Die Geschichte der Siedler von Bad Staffelstein
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Auszüge aus der Chronik der Siedlergemeinschaft Bad Staffelstein
(Chronik geschrieben von Ewald Schubert 1988)
Gründungsmitglieder von 1938
Albert Georg, Kuchlbauer Josef,
Bischof Friedrich, Ludwig Josef,
Büttner Valentin, Lunkenbein Johann,
Düsel Johann, Menhorn Herrmann,
Düthorn Johann, Popp Johann,
Fleischmann Simon, Potzel Adam,
Holzschuh Georg, Schug Karl,
Hümmer Adolf, Storath Johann,
Hüttner Johann, Ullmann Johann,
Käck Franz-Xaver, Zapf Gotthard,
Keller Andreas,
..... Schon nach dem ersten Weltkrieg wurde der Siedlungsgedanke laut, aber es
fehlte wohl der richtige Mann, der die Sache in die Hand nahm,.......
......aufgrund von mehreren Eingaben beschloß der Stadtrat am 23. August 1933, daß eine Siedlung gebaut wird und stellte hierfür das Gelände an der Lauter und Hain (rechts gelegen) in Richtung Bahnkörper zur Verfügung. (Anm. Badumsiedlung).....
.......Mit Regierungsentschließung vom 4. Juli 1935 wurde die Genehmigung erteilt und es konnten nach kurzer Bauzeit die Familien:
Michael Albert
Simon Fleischmann
Andreas Ludwig
Johann Düthorn
Josef Kuchelbauer
Karl Schug
ins eigene Heim einziehen.
.......1938 wurde die Bayerische Heimstätte München als Trägerin gewonnen und in Verbindung mit der Stadt Staffelstein die Heimstättensiedlung aus der Taufe gehoben. Am 1. August wurde mit dem Bau von 15 Siedlerhäusern begonnen und nach 4 Monaten fertig gestellt.
......Unterbrochen durch den 2. Weltkrieg wurde 1956 die Angersiedlung in Angriff genommen, die Planung sah über 100 Siedlerheime vor. Als Träger funktierte die Oberfränkische Baugenossenschaft Kronach. Das Baugelände wurde von der Stadt in Erbbaurecht zur Verfügung gestellt.
1957 lag der Gesamtplan mit 103 Siedlerstellen vor und wurde der Oberfränkischen Baugenossenschaft in Kronach das Gelände in Erbaurecht zur Verfügung gestellt.
Beim 25-jährigen Siedlerfest 1963 waren in der Angersiedlung 64 Häuser erbaut und bezogen.
Im Jahre 1983 wurde ernsthaft mit der Planung eines Siedlerheimes nachgedacht, 1985 wurde mit dem Bau, größtenteils durch Eigenregie begonnen.
Im Jahr 1988, beim 50-jährigen Siedlerfest, 30 Jahre nach Fertigstellung der ersten Siedlerhäuser in der Angersiedlung wurde die Einweihung des neu geschaffenen Gemeinschaftshauses vorgenommen.
Möge der Siedlergedanke in Staffelstein weiterhin so bestehen bleiben, und jeder Einzelne soll sich an die damalige schwere Zeit erinnern und dies den Kindern und Enkelkinder weitergeben, getreu dem Motto:
"Was Du ererbt von Deien Vätern-
erwirb es um es zu besitzen"
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Fortschreibung der Chronik anlässlich des Jubiläums 2008, 70 Jahre Siedler
Grußwort, von 1.Vorsitzenden Heinrich Müller
Als erster Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Bad Staffelstein e.V., darf ich Sie im Namen der Vorstandschaft mit einen herzlichen „ Grüß Gott“ in unserer schönen Badestadt begrüßen, und Sie zu unseren Veranstaltungen anlässlich unserer Jubiläen willkommen heißen.
Wenn sich auch gegenüber den Gründungsjahre 1938 (ab 1933 wurde bereits in der Badumssiedlung gebaut) die Welt verändert hat, und die heutige Generation kaum mehr nachvollziehen kann welchen Willen, Idealismus aber auch Mühe und Plage es gekostet hat in Handarbeit die Siedlungen baureif zu machen und zu bebauen, (siehe Chronik) so ist doch eines stets gleich geblieben , nämlich das gemeinsame Tun und Wirken in der Gemeinschaft.
Hauptaufgabe des Vereines um den 1. Vorsitzenden Adam Potzel war es damals,in und nach den Kriegsjahren in Pionierarbeit, auf meist von der Stadt zur Verfügung gestellten Erbbaurechtgrundstücken kostengünstig zu einen Häuschen zu gelangen (oft mit geforderter Kleintierhaltung). So wurde 1957 auch die Angersiedlung mit den ersten 14 Häusern verwirklicht.
Heute hat sich der Vereinsinhalt zeitgemäß verändert, zum einen gilt es das geschaffene zu bewahren, (wie das 1988 eingeweihte Siedlergemeinschaftshaus das wiederum in Gemeinschafts Arbeit erstellt wurde), zum anderen die Gemeinschaft zu pflegen und den Verein mit Leben zu erfüllen.
