Bericht + Bilder zum Sommertagszug 2008 Mit Volldampf in den Frühling
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Siedlergemeinschaft Weinheim mit großem Wagenzug beim Sommertagszug
(hmo) Die Siedlergemeinschaft nahm nun zum vierten Mal seit 2005 an dem traditionellen Weinheimer Sommertagszug teil. Dieses Jahr wurde ausnahmsweise der Vorjahreswagenzug unter dem Motto „Mit Volldampf in den Frühling“ mit einer Dampflokomotive und einem Blumenwagen mit kleinen Detailländerungen neu aufgebaut. Im Vorjahr mußte aufgrund eines Plattfußes der Wagenzug aus dem Sommertagszug ausscheiden und am Gymnasium abgestellt werden. So erstrahlte die mit Blumen buntgeschmückte Lokomotive in königlich-bayrischem Eisenbahngrün, mit einem übergroßen Sommertagsbrezel und einer Schleife in den Weinheimer Farben. Nicht nur die natürlichen Blumengebinde, auch die 62 selbst gefertigten traditionellen Sommertagsstecken schmückten den Wagenzug vortrefflich. Viele fleißige ehrenamtliche Helfer hatten hierfür nicht nur Freizeit auch zum Teil Urlaub eingesetzt, um diese Herzensangelegenheit realisieren zu können.
Nun wurde man zur Aufstellung mit den stürmischen Tatsachen des Wetters konfrontiert, wobei trotz aller vorrausgesagter meteorologischen Widrigkeiten von Sturmtief „Emma“ der fröhliche Zug sich langsam in Bewegung setzte. Als vorletzte Zugnummer im zusammengefaßten Block der Motivwagen, kam dann auch das Startsignal für die „Blumenlokomotive“ der Siedler, um mit den anderen Zugteilnehmern den Winter zu vertreiben. Es waren viele große und kleine Leute am Wegrand, um die bunt geschmückten Kindergruppen, den Musikzügen und die Motivwagen zu bestaunen. Nun wurden die Sommertagsstecken des Siedlerzuges ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt und zwar in die Hände der kleinen Zuschauer, die sich nach Ihren Gesichtern zu beurteilen sehr darüber freuten.
Die diesjährige Teilnahme der Siedler am Umzug war ein großer Erfolg. Dies war nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern wurde von vielen Zuschauern des Umzuges bestätigt. Diese zollten dem Einfallsreichtum der Siedler Tribut mit lautem Lob und viel Applaus. Zusätzliche Bestätigung für den doch erheblichen Aufwand erhielt man durch den Sonderpreis des Sommertagskomitees in der Klasse "Große Wagen“. Und so kam man am Ende der traditionellen Veranstaltung zu dem Schluß, „nach dem Zug ist vor dem Zug“ und hatte schon Ideen für einen neu gestalten Wagenzug für das nächste Jahr.
Bericht der Stadt Weinheim vom 03.03.2008 zum Sommertagszug 2008
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Weinheimer Sommertagszug trotzte Sturm und Regen – Tausende sahen den Winter scheiden
Der Schneemann brennt unter den Burgen
Thomas Neitzel, Weinheimer Feuerwehrmann, ging mit dem Brandbeschleuniger am weißen Tuch des Schneemannes großzügig um. Ein paar Tropfen waren auch dem Sturmtief „Emma“ gegönnt, das den traditionellen Weinheimr Sommertagszug, den größten an der Bergstraße, beinahe in letzter Minute zum Kippen gebracht hätte. Aber nur beinahe. Gegen Mittag entschieden die Organisatoren des Weinheimer Kulturbüros mutig: Der Zug findet statt. Eine kluge Entscheidung, denn „Emma“ war bereits auf der windigen Weitereise in Richtung Osten, und die rund 2000 Kinder aus den Weinheimer Schulen und Kindergärten trotzten tapfer Sturm und Regen. Nur am Ende des bunten Frühlingswurmes, fielen ein paar Regentropfen. Die verflüchtigten sich aber schnell, als Christine Müller vom Kulturbüro auf dem Marktplatz vor neugierigen Kinderaugen den rund vier Meter großen Stoffschneemann in Brand setzte. Innerhalb weniger Sekunden gab Väterchen Frost auf – auch wenn er das Wetter in den nächsten Tagen nochmal bestimmen darf. In Weinheim, an der „Rivieria Deutschlands“ herrscht jetzt Frühling.
Brauchtum siegte über Böen, Organisation über den Orkan: Tausende von Menschen säumten den Zug, wie an anderen Orten der Kurpfalz und im ganzen Land. In Weinheim besitzt der Sommertagszug einen besonderen Stellenwert. Der Schneemann scheidet unterhalb der prachtvollen St. Laurentius-Kirche und der beiden Burgen sp standesgemäß dahin wie kaum woanders. Die Kinder der Zweiburgenstadt zeigten sich wieder von ihrer besten Seite. „Es waren tolle Gruppen dabei“, lobte Karl Lohrbächer, der Sprecher des Sommertagszugskomitees, das am Ende Preise für die besten Wagen und Fußgruppen vergab. Vor allem war der erfahrene Sommertagszugbeobachter erstaunt über die große Singfreudigkeit der Kinder. „Klasse“, schwärmte er, „da kann es einem leid tun, dass man nur drei Preise vergeben kann“.
