Erste Micro-Photovoltaikanlage in Bad Fallingbostel errichtet. Autarke Stromversorgung erspart "SuedLink"

Erste Micro-Photovoltaikanlage in Bad Fallingbostel errichtet.
Autarke Stromversorgung erspart "SuedLink"

Arbeitsgruppe diskutiert und sucht weitere Interessierte

Die Arbeitsgruppe "Leben mit der Energiewende!" vom Verband Wohneigentum (VWE) ist sehr erfreut über das rege Interesse der Bevölkerung, die Energiewende von unten nach oben jetzt endlich durchsetzen zu wollen.

So wurde die erste Micro-Photovoltaikanlage (PV), auch als Balkonkraftwerk bekannt, in Bad Fallingbostel in Betrieb genommen. "Der Kunde kann sich jährlich über ca. 1000 kWh umweltfreundlichen Sonnenstrom in seinem Haushalt freuen. Für diesen verbrauchten Strom bekommt er auch von seinem Stromlieferanten keine Stromrechnung, denn, die Sonne schickt uns keine Rechnung", so der Tenor der Arbeitsgruppe.

Neue Micro-Photovoltaikanlage (Balkonkraftwerk) in Betrieb genommen.
Neue Micro-Photovoltaikanlage (Balkonkraftwerk) in Betrieb genommen.   © Foto 2014, privat

Die mittlerweile schon bezahlbaren Micro-PV-Anlagen mit Batteriespeicher fürs Wohnzimmer sollen beim nächsten Treffen, das dieses Mal Ende Februar 2015 in Bad Fallingbostel stattfindet, vorgestellt werden. Bei der Gelegenheit soll auch die jetzt neu installierte Anlage besichtigt und über die erzielten Stromerträge diskutiert werden.

Betriebswirtschaftliche Ergebnisse von vier verschiedenen PV-Anlagen waren Thema beim Treffen in Jeversen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Investition in erneuerbare Energien immer noch lohnt.
"Je mehr Strom vor Ort erzeugt und verbraucht wird, desto weniger muss mit Leitungen über Land transportiert werden", so die Diskussion weiter. In Bezug auf die geplante SuedLink-Trasse waren sehr kompetente Teilnehmer erschienen. Wie schon berichtet kann die Trasse 4 Gigawatt an Leistung transportieren. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat jetzt veröffentlicht, dass es langfristig 40 Gigawatt mit Offshore-Anlagen in der Nordsee produzieren will. Die Gruppe fragt sich, ob zukünftig dann mit 10 vergleichbaren Trassen zu rechnen ist. Außerdem liegt der Strompreis der Offshore-Windräder im Mittel bei ungefähr 15 Cent pro Kilowattstunde, während die Windräder an Land die Energie schon für 8 Cent pro Kilowattstunde produzieren.

Werden jetzt die üblichen Steuern und Abgaben und zuletzt noch die Investition der Trasse dazu gerechnet, ist dieser so erzeugte Strom wohl kaum bezahlbar. "So kann man die erneuerbaren Energien gut als abschreckendes Beispiel darstellen", betonte der Sprecher der Gruppe, Willi Runne.

"Langfristig ist wohl der Energietransport nur über die Technologie Power to Gas realistisch. Die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse ist ziemlich simpel. Der Energiepark Mainz ist dafür ein leuchtendes Beispiel. Bestehende Gasleitungen können 70 Gigawatt transportieren, Gas kann gespeichert werden und sowohl zum Heizen, für die Stromversorgung als auch zum Autofahren gleichermaßen genutzt werden", so Runne weiter. Dieses Thema wird die Arbeitsgruppe auch weiterhin beschäftigen.

Text: Willi Runne, Foto: privat

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