"Aktuelles" vom Verband NRW
Durch zunehmende Trockenphasen und Hitzewellen bekommt das Thema "Umgang mit Wasser im Garten" eine immer größere Bedeutung. Besonders heftig bekommen wir das in den letzten Jahren zu spüren: Im Sommer ist schnell die Zisterne leer und Kommune untersagen auch schon mal den Verbrauch von Leitungswasser im Garten aufgrund von Wassermangel. Hier hilft dann auch die beste Bewässerungsanlage im Garten nicht weiter. Aber die Tipps von Gartenberater Sven Görlitz zum nachhaltigen Wässern im Garten.
Mit Regenwasser gießen!
Es ist unbestritten sinnvoll, Regenwasser zur weiteren Verwendung im Garten zu speichern. Die beste Möglichkeit dazu bieten Zisternen, da sie das Wasser über einen längeren Zeitraum vorhalten können. Zum Gießen ist das kalkfreie Regenwasser bestens geeignet.
Gestaltung hilft Wasser zu sparen
Noch wichtiger ist es allerdings, den Garten so anzulegen, dass die Bepflanzung möglichst ohne dauerhafte Wassergaben auskommt. Durch ständige Bewässerung hängen die Pflanzen "am Tropf" und gehen bei leeren Zisternen und Nutzungsverbot von Leitungswasser schnell ein. Besonders wasserintensiv sind Rasenflächen, Moorbeetpflanzungen und flachwurzelnde Thujahecken.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Meistens wird abends gegossen - zum einen aus Zeitgründen, zum anderen aus dem Grund, dass das Wasser dann nicht so schnell wieder verdunstet wie am Tag. Das Problem ist aber: Ist der Garten nachts feucht, fühlen sich Schnecken sehr wohl, die sich als nachtaktive Tiere auf feuchtem Rasen und anderen Pflanzen wesentlich besser fortbewegen können. Auch manche Pilzkrankheiten wie der echte Mehltau werden durch das abendliche gießen von oben gefördert. Oft reicht eine Taufeuchte an den Blättern aus, um diese zu befallen. Fazit: Der Morgen ist der bessere Zeitpunkt für die Wassergabe.
Was wird bewässert?
Egal ob mit Gießkanne, Wasserschlauch oder mit einer automatischen Bewässerung: Mit Ausnahme des Rasens (hier ist es schlecht möglich) sollte nur der Wurzelraum um die Kulturpflanzen gegossen werden. Die Pflanzen selbst benötigen keine zusätzliche Dusche von oben, da dies Pilzkrankheiten fördert.
Wie oft und wie viel gießen?
Ein häufiges Problem ist, dass zu oft und dann aber in zu geringer Menge gegossen wird. Die Folge davon: Die Pflanzen bleiben mit ihren Wurzeln dicht unter Oberfläche, da sie hier täglich mit Wasser versorgt werden. Kommt es im Sommer aber zu großer Hitze oder ist man ein paar Tage verreist, reicht das Wasser hier nicht mehr aus um die Pflanzen zu versorgen.
Praxistipps
Alle Gartenpflanzen einschließlich des Rasens deshalb nicht täglich, sondern nur, auch bei anhaltender Trockenheit, besser alle paar Tage wässern, dann aber durchdringend. Durchdringend heißt, dass das Wasser bis in tiefere Schichten vordringt. Je nach Bodenart sollten dies mindestens 15-20 l/m² sein.
Vor dem Gießen die Bodentrockenheit mit dem Spaten überprüfen bzw. nach dem Gießen schauen, wie weit das Wasser eingedrungen ist.
So bringt man Pflanzen dazu, tiefer zu wurzeln. Der Vorteil: stabilere und gesündere Pflanzen und weniger Wasserverbrauch.
Bei einer Beregnung kann man zur Kontrolle auch einen Regenmesser aufstellen.
Welche Pflanze wieviel?
Pflanzen, die auf sandigen Böden stehen, brauchen generell öfter Wasser, als Pflanzen auf lehmigen Böden, in denen das Wasser besser gespeichert wird.