Die Veranstaltungen des Vereines, der aktiven Jugendgruppe, persönliche Aktivitäten durch Mitglieder von Vereinsfesten über Rückenschule, Walking etc. bis zum Kinderbasteln sind ein fester Bestandteil im Vereinsleben dieser Stadt geworden.
Allen Freunden, Spendern und Gönnern aber vor allem allen Helfern sage ich Danke.
Dem Schirmherr unseres Jubiläums Herrn Bürgermeister Jürgen Kohmann, gilt ebenso mein Dank, für seine Unterstützung, und das er stets den Belangen der Siedler aufgeschlossen gegenüber steht.
Ich wünsche allen, schöne und angenehme Stunden bei hoffentlich schönen Wetter bei den „Siedlern“ zu verbringen.
Heinrich Müller 1. Vorsitzender
"Auszug aus der Festschrift von 2008"
Das Geschehen im Siedlungswesen von Staffelstein ab 1989!
Der Siedlergemeinschaft wurde die Gemeinnützigkeit aberkannt. Weil in der Satzung “Hilfe bei Gesetz-, Rechts- und Verwaltungsfragen” angeboten wurde. Dieser Passus wurde bei der JHV einstimmig aus der Satzung gestrichen. Das Siedlerheim wurde nach Anfrage der Stadt Wahllokal. Im Oktober wurde das Grundstück 21/22 mit 240 qm von der Stadt gekauft. Nach einem Bepflanzungsplan der Fa. Krappmann wurden im Herbst eine Reihe Bäume gepflanzt. Zu Silvester 1998 wurde erstmals eine Silvesterfeier abgehalten. lm Jahre 1990 nahm die Siedlergemeinschaft erstmals an dem Wettbewerb “Die beste Kleinsiedlung “ teil. lm Dezember wurde eine neue Satzung beschlossen. Daraufhin erhielt die Gemeinschaft die Gemeinnützigkeit wieder. Allerdings mit dem Vermerk “Ohne Spendenabzug.” 1992 wurde eine Jugendgruppe ins Leben gerufen, die Frau Stumpf leitete. Die Jugendgruppe besteht heute noch und beteiligt sich an vielen Veranstaltungen. Wie z. B. am Faschingsumzug, am Schützenumzug. Sie Veranstaltet auch jährlich den Vorweihnachtlichen Nachmittag usw. Es wurden Aufführungen bei verschiedenen Freilichtbühnen besucht. Es erfolgte der Beitritt zum Kreisjugendring. Die Jugend-gruppe verfügt auch über eine Tischtennisplatte. Der Landesverband hat eigens für die Jugendgruppen eine Satzung erarbeitet, die auch für die Bad Staffelsteiner gilt. Im gleichen Jahr beteiligte sich die Gemeinschaft an einer Unterschriftenaktion ge-gen den ICE. Es wurden nämlich eine Reihe von Plänen bekannt, die der Auwald-siedlung große Schwierigkeiten bereitet hätten. Das Siedlerheim wurde immer öfter für Veranstaltungen und Feiern jeglicher Art genutzt. Es wurde deshalb beschlossen, dass immer ein Helfer des Beirates oder des Wirtschaftsausschusses bei Feiern den Dienst an der Theke wahrnehmen soll. Um dem Personal bei derartigen Feiern die Arbeit etwas zu erleichtern wurde eine Gewerbespülmaschine angeschafft. Im Herbst 1993 sollte ein Baugebiet aufgemacht werden. Die Zufahrt sollte über den von der Gemeinschaft erstellten Spielplatz führen. Hiergegen wehrte sich die Gemeinschaft. Aus der Konkursmasse der Fa. Backershof wurden 40 Biertischgarnituren erworben. Damit wollte man etwas unabhängig von der Brauerei werden. Die Gemeinschaft hat ein Malergerüst dass auch an Mitglieder ausgeliehen wird. Da gewisse Schwierigkeiten auftraten wurde eine Art Satzung für den Verleih erarbeitet. Am 20.08. wurde die Buga in Hof besucht. In den Jahren 1993 und 1994 haben 2 Siedler immer wieder versucht die Gemeinschaft in Verruf zu bringen. Ihr Trachten ging dahin, das Siedlerheim muss geschlossen werden. So gingen laufend Anzeigen ein, die aber keine Wirkung zeigten, da die Gemeinschaft sich nichts zu Schulden hat kommen lassen.1995 nahm die Gemeinschaft an dem Wettbewerb: “Der schönste Vorgarten “ teil. Sieger war Günther Andert. Urkunden erhielten Kestel, Bittner und Praller.
Der Sportplatz neben dem Siedlerheim wurde von der Stadt als Bolzplatz zur Verfügung gegestellt.
Für die Vernichtung unerwünschten Grasbewuchs wurde ein Gasbrenngerät angeschafft.
Die Heizölbestellung erfolgt jährlich zentral. Vom Vorstand Zapf wurde eine Infopost erstellt, die von Zeit zu Zeit zur besseren Information der Mitglieder verteilt wurde.
