Bericht + Bilder zur BZA-Nord in Weinheim Zum 75-igsten Jubiläumsjahr veranstalteten die Weinheimer Siedler die BZA-Nord

BZA-Nord 2011
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Im 75-igsten Jubiläumsjahr der Siedlergemeinschaft Weinheim war die Gemeinschaft am 12.03.2011 Ausrichter der "Bezirksausschußsitzung Nord" des Landesverbandes Wohneigentum im Rolf-Engelbrecht-Haus. Die BZA-Nord ist die Jahreshauptversammlung der 5 beteiligten Kreisgruppen Mosbach, Walldürn, Wertheim, Mannheim und Rhein-Neckar, welche zusammen ca. 10.000 Mitglieder repräsentieren. Der Landesvorstand und die etwa 100 Teilnehmer waren die ersten Gratulanten zu diesem Jubiläum der Gemeinschaft, welche mit deren Gründung im November 1936 die Keimzelle der Weinheimer Weststadt in dem Gewann Allmendäcker schuf. Im kleinen Saal hatten die Siedler ihren Gästen eine Ausstellung an historischem Material wie u.a. Lageplan, Luftbild, Siedlungsvertrag und viele andere Dokumente aus der Gründungszeit der Weststadt und der Gemeinschaft präsentiert.

Im großen Saal begann die Veranstaltung mit dem Gesangverein 1955 Weinheim, der mit Frauen- und Gemischtem Chor unter Leitung von Chordirektor ADC Volker Schneider sang. Die offizielle Eröffnung wurde dann vom Landesverbandsvorsitzenden Harald Klatschinsky durchgeführt. Mit 25 000 Mitgliedern in Baden-Württemberg und 370 000 Mitgliedern bundesweit will der Verband Wohneigentum mithelfen, jungen Familien ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und zu erhalten. Als konkrete Maßnahme nannte Klatschinsky die Diskussion um eine Grundsteuerreform, die keinesfalls zu einer Steuererhöhung führen dürfe.

Oberbürgermeister Heiner Bernhard, der als Schirmherr der BZA fungierte, unterstrich die Bedeutung des 75-jährigen Bestehens der Siedlergemeinschaft, da mit deren Gründung auch die Entwicklung der Weinheimer Weststadt begann, die heute mit ca. 17 000 Einwohnern der größte Stadtteil von Weinheim ist. Um die Förderung des Vereins und um die Entwicklung der Weststadt habe sich der frühere Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Wolfgang Daffinger, der mit viel Beifall begrüßt wurde, in hohem Maße verdient gemacht.

MdL Dr. Birgit Arnold (FDP) wies darauf hin, daß die Siedler auch zur Behebung der Wohnungsnot beigetragen haben. Ihre "gute Nachricht" an die Delegierten war, daß die Landesregierung eine Erhöhung der Grundsteuer vermeiden möchte. MdL Gerhard Kleinböck (SPD) erklärte, daß seine Fraktion für junge Familien auch den Mietwohnungsbau fördern will. Er kritisierte damit auch die Politik der Landesregierung, welche nicht genügend Fördermitteln für die Wohnbauförderung bereit stelle. In Baden-Württemberg wären es nur bescheidene 6 Millionen Euro, während im Nachbarland Bayern hierfür 165 Millionen bereit gestellt werden. MdL Uli Skerl (Grüne) hob die Verdienste der Siedler bei der sozialen Integration hervor, ihre Partnerschaft mit anderen Vereinen und mit einer Schule. Neuer Wohnraum könne auch durch die energetische Sanierung des älteren Häuserbestandes geschaffen werden. Skerl hob auch seine Verbundenheit mit der Weststadt als "Eingeborener" hervor, wobei er später zu seinem Wort stand und im Laufe der Veranstaltung als Siedler-Neumitglied gewonnen werden konnte. Peter Welker als Sprecher des Kreisvorstandsteams, hob die Verdienste und aktive Mitarbeit der drei Weinheimer Vertreter in diesem Gremium hervor.

