Historie Unsere Geschichte und unsere Gegenwart


Die Siedlergemeinschaft 16/001 besteht seit über 75 Jahren und ist damit eine der ältesten Siedlergemeinschaften im Verband Wohneigentum, ehemals Deutscher Siedlerbund. Als Gründungsjahr nehmen wir 1933 an. Ein noch vorhandenes altes Mitgliedsbuch gibt darüber Auskunft. Angefangen hat alles `Im Alten Holz´ mit ein paar Siedlern, die Mitglied der Baugenossenschaft Arbeiterheim eGmbH in Hagen waren, eine Ortsgruppe des Deutschen Gartenheimbundes e.V. Eine dieser Gruppen nannte sich Siedlungsbund Arbeiterheim Remberg; eine andere Siedlungsbund Arbeiterheim Oberhagen. Ein altes Mitgliedsbuch ist auf den 14. September 1920 ausgestellt. Eine andere Siedlergruppe war in der Arbeiterheimstätten-Genossenschaft e.G.m.b.H Hagen organisiert, wie es ein altes Mitgliedsbuch vom 07. August 1921 aussagt. Durch diese Genossenschaften wurden die ersten Siedler beraten und unterstützt. Es wurden Kleindarlehen für Anschaffungen am Bau gegeben, die in erträglichen Raten zurückgezahlt werden mussten. Man half sich gegenseitig bei der Erstellung von Wohneigentum.



In der damaligen Satzung steht über den Zweck der Genossenschaft folgendes geschrieben:

„Der Zweck der Genossenschaft ist ausschließlich darauf gerichtet, minderbemittelten Arbeiter- und Bauhandwerkerfamilien

  • gesunde und zweckmäßig eingerichtete Einfamilienhäuser mit Ställen, für Kleintierzucht und Hausgarten bis zu einem Morgen gross sowie Werkstätte für Heimindustrie zu billigen, für jeden Arbeiter und Bauhandwerker erschwinglichem Preis als Eigentum zu verschaffen,

  • Wohnheimstätten und Wirtschaftsheimstätten im Sinne des Heimstättengesetzes herzustellen, zu beschaffen und nach Zulassung auszugeben als Eigentum,

  • zweckmäßig eingerichtete Kleingärten und Schrebergärten sowie Sämereien, Pflanzen, Nutzsträucher, Obstbäume und Gartengeräte zu billigen und erschwinglichen Preisen zu verschaffen, sowie Dünger und Kunstdünger. Als Mittel zur Erreichung dieses Zweckes soll eine Mustergärtnerei eingerichtet und durch fortgesetzte Abhaltung von theoretischem und praktischem Lehr-, Fortbildungs- und Fachunterricht soll der Gartenbau, Obstbau und die Bienenzucht gehoben und gefördert werden,

  • gesunde Zuchttiere der Kleintierzucht zu billigen Preisen zu beschaffen. Als Mittel zur Erreichung dieses Zweckes soll ein Kleintierzuchthof eingerichtet und durch fortgesetzte Abhaltung von theoretischem und praktischem Lehr-, Fortbildungs- und Fachunterricht soll die Kleintierzucht gehoben und gefördert werden,

  • deren Kinder zu sammeln und dieselben im Sinne des Genossenschaftszweckes, der Hauswirtschaft und Geselligkeit zu erziehen und zu bilden. Als Mittel zur Erreichung dieses Zweckes sollen ein Jugendheim und eine Bibliothek eingerichtet werden,

  • durch Abhaltung von Unterricht und Vorträgen im Sinne des Genossenschaftszweckes, des Handwerks, der Hauswirtschaft und Geselligkeit den ganzen Genossenschaftszweck zu heben und zu fördern,

  • als Mittel zur Erreichung des ganzen Genossenschaftszweckes dient die Einrichtung einer Sparkasse für die Mitglieder und deren Kinder

