2016 - Schlossberghöhlen
Unterhalb der Ruinen der Hohenburg auf dem Schlossberg in Homburg liegen Europas größte Buntsandsteinhöhlen. Geheimnisvolle Gänge führen die Besucher in imposante Kuppelhallen, die aufgrund der gelben, roten und gelbroten Verfärbung des Sandes einen besonderen Reiz ausüben. Entstanden ist der Buntsandstein, der den Höhenzug oberhalb der Stadt Homburg bildet, vor etwa 250 Millionen Jahren.
Neben den interessanten Verfärbungen sind die sogenannten Rippelmarken, die fast überall Decken und Wände kennzeichnen, charakteristisch für die Schlossberghöhlen. Diese Rippelmarken sind Wellenspuren bewegten Wassers, wie sie auch an Stränden zu beobachten sind. Sie sind untrügliche Zeugen für die vor vielen Millionen Jahren von Wasser bedeckten Flächen in der Region.
Als Teil der Festung Hohenburg, die der Stadt ihren Namen gab, diente das Höhlenlabyrinth früher vornehmlich der Verteidigung. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 fielen Burg und Stadt an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. In der Reunionszeit ließ der frz. König Ludwig XIV. durch seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prêstre de Vauban Schloss und Stadt zu einer Festung ausbauen. Die Festungs-anlagen wurden 1697 und 1714 geschleift.
Die Schlossberghöhlen wurden von Menschenhand geschaffen, es handelt sich daher genau genommen um Bergwerksstollen. Ursprünglich wurde der Sand im 17. Jahrhundert aufgrund des hohen Quarzanteils für die Glasherstellung genutzt. Später erfolgte der Abbau als Scheuersand zur Reinigung sowie als Formsand für die Eisenindustrie.
Verbinden kann man den Ausflug mit einem Besuch der Homburger Innenstadt, die neben Geschäften und Restaurantbetrieben auch einen sehr schönen Stadtpark bietet.