Chronik

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Chronik unserer Siedlung
Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhundert trafen sich in der Gaststätte... ??? im Leipziger Osten mehrere Mitglieder des Vereins "Naturfreunde" um die Möglichkeit des Bauens einer Siedlung zu beraten.

Das Gelände unserer Siedlung befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen Ortsteils Plösen.

Das Gelände auf dem die Siedlung steht gehörte der "Ebersteinschen Mariannen Stiftung".

Im Mai 1932 reicht die Mariannen Stiftung für ihr dort gelegenes Gelände einen Bebauungsplanentwurf ein.
"Eine größere Gruppe nicht unvermögender Baulustiger" wolle "die gegenwärtige Zeit der wirtschaftlichen Not und Arbeitslosigkeit zur Erstellung eigener praktischer Heimstätten in gegenseitiger Selbsthilfe ausnutzen".

Am 9 Juli 1933 erfolgte bei einer "Geländeweihe" mit nationalsozialistischem Brimborium der erste Spatenstich ( Pg. Rudolf Haake).
Der Verbandsvorsitzende des VKSD (Verband der Kleinsiedler Deutschlands) Herr Wiedemann hielt eine Rede über Zweck und Ziele der Siedlung.
Pfarrer Berger (Schönfeld) hielt als Vertreter der Mariannen Stiftung die Weiherede.

1933/34 entstanden am Kutschweg und an der heutigen Teschstraße die ersten 31 Häuser der neuen Siedlung.
Die Bauarbeiten waren nach dem dritten Bauabschnitt 1936 größtenteils fertiggestellt.

Der Verband der Kleinsiedler Deutschlands hatte das Gelände zuvor von der Mariannenstiftung in Erbpacht erworben und in jeweils 750 qm große Parzellen aufgeteilt. Der zweite Bauabschnitt folgte 1934/35 mit weiteren 100 Häusern.
Während die ersten Häuser ausschließlich mit ungelernten Arbeitern besetzt worden waren, handelte es sich diesmal bei den Siedlern zu 25 Prozent um Bauhandwerker, die bereits im ersten Bauabschnitt mitgeholfen hatten. Die Größe der Parzellen sollte bei "intensiver wirtschaftlichen Bearbeitung ... ausreichenden Ertrag für die zusätzliche Versorgung des Siedlers bzw. für seine spätere Krisenfestigkeit" bieten.
In der durch den Architekten Erich Funk entworfenen Siedlung stehen die kleinen Häuser in dem mehrfach gebrochenem Verlauf der heutigen Teschstraße und am Kutschweg giebelständig zur Straße und erinnern in ihrer strengen Reihung sowie mit den parallel zum Fahrbahnrand verlaufenden Abwassergräben an Straßendörfer Deutscher Siedler in Siebenbürgen und im Banat. Während die wenige Jahre zuvor noch die Flachhaussiedlung gegenüber der Theklaer Kirche in einer dem Bauhaus entlehnten Formensprache entstand, wurde hier, nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, bewusst ein völkisch-nationaler Akzent gesetzt.
Die Siedlung erhielt nach dem Gauleiter (Reichsstatthalter) von Sachsen den Namen "Martin Mutschmann Siedlung".

1939 Beginn des 2. Weltkrieg. Viele Siedler und deren Söhne mussten an die Front. Einige kehrten daraus nicht zurück.

1945 Ende des Zweiten Weltkriegs.

1946 erfolgte die Umbenennung in "Fortuna Siedlung". Der neue Name wurde aufgrund des Umstandes gewählt, dass das Gelände von Kriegszerstörungen verschont geblieben war.
Deswegen ist es vielleicht nicht ganz korrekt von 80 Jahre Fortuna Siedlung zu sprechen. Die Fortuna ist aber der Rechtsnachfolger .

Sommerfest 1949 o. 50 fand im Gasthof Seehausen statt.

1951 konstituierte sich der erste Siedlervorstand nach dem 2. Weltkrieg
1951 Sommerfest auf dem Gelände des heutigen Siedlerheimes. Mit Trachtenumzug und Bänderreigen.

09.Juli 1953 20 Jahre Fortuna Siedlung (Großer Festumzug)

04.Okt. 1953 Eröffnung einer Holzbaracke (Pappe) die in Thekla abgebaut wurde, als Siedlerheim.

1954 Aus der ehemaligen Tischlerei Kade wurde eine KONSUM Verkaufsstelle.

1955 Anbindung der Siedlung an das Netz der Leipziger Verkehrsbetriebe mit der Buslinie T.
Frühjahr 1956 Bau des Wartehäuschens an der Seehausener (Göteborger) Straße.

