Gründungsjahr 1932, so fing alles an

Selbsthilfe  


1932, Arbeitslosgkeit im deutschen Reich, auch im Ruhrgebiet. Wohnungen waren knapp. In 3 Räumen lebten oft 6 Personen und noch ein sogenannter Kostgänger, damit etwas Geld ins Haus kam.


Selbsthilfe war gefragt  


Mit der Maßnahme, "Vorstädtische Kleinsiedlungen" , wollte man einkommensschache Familien die Möglichkeit bieten, Eigentum zu erwerben. Die Grundstücke, auf denen die Häuser gebaut wurden sollten eine Größe haben, um Familien zu ernähren. Betraut wurde hiermit die Treuhandstelle für Bergmannwohnstätten im westfälischen Kohlenrevier. In den Genuß der Anrechte zum Erwerb einer Kleinsiedlerstelle kamen nur Familien die kinderreich, der Ernähner arbeitslos und vorher auf einer Zeche beschäftigt gewesen war. Finanziert wurde das Bauvorhaben von der deutschen Bau- und Bodenbank.
Grundlage für eine Bauförderung war auch, die Mitgliedschaft in einem Gartenbauverein. Hier ergriff der Schreinermeister Burstedde die Initiative und gründete den Kleingartenverein "Königsheide". Zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht den Deutschen Siedlerbund. Mit der Planung und Bauaufsicht wurde das Architektenbüro Schlichterle in Lünen betraut. Man einigte sich auf 2 Haustypen, der Giebel zur Straßenseite, das andere Mal, längst zur Straße.
Es wurden erst die Häuser mit den geraden Hausnummer gebaut. Alle Beteiligten, die ein Anrecht auf eine Siedlerstelle erworben hatten, mußten 75 Gewerke Eigenhilfe leisten. Dies umfaßte den Bau der Häuser, den Kanalbau und auch den Ausbau der Strasse.
Es wurden erst die Häuser gebaut, gerade Hausnummern, und dann ausgelost. Das war Ende 1933. Mit dem 2. Bauschnitt wurde Anfang 1934 begonnen und Ende 1934 bezogen. 1934 wurden die Kleingartenvereine in den gegründeten Deutschen Siedlerbund überführt.


Das Ergebnis der Selbsthilfe  


Die Häuser bestanden aus einem Eingangsbereich. Hier befand sich auch die einzigste Wasserzapfstelle und diente zum Kochen und Waschen. Weiter nach vorne, zur Straße, gab es einen Wohn/Eßraum und das Elternschlafzimmer. Von hier aus ging es auch in den Keller, welcher hauptsächlich zum Lagern von Obst und Kartoffeln diente. Außerden führte eine Treppe in das Dachgeschoß mit den Kinderzimmern. nach hinten kam man in den Stall, wo die Haustiere gehalten wurden. Vom Schwein, Ziege,Hühner und Puten, alles was man sich vorstellen kann. Im diesem Stall befand sich auch das Plumpsklo.
Vor den Häusern waren vom Bauträger gleichartige Bäume gepflanzt worden, ein sehr schöner Alleecharakter war dadurch gegeben.
Nachbarschaftshilfe wurde groß geschrieben. Bei Hauschlachtungen bekamen alle etwas ab, Panhas und Wurstbrühe, machmal auch etwas mehr.
Die Gemeinschaft begann zu leben. Feste wurden veranstaltet.


Erntedankfest  


Ausflüge wurden durchgeführt. Diese führte nach Alstedde zur Gaststätte Heideblümchen oder zur Gaststätte Sonnenaufgang. Auch Fahrten mit der Santa Monika wurden gemacht, es gab sie damals schon.


Ausflug 1938  


1. September 1939, der 2. Weltkrieg begann, viele, die nicht auf der Zeche beschäftigt waren, wurden eingezogen. Trotzdem begann man 1940 den östlichen Teil des Reichsweges und südlich der Heimstrasse die Bachstrasse zu bauen. Das Leben in der Gemeinschaft wurde ruhiger. Viele Häuser wurden durch die Bombenangriffe beschädigt. Mütter und Kinder wurden in "ruhigere Gegenden " geschickt, z.B. Pommern.
Nachdem Krieg fanden die amerikanischen Besatzer die Häuser so schön, das sie Sie beschlagnahmten. Durch Bombenangriffe zerstört oder weil kein Brennmaterial Zuverfügung stand, gingen viele der ursprünglichen Bäume verloren. Vor den Häusern wurden sie durch Sauerkirchen ersetzt, was der Siedlung einen sehr schönen Charakter verlieh und viele Brambaueraner bei ihren Spaziergängen veranlaßte, durch die Siedlung zu gehen.
Aus Kinder werden Erwachsene, die Häuser wurden zu klein, man beschloß Um- oder Anzubauen.


Ausbau der Stallungen  


1952 kamen die Anwohner der Strassen "Im Siepen" und "In den Erlen" in die Gemeinschaft. Die Mitgliederzahl wuchs auf 150.
Feste wurden gefeiert. z.b. Karneval oder Ehrungen


Jubilarehrung  


Oder der Vorstand ging im Namen der Siedler gratulieren

Gratulation zur Silberhochzeit  


Der Bauboom ging weiter, die Riehtstrasse wurde gebaut. Unsere Gemeinschaft wuchs auf über 200 Mitglieder.
1988 wurde die Gespäche mit der Stadt Lünen aufgenommen, den ehemaligen Wendehammer und Bolzplatz, welcher immer mehr verkam, als Festplatz an zu pachten und herzu richten. Dies war eine gute Entscheidung, den seitdem hat die Gemeinschaft mit ihren Veranstaltungen ein zu Hause.
1993 wurde das Ansinnen der Mitglieder, welche in der Riethstrasse wohnten, durchgeführt und die "Siedlergemeinschaft Riethwiese" war enstanden. Die Siedlergemeinschaft Königsheide schrumpfte für damalige Verhältnisse auf eine überschaubare Größe
zusammen.
Heute wohnen die Mitglieder der Siedlergemeinschaft Königsheide über ganz Brambauer verteilt. Die Betreuung ist nicht einfach, aber dank vieler helfender Hände klappt es sehr gut. Das Haupteinzugsgebiet bleibt aber die Heimstrasse, Bachstrasse, Reichsweg und An der Becke.

Vorsitzende seit Gründung im Jahr 1932:


1932-1949 Franz Burstedde
im Wechsel mit
Heinrich Völkmann

1949-1967 Schröder

1967-1985 F.Strehl

1985-1994 K.Wirsching

1994-2004 W.Benthaus

2004-2005 H.Wojcichowski

2006- O.Korte


Allen die dazu beitragen, diese Siedlergemeinschaft zu gestalten(mit helfenden Händen) sei an dieser Stelle gedankt.


Kurzfassung der Chronik Siedlergemeinschaft Königsheide. Erstellt 1997 zu 65 jährigen Bestehen der Siedlergeinschaft von Heribert Krah. Überarbeitet und ergänzt im Jahr 2002 von Heribert Krah und Otto Korte zum Anlass des 70 jährigen Bestehen der Siedlergemeinschaft.

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