09.11. - Besichtigung des Steinkohlegroßkraftwerks Westfalen in Hamm Uentrop

25 Mitglieder und Gäste unserer Gemeinschaft besichtigten am 9. November 2012 das RWE Steinkohle-Großkraftwerk Westfalen in Hamm Uentrop. Ein Bus von Taxi Dora hatte uns dort hingebracht. Während des etwa 3-stündigen Aufenthaltes führte man uns zunächst ins Informationszentrum. Wir hatten das Glück, dort einen sehr erfahrenen Kraftwerker-Ausbildungsleiter im Unruhestand als Referenten zu bekommen. In seinen Ausführungen, die er durch auf eine Leinwand projizierte Bilder verdeutlichte, versuchte er uns die technisch relevanten Unterschiede zwischen den alten Kraftwerkseinheiten Block A (Nettoleistung 152 Megawatt), Block B (152 MW) und Block C (284 MW) gegenüber den neuen Blöcken D und E (je 765 MW) verständlich zu machen: Während der Wirkungsgrad bei den alten Blöcken nur bei 38% läge, schafften die neuen einen von 46
Bei der anschließenden Besichtigung der 22 ha (220.000 Quadratmeter) großen Baustelle fielen uns sofort die beiden stattlichen Kühltürme mit ihren jeweils 166,5 m Höhe ins Auge. Über diese werden die entstickten, entstaubten (Staubabscheidung 99,8%) und entschwefelten Rauchgase von Block D und E geleitet, so dass kein Schornstein für die neuen Anlagen erforderlich ist. Über dem Kühlturm sieht man dann eine große weiße Fahne, die durch verdampftes Kühlwasser entsteht, so der RWE-Referent. Wie der ehemalige Ausbildungsleiter weiter erklärte, seien zurzeit 3100 Leute, davon 180 Ingenieure, auf der Baustelle. Dort seien 45.000 t Stahl verarbeitet, 600 km Rohre verbaut und 56.000 Schweißnähte gesetzt worden. Die Arbeiter seien bei den oft sehr beengten Platzverhältnissen enormen Belastungen ausgesetzt, so könne nicht selten nur mit Hilfe von Spiegeln und unter großen Verrenkungen gearbeitet werden. Gerne hätten wir uns, so wie von der RWE vorher zugesagt, auch noch im Innern des Kraftwerks umgeschaut, was aber leider vor Ort wegen zu knapp bemessener Zeit nicht mehr möglich war.

Besuch des Steinkohlegroßkraftwerks Uentrop