Große Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen wurzeln meist so tief, dass sie sich selbst gut mit Wasser versorgen können. In den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung sollten sie aber ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Bei Staudenpflanzungen empfiehlt es sich darauf zu achten, möglichst trockenheitsverträgliche Arten zu verwenden. So haltet ihr den Gießaufwand gering.
Rasen benötigt sehr viel Wasser. Doch Vorsicht: Erst wenn Fußabdrücke längere Zeit zu sehen sind, weil sich der Rasen nicht mehr aufrichtet, wird gewässert - dann aber sehr durchdringend. Eine pflegeleichte Alternative für wenig genutzte Flächen wäre ein Kräuter- oder Kleerasen. Der muss meist gar nicht gewässert werden.
Gemüsepflanzen brauchen je nach Kultur viel Wasser. Aber auch sie lassen sich durch richtiges Gießen dazu erziehen, dass sie möglichst tief wurzeln. So kann man beispielsweise Tomaten immer dann erst gießen, wenn sie morgens bereits ihre Blätter einrollen. An geeigneten Standorten wurzeln Tomaten so tief, dass sie sich nach einiger Zeit selbst versorgen können.
Diese Angaben gelten natürlich nicht für Kübelpflanzen, diese benötigen, je nach Standort und Wetterlage teilweise bis zu 2-mal am Tag Wasser.
Mehr Mulchen, weniger Gießen
Viel Wasser lässt sich einsparen, wenn der Boden mit Mulchschichten z.B. aus Grasschnitt und Laubhäcksel bedeckt wird. Solch ein bedeckter Boden kann auch nach längerer Trockenheit wieder besser Wasser aufnehmen. Dauerhaft kann durch Mulchen, Kompostgaben und Gründüngung der Humusgehalt (Organische Masse) im Boden erhöht werden. Humus wirkt wie ein Schwamm und kann ein Vielfaches des Eigengewichts an Wasser speichern.
Sven Görlitz
Juli 2025
Der gemeinnützige Verband Wohneigentum rückt mit einer Online-Umfrage ein Thema in den Blick, das in den aktuellen wohnungspolitischen Diskussionen wenig beachtet wird: Welche Bedeutung hat Wohneigentum heute für die Menschen?
Beim Wohneigentum geht es nicht nur um das Dach über dem Kopf und Quadratmeterzahlen, sondern auch um emotionale Bindungen, um gute Nachbarschaft, mögliche Belastungen - und vieles mehr. Mit einer Online-Umfrage nimmt der gemeinnützige Verband Wohneigentum einen Aspekt in den Blick, der in der öffentlichen Debatte über Wohnraum und Wohneigentum bislang wenig vorkommt: Welche Gedanken und Gefühle bewegen Menschen mit Eigenheim oder eigener Wohnung in Bezug auf ihr Zuhause?
!!! Machen Sie mit!
Die Teilnahme an der Umfrage dauert nur ein wenige Minuten und ist möglich bis zum 31. August. Wir freuen uns auf Ihre Antworten.
Wie fühlt es sich an, in den eigenen vier Wänden zu leben? Überwiegt die Freude über Unabhängigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten, den eigenen Garten oder die finanzielle Absicherung im Alter? Oder sorgen die steigenden regulatorischen Anforderungen und Kosten für Ängste und ein Gefühl der Überforderung? Hat sich die eigene Einstellung zum Eigentum vielleicht sogar in den letzten Jahren verändert? Auf was haben Sie verzichtet, um sich den Haustraum erfüllen zu können? Fühlen Sie sich in Ihrer Nachbarschaft verwurzelt? Dies und mehr möchten wir in unserer Online-Umfrage von Ihnen erfahren.
Regelmäßig zeigen Studien, dass Wohneigentum die beliebteste Wohnform in Deutschland ist. Und das trotz wachsender Lasten: steigende Kosten für Bau, Sanierung und Energie, zunehmende bürokratische Auflagen und politische Vorgaben, Extremwetter, das Häuser gefährdet. Für viele Menschen stellt sich die Frage, ob sie sich ihr Zuhause in Zukunft noch leisten können und ob sie es schaffen, ihr Eigentum an die Herausforderungen der Zukunft anzupassen. Schlimmstenfalls wird ein Lebensprojekt zur Belastungsprobe - emotional, finanziell, organisatorisch.
