Geschichte

Geschichte der Siedlergemeinschaft Emst-Bissingheim

Die Siedlergemeinschaft Bissingheim besteht seit über 80 Jahren. Ihr Ursprung geht auf die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 zurück. Seitens der Stadt Hagen entstanden Siedlungsprogramme wie das in Bissingheim. Siedlungsvorhaben für Erwerbslose finanziert durch Kleinstdarlehen. Die Grundstücke wurden zur Verfügung gestellt und das Eigenkapital der Mitbürger bestand aus der "Muskel-Hypothek"! Auf diese Weise entstanden in Hagen drei Siedlungen: Bissingheim, Loxbaum und der Bereich Eupen- Waldorfstraße. Nachbarschaftsgemeinschaften entstanden, deren Strukturen bis heute erhalten geblieben sind. Die Häuser die vor 50 oder mehr Jahren errichtet worden sind, wurden im Laufe der Zeit der wirtschaftlichen Entwicklung und den höheren Ansprüchen der Bewohner angepasst. Dennoch blieb der Grundcharakter dieser Siedlung erhalten.

Hier in Bissingheim kamen 46 siedlungswillige Familien zusammen, die sich bis dahin kaum kannten. im Sommer des Jahres 1932 wurde auf einer Wiesen- und Ödlandfläche am Rande des schon bestehenden Siedlungskomplexes mit dem Bau begonnen. Arbeitslose Handwerker und Facherbeiter bauten mit geringer Unterstützung "ihre" Wohnhäuser. Der vorhandene Garten sollte helfen, die tägliche Nahrungsmittelversorgung entscheidend zu verbessern. Als "Eigenkapital" musste eine Arbeitsleistung von 1000 Arbeitsstunden je Siedler erbracht werden. Die Beschaffung des Baumaterials wurde durch ein zinsgünstiges, langfristiges Darlehen von 2.500,00 RM ermöglicht. Die Grundstücke wurden seitens der Stadt Hagen in Erbpacht überlassen. An der Errichtung der Häuser arbeiteten alle Siedler gemeinsam. Bei Baubeginn war den Siedlern nicht bekannt, wer welches Haus beziehen würde, denn die 22 Doppelhäuser wurden später verlost. Die 2 Einzelhäuser wurden durch Gemeinschaftsbeschluss kinderreichen Familie zugesprochen. Die ersten Häuser waren schon 1932 fertig, die letzten konnten im Frühjahr 1933 bezogen werden. In den Jahren des Krieges wurde nur wenig an den Häusern verändert. Erst Mitte der fünfziger Jahre wurde die Besitzstruktur geändert, es erfolgte die Ablösung des Erbpachtverhältnisses und des Genossenschaftsbesitzes mit einer Überleitung in den Privatbesitz der Siedler. Aus den Erwerbsgärten, die sich noch bis in die sechziger Jahre Wettbewerben stellten, wurden immer mehr Ziergärten und Rasenflächen. Die Häuser wurden in den Jahren durch An- und Umbauten verändert und ergänzt. Dabei wurde die bisherige einheitliche Geschossigkeit immer mehr verändert. Einige Häuser erhielten später auch neue Besitzer. Die Siedlung blieb immer eine neue Herausforderung für die Siedler. Ihr Aussehen spiegelte die jeweilige Situation und den Zeitgeist wieder. In ihrem heutigen Aussehen ist sie Abbild einer 80jährigen wechselvollen Wirtschafts- und Sozialgeschichte unsere Stadt.

Vom Deutschen Siedlerbund zum Verband Wohneigentum

Am 10. Mai 1919 wurde die Arbeitergemeinschaft e. V. mit Sitz in Dresden gegründet um die Möglichkeit des Siedelns zu schaffen. Der Verband wurde am 27. Januar 1923 umbenannt in Allgemeiner Sächsischer Siedlerverband e. V. Dresden und am 2. Juli 1933 in der Jahreshauptversammlung abermals geändert in Deutscher Siedlerbund e. V. Sitz Dresden.
Bereits in den Jahren 1993/94 wurden im Gesamtverband Überlegungen und Namensvorschläge zur Umbenennung des Deutschen Siedlerbundes ernsthaft diskutiert. Letztendlich waren die verantwortlichen Gremien dem Drängen der Vertreter aus den neuen Landesverbänden gefolgt, die befürchteten, dass nach der kurzen Zeit seit der Wiedervereinigung und mehrmaliger Umbenennung des Verbands der Siedler eine erneute Umbenennung zu einer Orientierungslosigkeit führt.
Im Jahr 2003 wurde ein erneuter Versuch gestartet, den Verbandsnamen an die veränderten Rahmenbedingungen des selbst genutzten Wohneigentums anzupassen. Diese zweijährige Vorbereitungszeit mit Ideen- und Logowettbewerb, führten am 15. Oktober 2005 zur Umbenennung des Deutschen Siedlerbundes in
Verband Wohneigentum e.V.

Der VERBAND WOHNEIGENTUM NORDRHEIN-WESTFALEN E.V. ist mit seinen rund 137.000 Mitgliedern auch Ihr Partner.