Geschichtliches

Teilweiser Auszug aus der Festschrift anläßlich des 50 jährigen Bestehens der Siedlung

I. Die Entstehungsgeschichte der Siedlung

Als "Gründungsurkunde" der Siedlung Fürstenhausen ist das Reichheimstättengesetz anzusehen, welches nach der Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland im Jahre 1935 Gültigkeit erlangte. Die schwierige soziale Lage der damaligen Zeit war Anlaß Arbeitern durch die Erstellung von Nebenerwerbssiedlungen einen menschenwürdigen Wohnraum (ca. 60-80 qm in der Form eines bescheidenen Eigenheimes)
zu ermöglichen.
Gleichzeitig sollte ihnen Gelegenheit gegeben werden, auf Parzellen von 600-1500 qm Landwirtschaft oder Gartenbau im Nebenerwerb zu betreiben.
Aus diesem Grund war man bereits 1935/36 in Völklingen-Fürstenhausen auf der Suche nach Baugelände für eine geschlossene Wohnsiedlung. Da der Bauernstand erhalten bleiben sollte, untersagten die Richtlinien die Bebauung von ehemaligem Acker- bzw. Grünland.
So zwang man die Gemeinde, den zu anderen Zeiten zu Recht gehüteten Gemeindewald zur Rodung freizugeben.
Die Wahl fiel auf den Neuwald, ein Gelände südöstlich der Gemeinde Fürstenhausen, in der Nähe der ehemaligen Tagesstrecke.
Der Holzeinschlag und die Beseitigung der Wurzelstöcke ging zügig voran, so daß noch 1936 mit der Verlegung der Gas- und Wasserleitungen begonnen werden konnte. Nach dem Verlegen der Kanalisation wurden die Straßenzüge notdürftig ausgebaut. So konnte in kurzer Zeit Baugelände für 69 Wohneinheiten geschaffen werden.
Im Frühjahr 1937 konnten die inzwischen ausgesuchten 69 Anwärter mit den Ausschachtungsarbeiten beginnen. Diese Arbeiten, sowie die Erstellung der Kellergeschosse wurden in Eigenleistung erbracht. Die Rohbauarbeiten führte die Firma Röder aus Geislautern durch.
Im Herbst 1938 konnten bereits die ersten Anwärter den Heimstättenvertrag unterschreiben und mit ihren Familien die Siedlerstellen beziehen.
Der Name "Siedlung Fürstenhausen" war damit gegeben.

II. Die weitere Entwicklung

Trotz Mangel an Baumaterialien, bedingt durch den Bau des Westwalles, waren im September 1939 36 Häuser fertiggestellt und bewohnt. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Räumung der Siedlung angeordnet.
Nach der ersten Evakuierung konnten die Bewohner wieder an ihre Siedlerstellen zurückkehren.
An den bis dahin nicht fertiggestellten Häusern wurde mit wenigen Arbeitskräften weitergebaut.Vor der zweiten Evakuierung im, Herbst 1944 , waren trotzdem fast alle Häuser fertiggestellt und bewohnt.
Die Endphase des 2. Weltkrieges ging auch an der Siedlung Fürstenhausen nicht spurlos vorbei. So waren nach Ende des Krieges 3 Häuser vollständig zerstört und alle anderen teilweise stark beschädigt.
Die Arbeit des Wiederaufbaus unserer Siedlung wurde in Gemeinschaftsarbeit geleistet, wobei ein großer Anteil bei den Siedlerfrauen lag, da viele Männer zu diesem Zeitpunkt noch in Kriegsgefangenschaft waren.
So konnte am 1.April 1948 das letzte geplante Siedlerheim bezogen werden.

Im Jahre 1949 beschlossen die Siedler einen eigenen Verein zu gründen. Diesem Verein wurde unter dem Namen "Siedlergemeinschaft Fürstenhausen" am 1. September 1949 die Genehmigung von der damals zuständigen Besatzungsbehörde erteilt. Alle Siedler traten dieser Gemeinschaft bei.

III. Die Siedlung 1950 bis 1960

Im Jahre 1950 schloss sich die neugegründete Siedlergemeinschaft Fürstenhausen dem Siedlerbund im Saarland an.
In dieser Zeit erfuhr die Siedlung auch durch den Bau von Familienheimen und Kettler-Eigenheimen nordöstlich der bestehenden Siedlerstellen eine Erweiterung.
In den Jahren 1953/54 setzte sich dies durch den Neubau von 3 Doppelhauseinheiten in der verlängerten Dorotheenstrasse fort.
Der Ausbau der Straßen (Teerdecke), sowie das Anlagen der Grünanlage mit Spielplatz fallen auch in diesen Zeitraum.

IV. Die Neuzeit

Die Siedlung Fürstenhausen hat im Laufe der Jahre, in der Zwischenzeit sind es 66, auch mit der teilweise sehr nah angesiedelten Industrie leben müssen.
In den letzten Jahren ist das Gebiet der Siedlung sehr stark von den Einwirkungen des Bergbaus betroffen. Trotzdem ist es für jemanden, der hier als Kind aufgewachsen ist und nun schon 53 Jahre hier lebt immer noch eine der schönsten Wohnlagen innerhalb der Mittelstadt Völklingen.
P.S. Der letzte Satz ist eine Anmerkung des Schreibers.(Bruno Girardi) 14.03.2004

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