Die privaten Eigentümer und Eigentümerinnen sind eine wichtige Säule des vielfältigen deutschen Wohnungsmarkts. Ihre Meinung ist wertvoll - nicht nur für uns. Das Wissen um die Verfasstheit von Eigentümer*innen ist elementar: Wo liegen konkrete Bedarfe, wo gibt es Ungleichgewichte, wo ist konkrete Entlastung oder Unterstützung gefragt? Mit Ihrer Teilnahme helfen sie uns, Ihre Anliegen in der Politik zu formulieren und stärken die Interessen all jener, die für ihr Zuhause einstehen
Katrin Ahmerkamp/Geraldine Fahle
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Bonn/Berlin, 08.07.2025 - Der gemeinnützige Verband Wohneigentum begrüßt die Nachbesserung beim § 246e BauGB als "Durchbruch für selbstnutzende Eigentümer und Eigentümerinnen" und spricht sich für eine Zustimmungsfiktion aus.
Gesetzesentwurf überarbeitet
Im neuen Entwurf des Gesetzes zur Beschleunigung des Wohnungsbaus hat das Bundesbauministerium eine zentrale Forderung des Verbands Wohneigentum aufgegriffen: Die sogenannte Experimentierklausel (§ 246e BauGB) soll künftig ohne Mindestanzahl an Wohneinheiten gelten. Damit können künftig auch kleinere bauliche Maßnahmen - etwa der Anbau einer Einliegerwohnung oder die Umnutzung eines Nebengebäudes - rechtssicher zügiger ermöglicht werden.
"Das ist ein echter Fortschritt - insbesondere für Eigentümer*innen, die für Kinder, Eltern oder Pflegekräfte auf dem eigenen Grundstück Wohnraum schaffen möchten", erklärt Verena Örenbas, Bundesgeschäftsführerin des Eigentümerverbands. "Kleinteilige Nachverdichtung wird damit rechtlich einfacher und unbürokratischer möglich." Diese Flexibilität ermögliche sowohl die Schaffung neuen Wohnraums als auch die Anpassung bestehender Gebäude an veränderte Lebenssituationen - etwa im Alter oder bei Pflegebedarf.
Kommunen sind gefordert
Zeitlich befristet bis zum 31. Dezember 2030 erlaubt § 246e BauGB künftig Abweichungen vom bestehenden Bauplanungsrecht - vorausgesetzt, die zuständige Gemeinde stimmt dem Vorhaben zu. "Damit dieses Zeitfenster genutzt werden kann, ist jetzt das Mitziehen der Kommunen gefordert", so Örenbas. Der Verband warnt: Ohne klare gesetzliche Fristen, ohne Rechtsanspruch und ohne Begründungspflicht der Gemeinde bestehe das Risiko, dass sinnvolle Vorhaben abgelehnt oder verzögert würden.
Für eine Zustimmungsfiktion
Der Verband Wohneigentum e.V. fordert daher eine Zustimmungsfiktion nach dem Vorbild des § 36 Abs. 2 BauGB - Wenn eine Gemeinde nicht innerhalb einer bestimmten Frist entscheidet, gilt die Zustimmung als erteilt. "Nur so entsteht die Planungs- und Investitionssicherheit, die viele Eigentümer*innen dringend brauchen", betont Örenbas.
Eigentum als Teil der Lösung
Selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer leisten seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Wohnraumversorgung - durch Pflege des Bestands, nachhaltige Nutzung von Flächen und generationsübergreifendes Bauen. Der geänderte Gesetzentwurf erkennt diesen Beitrag erstmals in einem zentralen Planungsinstrument an.
"Familiennah, nachhaltig, unkompliziert - so muss Wohnungsbau auch funktionieren", fasst Örenbas zusammen. "Jetzt kommt es darauf an, dass diese neue Chance auf allen Ebenen genutzt wird."
Presse-Kontakt:
Katrin Ahmerkamp, Pressesprecherin
Oberer Lindweg 2 - 53129 Bonn
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