Moderne Zentralheizungssysteme für Ein- und Zweifamilienhäuser

Der Energieberater der Verbraucherzentrale Arnsberg, Dipl. Ing. Ulrich Müller stellte uns im Gasthof „Haus Schulte“ moderne Zentralheizungssysteme für Ein- und Zweifamilienhäuser vor. Er erklärte uns dabei die Funktion von Pelletheizungen, Gas- und Ölbrennwertanlagen sowie Wärmepumpen und verglich diese in Bezug auf Investitionsaufwand, Verbrauch, Wartungskosten und zu erwartende Lebensdauer. Herr Müller vermittelte uns außerdem auch alles Wissenswerte über Mikro Blockheizkraftwerke.

Bei Heizöl mit weiteren Verteuerungen rechnen

In seinen Ausführungen, die er durch auf eine Leinwand projizierte Bilder verdeutlichte, versuchte der Referent insbesondere die Kostenseite zu beleuchten: Mittels eines Kurvendiagramms, welches den Verlauf der Preisentwicklung u. a. von Heizöl, Gas und Holzpellets darstellte, machte er deutlich, dass diese für Gas und Holzpellets im Vergleich zum stetig steigenden Heizölpreis relativ günstig verläuft. Mittlerweile sei die Spitze der Ölfördermöglichkeit überschritten und die Förderung bei gleichzeitig stetig steigender Verbrauchsnachfrage gehe langsam zurück, deswegen müsse man besonders mit weiteren Verteuerungen beim Heizöl rechnen. Diese Entwicklung solle man mit einbeziehen, wenn man bedenke, dass sich der Energieverbrauchsanteil in unsern Wohnungen zu 76 Prozent auf die Raumwärme und zu 11 Prozent auf die Warmwassererwärmung verteile.

Erst hydraulischen Abgleich vornehmen

Um bei der Zentralheizung Energie möglichst effizient einsetzen zu können, riet er besonders dazu, erstmal einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen. Damit erreiche man, dass der Wasserdurchsatz möglichst gleich mäßig auf die einzelnen Heizkörper verteilt würde und die damit erreichte bessere Wärmeverteilung dazu führe, dass der notwendige Wasserdurchsatz gesenkt werden könne, was bei einer Vorlauftemperatur von 70°C eine Senkung der Rücklauftemperatur von 65 auf 70° bedeuten könne. Den Abgleichkosten von 1 bis 5 Euro je qm würde dabei relativ oft eine Kosteneinsparung von 5 bis 15 KWh entgegenstehen. Um Brennwertanlagen möglichst effizient betreiben zu können, sei eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur sogar eine wichtige Voraussetzung. Mit Ölbrennwertkesseln ließ sich dann eine zusätzliche Energieausbeute von 6 Prozent gegenüber herkömmlichen Kesseln und bei Gasanlagen eine zusätzliche Ausbeute von 11 Prozent gegen über herkömmlichen erreichen.


Preisentwicklung von Holzpellets günstig

Holzpellets seien wegen ihrer CO 2 neutralen Verbrennung und Schonung fossiler Ressourcen ein relativ umweltfreundlicher Energieträger. Der Energiegehalt von einem Kubikmeter Heizöl entsprächen etwa dem von zwei Kubikmetern Pellets. Die Preisentwicklung zeige, dass diese dauernd unter Den Preisen fossiler Brennstoffe lägen. Für Pelletheizungen könne man bis zu 2000 Euro Zuschüsse bekommen.

Durch die Nutzung thermischer Solaranlagen könne man zu 50 bis 60 Prozent seines Brauchwasserbedarfs erwärmen und im Falle einer eingebauten Fußbodenheizung, diese 10 bis 30 Prozent mit Heizwärme unterstützen. Eine Solaranlage mit Kosten von 4000 Euro habe sich bei günstiger Dachausrichtung zur Nutzung der Brauchwassererwärmung bei Energiekosten von 8 Cent pro KWh nach etwa 20 Jahren amortisiert und zur Nutzung der Heizungsunterstützung bei Energiekosten von 10 Cent pro KWh.


Energieeinsparung durch Wärmepumpe

Der Einsatz von Wärmepumpen sei für energetisch unsanierte Altbauten nicht empfehlenswert, da eine relativ hohe Vorlauftemperatur zu einer entsprechend geringen Jahresarbeitszahl führen würde. Eine Jahresarbeitszahl von 3,4, die sich durch eine Erdwärmepumpe realisieren ließe, würde bedeuten, dass bei einem Strombedarf von einem 1 KWh 3,5 KWh Heizwärme erzeugt würden. Zum Betrieb einer Fußbodenheizung würde sich die Wärmepumpe besonders gut anbieten. Bei Energiekosten von 40 Prozent gegenüber der Ölzentralheizung amortisiere sich die Erdwärme nutzende Wärmepumpe nach ca. 6 bis 8 Jahren.

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