1995 wurde die Küche saniert und modernisiert. Zum Weinfest 95 erschien eine Delegation aus Hopferau (Allg.)die die Stadt besuchte. Es wurden Banden geschlossen und im Herbst 1996 fand ein Gegenbesuch statt. 1996 war die Siedlergemeinschaft die Drittgrößte im Kreis Neustadt-Coburg-Staffelstein. Die Gemeinschaft nimmt auch jedes Jahr am Jedermannschießen der Freihandschützen von Bad Staffelstein teil. Es konnten auch schon Erfolge verzeichnet werden.
Vor dem Siedlerheim wurde ein Bereich gepflastert.1998 wurde der letzte große Siedlerball in der TSV Turnhalle abgehalten. Grund war die geringe Resonanz.
Es wurde auch eine Frauengruppe ins Leben gerufen. Die aber nicht lange Bestand hatte, da auch hier wenig Sympathien da waren.
Im Herbst 1998 wurde endlich ein Zimmer für die Jugendgruppe fertiggestellt und ent- sprechend eingeweiht.
Vom 03. bis O5. Juli 1998 wurde das 60 jährige Bestehen gefeiert. Dazu wurde eine Foto- ausstellung erstellt. Diese gliederte sich in 3 Gruppen.
1. Siedlungsgeschehen vor 1945
2. Siedlungsgeschehen ab 1945
3. Verdiente Persönlichkeiten um das Siedlungswesen.
Zu diesem Fest war auch der Landesvorsitzende Otto Benner und viele Honoratioren aus Politik und Organisationen erschienen. Otto Benner hat an diesem Abend den Landrat Reinhard Leutner und die 3 Bürgermeister 1. Bgm. Baptist Faulstich, 2. Bgm. Walter Mackert und 3. Bgm. Winfried Ernst in den Siedlerbund aufgenommen.
1998 trat auch die neue Hygieneverordnung in Kraft. Alle die etwas mit dem Wirtschaftsbetrieb zu tun hatten unterwarfen sich der Untersuchung durch das Gesundheitsamt. Im Mai 1999 wurde der Wirtschaftsraum im Siedlerheim neu mit Laminat ausgestattet.
Vom 03. bis 04.1998. feierten die Siedler das l0jährige Siedlerheimfest. Im August wurde die Gemeinschaft von einem Finanzprüfer geprüft, die Gemeinschaft wurde auf Grund ihrer Ordnungsgemäßen Führung gelobt. Es gab keine Beanstandungen. Die Siedlergemeinschaft beteiligte sich auch durch eine Spende am Erwerb eines Museumsstücks. Die Kommodenuhr des Staffelsteiner Uhrmachers Jakob Lippert (1752 - 1836)
Auch für die Sendung Sternstunden des BR wurde gespendet. Ebenso erging eine Spende an eine durch das Elbehochwasser geschädigte Siedlergemeinschaft in der sächsischen Schweiz.
Beim Faschingsumzug 2002 wurde von der Siedlerjugend die Probleme um die Fun-Arena aufs Korn genommen.
Am 15.08.2002 verstarb völlig unerwartet der 1. Vorsitzende Adolf Zapf. Damit war lt. der bestehenden Satzung die Siedlergemeinschaft nicht mehr geschäftstüchtig. Aus diesem Grund erfolgte erneut eine Satzungsänderung. In diesem Zusammenhang wurde auch der Name mit geändert. Die Siedlergemeinschaft heißt nun: ”Siedlergemeinschaft Bad Staffelstein e.V.” Es folgten Neuwahlen, die auch eine Verjüngung des Gremiums mit sich brachten.
Es wurde ein fahrbarer Bratwurststand gebaut, der den neuesten Vorschriften entspricht.
Am 05. und 06. Juli 2003 feierte die Gemeinschaft 65 Jahre Siedlergemeinschaft Bad Staffelstein, 45 Jahre Auwaldsiedlung und 15 Jahre Bestehen des Siedlerheimes. In diesem Jahr wurde auch eine passive Mitgliedschaft eingeführt, d. H. das Mitglied ist dann noch Mitglied in der Siedlergemeinschaft Bad Staffelstein aber nicht mehr beim Bayer. Siedlerbund. Es wird auch keine Zeitung mehr Zugestellt.
Seit 2006 hat die Siedlergemeinschaft eine eigene Homepage:
www.verband-wohneigentum.de/sgbadstaffelstein
sgbadstaffelstein@verband-wohneigentum.de
Betrachtet man das Siedlergeschehen, so können die Siedler stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Die Siedlung war immer ein Schmuckstück der Stadt. Jahrzehnte lang stellte die Gemeinschaft immer einen Stadtrat und nun sogar den Bürgermeister Jürgen Kohmann.
Kohmann war auch eine Zeitlang Mitglied im Siedlerbeirat. Er stiftete nach seiner Ernennung zum Bürgermeister auf dem Spielplatz in der Auwaldsiedlung einen Sitzplatz und einen Esskastanienbaum, der später einmal dem Sitzplatz im Sommer Schatten spenden soll.