  • sowie deren Kinder eine Rente sicher zu stellen, für das ruhende Alter.“


Diese organisierten Siedler gingen dann durch den Zusammenschluss auch anderer Siedlergruppen ab 1935 in den Deutschen Siedlerbund über. 1935 gilt somit als das offizielle Gründungsjahr des Deutschen Siedlerbundes. Bis Juni 1934 wurden noch Quittungen mit Stempel der Arbeiterheimstätten-Genossenschaft e.G.m.b.H Hagen ausgestellt. Die Wurzeln des Deutschen Siedlerbundes sind allerdings viel früher begründet. So ist in den Unterlagen zu lesen, dass der Anfang bereits auf das Jahr 1919 zurückgeht. In diesem Jahr gründete sich die Freie Arbeitsgemeinschaft für Kriegersiedlungen e.V. mit Sitz in Dresden. Dieser Verein bezweckte Kriegsteilnehmern und deren Hinterbliebenen die Möglichkeit des Siedelns zu schaffen. Der Verein wurde dann 1923 umbenannt in Allgemeiner Sächsischer Siedlerverband e.V., Sitz Dresden. Im Jahre 1933 erscheint erstmalig die Vereinsbezeichnung Deutscher Siedlerbund e.V.



Die Zeit bis 1933 war durch die Weltwirtschaftskrise 1928 mit einer hohen Arbeitslosigkeit und erheblichen Ernährungsproblemen geprägt. Der Garten mit Kleintierhaltung stand daher hoch im Interesse der Siedler, besonders im Hinblick auf eine Selbstversorgung. Das erklärt auch, warum Siedler aus der Innenstadt Hagens zunächst nur den Garten `Im Alten Holz´ hatten und erst später gebaut haben.

Frau Scheerer
Ca. 1937: Margarete Scheerer und Rudi Stutzke auf dem damals noch unbebauten Grundstück Im Alten Holz 58  
Von Anfang an nannte sich unsere Gemeinschaft im Sprachgebrauch Siedlergemeinschaft Hagen `Im Alten Holz´. Dank der tatkräftigen Unterstützung ihres damaligen Vorsitzenden Eduard Kaltenborn, wuchs die Gruppe zu einer blühenden Gemeinschaft heran. Dadurch, dass jede Siedlerstelle auch gleichzeitig Mitglied im Siedlerbund war, konnte eine echte Solidargemeinschaft entstehen. Bereits damals hatte man Haustiere, Obstbäume, Sträucher, Torf etc. durch die Gemeinschaft bezogen. Baumspritzungen und Baumschnitt wurden in Gemeinschaftsarbeit durchgeführt. All´ diese Aktivitäten beruhten nicht zuletzt auf den oben vorgestellten Genossenschaftsgedanken.






Berkey / Wollny
Altansicht der Siedlerstelle der Familie Berkey / Wollny, Im Alten Holz 17  



Die ältesten Häuser in der Straße sind die sogenannten Doppelhäuser, die sich in der ganzen Länge der Straße verteilen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Parzellen beim Verkauf schnell vergriffen waren. Verkäufer der Grundstücke war Freiherr von Hövel, Rittergutbesitzer zu Junkernthal, der Besitzer des Gutes Herbeck, der auch größere Ländereien hinter der Straße `Im Alten Holz´ u.a. an Heinrich Blankennagel, Landwirt in Halden, und Friedrich Brinkmann, Zimmermeister in Halden, veräußert hat. Bei späteren Zukäufen durch die Eigenheimbesitzer traten diese dann als Verkäufer auf.







Schellewald
Altansicht der Siedlerstelle der Familie Schellewald, Im Alten Holz 22  

Nach den ersten Doppelhäusern, die etwa ab 1922 errichtet wurden, entstanden dann auch ab 1924 die ersten Einfamilienhäuser als freistehende Einzelhäuser, jeweils mit Stallungen. Davon wurden mehrere Häuser um 1934 bezugsfertig. Eine intensive Bebauung fand nach dem Krieg etwa ab 1947 statt, nicht zuletzt dadurch, dass ein größeres zusammenhängendes Besitztum parzelliert verkauft wurde. Der letzte Bauabschnitt wurde vor wenigen Jahren im unteren Teil der Straße auf dem Wiesengelände des Hofes Halden (früher Hof Appelbaum) durchgeführt.
Damit ist die Straße `Im Alten Holz´ nahezu komplett bebaut.

