Volksbank schließt ihre Filiale Weetzen

Die Volksbank schließt ihre Filiale Weetzen zum 1. Mai 2017. Viel Widerstand regt sich seit dem Bekanntwerden in dem Ort. Der Verband Wohneigentum übergab dazu am Donnerstag 260 Unterschriften von Schließungsgegnern.
"Viele ältere Hausbesitzer finden es nicht so nett, dass sie einfach abgeschnitten werden", sagt Reiner Gehrke, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Ronnenberg. Gerade Senioren, so befürchtet es auch der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Weetzen, Willi Kühl, dürften es in Zukunft schwerer haben, ihre Bankgeschäfte zu erledigen.

Die Vertreter der Eigenheimbesitzer unter der Führung ihrer Kreisvorsitzenden Martina Schramm-Gehrke plädieren mit ihren Unterschriften dafür, zumindest ein SB-Terminal in Weetzen zu erhalten. Dem gibt allerdings Henning Deneke-Jöhrens eine klare Absage: "Wenn wir sagen, wir wollen einsparen, dann muss man sagen, wir gehen ganz raus", sagte er. Selbst für einen reinen Automatenstandort sei die Kundenfrequenz in Weetzen zu gering. Alle Bankgeschäfte müssten die Kunden in Zukunft in der Filiale in Ronnenberg oder online erledigen.

Dabei wirbt Deneke-Jöhrens für die Variante, sich Bargeld bis zu einem Betrag von 500 Euro mit der Post zuschicken zu lassen. Um die Sicherheit des Geldes müsse niemand fürchten, schließlich seien die Sendungen in neutralen Umschlägen versichert. "Wir machen das seit Jahren mit Sorten, und mir ist kein Fall bekannt, in dem das Geld nicht angekommen ist", sagt der Vorstandschef.
Die Siedler sehen das kritischer. Allein der Schritt, Geld per Telefon zu bestellen und auf die Post zu vertrauen, sei für viele schwer zu machen. "Außerdem muss man seine Ausgaben schon sehr genau planen, wenn man diese Variante wählt", sagt Schramm-Gehrke. "Außerdem ist es ein Ziel unseres Verbandes dafür Sorge zu tragen, dass unsere Mitglieder so lange wie möglich in ihrem Eigenheim wohnen können. Dafür bieten wir zahlreiche Beratungsangebote. Allerdings ist die gewohnte Infrastruktur und ein stabiles Umfeld im Wohnort dafür ein wichtiges Standbein", betont die Vorsitzende.

Die Expansionspläne des Ortes im Zuge des Intergrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) hätten indes keine Rolle bei der Entscheidung gespielt, sagt Deneke-Jöhrens. Am Ende seien die zusätzlichen 600 Wohneinheiten in der Zuckerfabrik noch in der Planung. Das könne noch Jahre dauern. "Wir planen für das Jetzt", sagte der Vorstandschef.
Der Protest der Wohneigentümer richtet sich gegen alle Schließungen dieser Art, die die gesunde Infrastruktur in den Ortschaften ausbluten. "Wir wollen nicht in Schlafstädten wohnen", so die Vorsitzenden.

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