Die ersten Baumaßnahmen im Pfarrgrund um 1950

Wo im Sumpf einst Frösche quakten
vor dem Ort 'gen Süden zu,
frohe Menschen gruben, hackten
mit viel Eifer ohne Ruh'.

Schon im Mai wurd uns geschworen,
daß das Bauen sei so weit,
doch es war dies sehr verworren
trotz der schönen Frühlingszeit.

Nach dem Warten vieler Tage
kam nun endlich diese Zeit,
daß der Grund mit vieler Plage
ausgeschachtet wurd so weit.

Nun jetzt kam der Dauerregen
alle Gruben liefen voll,
stark verwunschen wurd der Segen
alles schimpfte fast wie toll.

Jeder frug sich, mit den Weihern
kann's doch nimmer weiter gehn,
oder soll vielleicht in Bayern
eine Fischzucht neu erstehn.

Erst nach vielen langen Wochen
als der Himmel nicht mehr leck,
wurden jung die alten Knochen
als es hieß, nun ran am Speck.

Und es wuchsen jetzt die Wände
aus der Erde matsch‘gen Grund,
treue Freunde, kundige Hände
bauten fleißig Stund um Stund.

Selbst die nicht mehr jungen Opas
trugen Ziegel, hau'n den Stein
und sogar dje lieben Omas
stellten sich zum Schleppen ein.

Alles wär nun schön gegangen
nur die Zufuhr war 'ne Pein,
warteten, hofften oft mit Bangen
auf 'ne Fuhre Ziegelstein.

Kam dann endlich mal ein Wagen
durch den zähen Schlickepapp,
gings dem Lenker gleich an Kragen
jeder schrie: "Hier lädst Du ab."

Ging der Kies mal aus beizeiten
fuhr man nachts noch fort,
holt den Sand bis nah vor Weiden
bracht ihn zeitig früh zum Ort.

Oft bei Nacht und Lampenschimmer
wurd' gemauert lange Zeit
oh wie freute man sich immer
wenn 'ne Mauer war so weit.

Mancher fragt sich jetzt beklommen
ist es wirklich auch kein Traum,
daß der Tag nun doch gekommen
wo am Dachfirst weht der Baum?

Doch der Reime wird's zu viele
wenn wir immer weiter geh'n
und wir kommen nicht zum Ziele,
deshalb bleiben wir jetzt stehn.

Nun so laßt uns jetzt mal singen
und von Herzen fröhlich sein,
laßt die Gläser hell erklingen
bald zieh' n wir ins Häuschen ein.

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Verfasser unbekannt
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