Die Preise:
Klasse „Große Wagen“:
Siedlergemeinschaft
Jugendfeuerwehr
Klasse „Steckengruppen“:
Friedrich-Grundschule
Pestalozzi-Grundschule
Waldschule
Kindergarten Mäusenest Hohensachsen
Sepp-Herberger-Grundschule Hohensachsen
Klasse „Erscheinungsbild“:
Kindertagesstätte Kuhweid
Albert-Schweitzer-Grundschule
Kindergarten Baumhaus
Klasse „Bestes Singen“:
Friedrich-Realschule
Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule
Kindergarten Mäusenest Hohensachsen
Sepp-Herberger-Grundschule Hohensachsen.
Bericht WN/OZ vom 03.03.2008 zum Sommertagszug 2008
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"Tschüss Emma!"
(dra) Es gibt Tage, an denen möchte man sogar mit der Blütenprinzessin nicht tauschen. Auch wenn Caroline I. gestern ihr Pelzjäckchen fest verschlossen hatte und Kinderprinzessin Luisa I. dicker gekleidet war als sonst, blies der Wind den Hoheiten hoch auf dem Wagen doch kräftig um die Ohren. Der Sommertagszug 2008 forderte Durchhaltevermögen und den festen Glauben daran, dass Musik, Gesang und farbenprächtige Kostüme samt Sommertagsstecken dem Winter den Garaus machen werden. Die Sommertagsplakette, die an manchem Hals baumelte, wurde unversehens zu einer Art Tapferkeitsmedaille.
Der Spielmanns- und Fanfarenzug Waibstadt jedenfalls, der den kunterbunten Wurm auch gestern traditionell ab 14 Uhr auf dem Weg von der Peterskirche bis zum Marktplatz durch die Straßen der Innenstadt anführte, hatte trotz der unentwegt über die Musiker dahinziehenden, dunklen Wolken zunächst die Ruhe weg. Beim Dürreplatz angekommen, lieferten die Waibstädter zunächst ein kleines Standkonzert, was den Sprecher des Sommertagskomitees, Karl Lohrbächer, herbeieilen ließ. "Weiter geht's", signalisierte er, denn er wollte verhindern, dass die vielen Kindergarten- und Schulkinder doch noch nass werden könnten.
Tierisch gut war der Sommertagszug wieder einmal im wahrsten Sinne des Wortes. Langohrige Hasen, süße Bienchen samt Imker und auch Glückskäfer, waren für den Wettstreit mit dem Winter gerüstet, der vor allem mit bekannten Frühlings- und Sommertagsliedern ausgetragen wird. Weil man es in diesem Jahr angesichts des Sturmtiefs "Emma" mit einem besonders harten Widersacher zu tun hatte, waren auch gleich noch ein paar Ritter aufgeboten worden.
Neben den traditionellen blau-weißen Sommertagsstecken mit Brezel und Ei, den die Friedrich-Schüler nebst lautem Gesang längst zum schulinternen Erkennungszeichen gemacht haben, und den auch "Alt Weinheim" dem Winter entgegenreckt, hüpfte auch die freche Pippi von Astrid Lindgren munter durch den Zug. Auch Schmetterlinge oder Blüten lassen sich gut mit ihm dahertragen.
Ob die Johann-Sebastian-Bach oder die Albert-Schweitzer-Schule wohl geahnt hatten, dass es ein nasskalter Sommertag werden würde? Mit Regenschirmen und blauen, selbstgebastelten Regenumhängen waren sie jedenfalls auf alles vorbereitet. Zum Glück für alle Kinder war der Regenschutz nur für wenige Minuten nötig.
"Tschüss Emma!" oder "Tschüss Winter": Egal, wie der Schlachtruf diesmal auch heißen mochte: der vier Meter hohe Wintermann flackerte am Ende wieder auf dem von Kindern, Eltern und Großeltern dicht bevölkerten Marktplatz. Zuvor hatte Feuerwehrmann Thomas Neitzel mit etwas Brandbeschleuniger nachgeholfen und Christine Müller vom Kulturbüro der Stadt den Schneemann in Brand setzte.
Das Volksfest löste sich anschließend schnell wieder auf; zum einen, weil das Wetter zu keinem Kaffee und zu keinem Eis im Freien einlud und zum anderen weil mit dem Sommertag erstmals kein verkaufsoffener Sonntag mehr verknüpft war. Der wird am Pflänzeltag nachgeholt - dann hoffentlich ohne Sturmtief.
Text: hmo + WN/OZ + Stadt Weinheim, letzte Überarbeitung: 05.03.2008 - 20:00 hmo
