen ein. Tröstlich – auch die BLWG hat Probleme mit den scheinbar schnellsten Tieren - beim Fressen: den Schnecken. Empfehlung: Entweder flächendeckend Ferramol (Neudorf) streuen oder das übliche "Schneckenkorn", das aber leider für Nützlinge schädlich sein soll. Weiterer Nachteil: es ist wasserlöslich und verbraucht sich daher schnell.
Gegen den Regen helfen hier spezielle kleine Kunststoff-Abdeckschälchen für das Granulat.
(Ich selbst verwende kleine Marmeladegläser, umgelegt auf den Beeten verteilt und nur mit ein paar Körnchen gefüllt – sie bleiben garantiert einen Sommer lang wirksam.)
Das Beet mit den verschiedensten Sorten Mangold mit roten, gelben und orangefarbigen Stängeln machte nicht nur Appetit, sondern sah auch gut aus.
Die Tomaten hatten hier natürlich das vorschriftsmäßige Schutzdach, um Braun- und Stän-gelfäule entgegenzuwirken. Das Einrollen der Blätter wurde mit der guten Nährstoffversor-gung erklärt, ein ganz neuer Gesichtspunkt. Es gab insgesamt viel Neues zu hören, aber auch die Bestätigung manch eigener Erfahrung der Siedlerfreunde. In diesem Gärtlein hätte man gerne noch länger verweilen mögen, um den interessanten Erklärungen zu lauschen.

Zu guter Letzt wurden wir in den Bereich "Gewürzpflanzen" geführt. Da Gewürzpflanzen oft aus subtropischen oder mediterranen Gebieten kommen, hatte man sie mit Wind- und Re-genschutz versehen. Wie wir uns überzeugen konnten, danken sie es mit besonders gutem Wuchs und Duft.

Leider endete die Führung um 12.00 Uhr. So war genügend Zeit, den Winzerhof aufzusu-chen, in dem wir angekündigt waren. Sehr zufrieden mit dem Essen und dem Bedienungspersonal ging es danach in den Rokkoko-Garten in Veitshöchheim. Um das Sommerschloss des Fürstbischofs herum, ist ein Garten angelegt, der den Vergleich mit Schwetzingen nicht zu scheuen braucht. Kennzeichnend sind die geometrischen Beetanlagen und Wasserflä-chen, die langen Wegfluchten und unzählige allegorische Figurengruppen. Auch hier hätte man sich gern noch länger aufhalten können, doch am Mainufer lag ein Schiff, das uns nach Würzburg zu bringen sollte. Zum Glück hielt das Wetter am Nachmittag mehr, als es am Morgen versprochen hatte, und so konnten wir die schöne Landschaft an den Ufern des Mains vom Oberdeck aus genießen.

In Würzburg stiegen wir wieder in den Bus, der uns in den Kraichgau, nach Sinsheim brachte.
Die Sinsheimer Siedlerfreunde hatten in ihrem schönen Siedlerheim für uns hungrigen Reisenden eine prächtige Tafel gedeckt: Hausmacher Wurst und selbstgebackenes Brot satt, dazu Getränke aller Art. Die gute Laune war auf dem Höhepunkt- kein Wunder, dass so herrliche Lieder wie das Siedlerlied, das Rentnerlied, das "Badner Lied" , "Kein schöner Land" und viele andere mehr angestimmt wurden.

Mit der Heimfahrt ging ein herrlicher Tag zu Ende, bei dem alles stimmte!
Kurt Baumann, seiner Frau und Axel Ackermann herzlichen Dank dafür!


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Zusammenfassung:
Lehrfahrt Kreisgruppe Rhein-Neckar
Landesanstalt Veitshöchheim
Rokoko-Garten Veitshöchheim
Schifffahrt auf dem Main
Besuch bei der SG Sinsheim
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