Frühere Gemeinschaftsvorsitzende bzw. Kassierer waren seit 1924:

  • Eduard Kaltenborn

  • Hermann Lohl

  • Carl André

  • Wilhelm Schellewald

  • Karl Wicke

  • Karl Dietz

  • Heinrich André

  • Erna André

  • Elisabeth Schmies

  • Josef Preuß

  • Gerhard Wolf

  • Klaus Hartmann.

Der ehemalige Vorsitzende, Gerhard Wolf, leitete zusammen mit Klaus Hartmann, Benno Grass, und Heinz Wohlgemuth, Kassierer, die Siedlergemeinschaft seit 1988. Nach dem Tod von Herrn Wohlgemuth im Jahr 2000 übernahm Elke Grundke-Krüger das Amt des Kassierers sowie Werner Kaltenborn nach dem Rücktritt von Benno Grass das Amt des kommissarischen Schriftführers. Daneben unterstützten zwei Beisitzer die Arbeit. Die Zusammensetzung des derzeitigen Vorstands finden Sie unter .

Heinz Wohlgemuth
Heinz Wohlgemuth  


Durch Veranstaltungen, wie Ausflugsfahrten mit dem Bus, adventlichem Kaffeetrinken mit Tombola und Vorträgen aus dem Siedlerkreis soll die Gemeinschaft gefördert und gefestigt werden. Die monatliche Siedlerzeitung mit beigehefteten Info-Blättern soll der Gemeinschaft zur schnellen Information dienen. Bei hohen Geburtstagen werden kleine Aufmerksamkeiten überreicht.

"Die Freude am eigenen Garten durch die Verbindung von Schönheit und Nutzen nach Möglichkeit ohne Gifte" ist unser Motto.

Unterstützt wird unsere Arbeit durch Schulungen, Vorträge und Gartenkurse beim Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. in Dortmund. Basis für die Arbeit ist die Satzung des Siedlerbundes, die u.a. besagt, dass mindestens einmal jährlich eine Mitgliederversammlung und alle drei Jahre demokratische Wahlen abgehalten werden sollen.


Kaltenborn
Siedlerstelle der Familie Kaltenborn, Im Alten Holz 54, Ende der 50er Jahre  
Der Siedlerbund dient dem Gemeinwohl und setzt sich insbesondere für die Interessen und Rechte der Besitzer von privatem Grund- und Wohneigentum ein. Er fördert und unterstützt die Familien durch Beratung und Schulung in allen Haus-, Grund- und Gartenfragen. Bundesweit hat der Siedlerbund heute über 370.000 Mitglieder.

Die Mitgliederzahl in unserer Gemeinschaft war im Dezember 2003 auf 112 Siedlerstellen angewachsen. Die neuesten Aufnahmen beruhen auf dem Verkauf einiger Häuser in der Tondernsiedlung durch die HGW (Hagener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH) an Private. Diese Häuser wurden in der Zeit um 1933 errichtet und waren teilweise auch mit Stallungen und Gartenland versehen.

Zu den selbsternannten Grenzen der Gemeinschaft zählt der Bereich zwischen der Straße Im Alten Holz, der Feithstraße, der Flensburgstraße, der Berchumer Straße und der Sauerlandstraße.


Mit Eintragung ins Dortmunder Vereinsregister firmiert ab Februar 2006 der DSB neu. Aus dem Deutschen Siedlerbund e.V. wird der Verband Wohneigentum e.V. Den Siedlergemeinschaften ist es freigestellt, sich ebenfalls umzubenennen oder die bisherige Bezeichnung weiter zu führen. Unsere Gemeinschaft wird auch zukünftig Siedlergemeinschaft heißen.

Gerhard Wolf
Ehrenvorsitzender

(Quellenangaben: Gerd Teriet, Siedlerbund Westfalen-Lippe e.V. :Geschichte des Deutschen Siedlerbundes, Satzung der Baugenossenschaft „Arbeiterheim“ Hagen v.14.12.1919, Katasteramtsauszug Kreis Hagen, Gemarkung Halden, vom 14.Febr.1922)

P.S.: Die Recherchen wurden sorgfältig zusammengetragen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte jemand genauere Unterlagen besitzen, bin ich für eine vorübergehende Überlassung zwecks Ergänzung und Korrektur dankbar.

(Januar 2003, zuletzt aktualisiert 02/15)

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