Der Weinheimer Gemeinschaftsleiter Reinhold Kreckel informierte die Delegierten und Gäste über Einzelheiten des Weinheimer Siedlungsbaues. So wurde im November 1936 der erste Spatenstich im Stahlbad vollzogen, womit 65 Siedlerstellen geschaffen werden sollten. Zum selben Zeitpunkt wurde auf die Initiative von Peter Weber von elf Siedlern die heutige Siedlergemeinschaft gegründet. Das erste Richtfest konnte am 03.03.1937 im Haus des Siedlers Stübing an der heutigen Fliederstraße gefeiert werden. Basis für diese Ereignisse war die Entscheidung des Weinheimer Gemeinderats vom 30.10.1935, im 3. bis 6. Gewann Allmendäcker für 65 Siedler ca. 670 Ar städtisches Gelände zur Verfügung zu stellen. Auf diesem Gelände entstanden dann zwischen 1936 und 1937 jene Siedlerhäuser, die zum Kern der heutigen Weststadt mit ihren ca. 17.000 Einwohnern wurden. Kreckel wies darauf hin, daß dieses Doppeljubiläum zusammen mit der Stadt Weinheim, den Weststadtvereinen Pro-West, GV1955, Mandolinenclub und den Siedlern am 12.11.2011 im Rolf-Engelbrecht-Haus gefeiert würde. Die Entwicklung der Weststadt wurde von den Siedlern nicht nur angestoßen, sondern auch tatkräftig begleitet. So wurden andere Vereinsgründungen anregt und auch zum Bau des Rolf-Engelbrecht Hauses beigetragen. Am Beispiel der Partnerschaft zwischen mit dem GV1955 habe diese Weststadt-Allianz noch heute Bestand. Abschließend unterstrich Kreckel die Verdienste des Ehrenvorsitzenden Wolfgang Daffinger und begrüßte Ihn recht herzlich als Ehrengast.

Landesgeschäftsführer Axel Ackermann beklagte, daß sich immer weniger Menschen für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen. Siedlergemeinschaften sollten fusionieren, falls sie alleine ihre Aufgaben nicht mehr schultern können. Heute habe der Landesverband 180 Gemeinschaften, früher seien es 230 gewesen. Mitgliederwerbung und Stärkung des Ehrenamtes seien dringliche Aufgaben und werden vom Landesverband mit Schulungen unterstützt. Auch mit der Teilnahme an Messen will der Verband werben. Siedlergemeinschaften können sich dabei präsentieren. Besondere Leistungen des Verbandes für Mitglieder sind Versicherungsvorteile, Gartenfachberatung, Förderung der Jugend und Landschaftspflege. Auch Landesvorstandsvorsitzender Harald Klatschinsky betonte die Notwendigkeit von Schulungen für Ehrenamtliche, wozu auch Rhetorik-Lehrgänge und Internet-Kurse gehören. Vom Vorstand empfohlen wurde außerdem eine verbilligte Teilnahme an der Bundesgartenschau in Koblenz. Außerdem läuft noch der Wettbewerb bei der Mitgliederwerbung. Noch können sich Gemeinschaften für den Landeswettbewerb 2012 bewerben. Der Landessieger qualifiziert sich für den Bundeswettbewerb 2013. Die Siedlergemeinschaften wurden eingeladen, die Geschäftsstelle des Landesverbandes in Karlsruhe zu besuchen, die künftig einen eigenen Beratungsbereich bietet. Der Landesverbandsvorsitzende dankte allen Mitstreitern in den Gemeinschaften für ihr Engagement im Ehrenamt. Den Abschluß der Tagung bildete am Nachmittag ein Referat "Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung" von Rechtsanwalt Bernd Kieser, Fachanwalt für Erbrecht aus Mannheim.

Nach der BZA-Nord veranstalteten die Weinheimer Siedler einen Sektempfang zu dem alle Mitglieder und die Teilnehmer der BZA-Nord eingeladen waren. So wurden die Kopien der historischen Ausstellungsstücke bei lockerem Gespräch bestaunt. Erfreulicherweise fand dies einen regen Zuspruch, so konnte Kreckel das Siedlermitglied und Oberbürgermeister a.D. Uwe Kleefoot und Frau sowie den inoffiziellen "Weststadt-Bürgermeister" Fritz Weber begrüßen. Bei diesen Gesprächen stellte man fest, daß es in der ganzen Weststadt nur noch 3 Häuser gibt, welche dem ursprünglichen Zustand eines Siedlerhauses entsprechen. So klang die Veranstaltung langsam und beschaulich aus, welche mit Hilfe des Vorstandes der Weinheimer Siedler organisiert wurde.


...Bilderauswahl zur BZA-Nord 2011 im Rolf-Engelbrecht-Haus
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     Text: hmo, letzte Überarbeitung: 17.03.2011 - 22:00 hmo

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