1965 Beschlussfassung des Siedlervereins für den Bau eines massiven Siedlerheimes.

1967 Baubeginn des neuen Siedlerheimes

1972 Fertigstellung des Siedlerheimes

1983 50 Jahre Fortuna Siedlung (Feierlichkeiten zum Jubiläum)

Heute bietet die Siedlung in Ihrer Gesamterscheinung ein vollständiges geschlossenes Bild.

24.April 1998: Gründung der Freizeitfußballmannschaft FORTUNA KICKERS

8 November 2005: Erstmaliges einschalten der neuen Straßenbeleuchtung.

11.02.2009: Siedlerheim wird durch Brandstiftung fast völlig zerstört

26.04.2009: Richtfest des wiederaufgebauten Siedlerheimes

27.07.2012: Freigabe der sechsspurig ausgebauten Autobahn A14, mit Lärmschutzwand, die unsere Siedlung seit den 1930er Jahren tangiert.

Liste der Siedlungsvorstandsvorsitzenden
von 1933-36/37
Aufbaustab

1938-1945
Schnappauf (Vorstandsvorsitzender und Ortsgruppenleiter)

Nach 1945
Fischer, Alfred (kommisarisch)
Viehweg
Hartung, Fritz
Faust, Arthur (kommissarisch wg.Erkrankung von F.Hartung)
Rausch, Wolfgang
Ploetz, Heinz
Musketa, Hans
Fischer, Holger
Hohberg, Andreas
Thoms Harald

Die {#FORTUNA-SIEDLUNG } wurde am 9. Juli 1933 als "Martin Mutschmann Siedlung" bei einer Geländeweihe gegründet.
Das Gelände wurde von der Ebersteinschen-Mariannenstiftung in Erbpacht zur Verfügung gestellt.


Der erste Bauabschnitt umfasste 32 Häuser. 26 Häuser wurden in sogenannter Selbsthilfe zum großen Teil von arbeitslosen Siedlern selbstgebaut. Diese arbeitslosen Siedler mussten jeder ca.4200 Stunden leisten, für eine Stunde wurde ihnen ein Betrag von 0,50 RM gutgeschrieben.
Der zweite Bauabschnitt umfasste 37 Häuser, 31 davon in Selbsthilfe.
Ende des Jahres 1934 wurden die Häuser der ersten beiden Bauabschnitte fertiggestellt.
Im dritten Bauabschnitt wurden 63 Siedlungshäuser gebaut, 36 davon in Selbsthilfe.
Der dritte Bauabschnitt wurde 1936 fertiggestellt.


Als 1939 alle Siedler ihre Straßen, Gärten und Wege in bester Ordnung hatten, begann der 2. Weltkrieg. Eine große Anzahl Siedler und deren Söhne sahen ihre Siedlungshäuser nie wieder. Trotz vieler Rüstungsbetriebe, die in der Umgebung von Thekla angesiedelt waren, wurde während des 2. Weltkrieges kein Siedlungshaus beschädigt.
Das brachte nach dem Krieg die Siedler auf die Idee, die Siedlung nach der Glücksgöttin "FORTUNA" zu benennen.


Der Anfang nach dem 2. Weltkrieg war schwer, man schloss wieder Haus und Garten ab, weil viele Angst, hatten das Wenige, was sie noch hatten, zu verlieren.
Das Gefühl der Zusammengehörigkeit ging in dieser Zeit verloren. Erst 1951 wurde ein neuer Siedlervorstand gewählt. Der Vorstand unter seinem Vorsitzenden Fritz Hartung musste neue Wege gehen, um in den Siedlern ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen. Das gelang vor allem durch den Bau eines Siedlerheimes auf dem Gelände der ehemaligen Sandgrube.
Eine alte Holzbaracke, die in Thekla stand und nicht mehr benötigt wurde, bauten die Siedler ab und errichteten sie wieder in der Fortuna Siedlung. Am 4. Oktober 1953 wurde das Siedlerheim eröffnet. Die Siedler nutzen jetzt die "Pappe" als Gaststätte, Fernsehraum und Versammlungssaal, des weiteren wurde jährlich ein Sommerfest durchgeführt.

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© Bau der Grundmauern der "Pappe"

Kinderfest  

Durch die Bemühungen der Siedler wurde 1954 aus der ehemaligen Tischlerei Oskar Kade in der Teschstrasse 1 eine Konsumverkaufsstelle gebaut. Am 12.03.1954 eröffnete die Konsumverkaufsstelle, in der Frauen aus der Siedlung als Verkäuferinnen arbeiteten.

Ab 1955 errichteten die Leipziger Verkehrsbetriebe die Buslinie T und auch unsere Siedlung wurde mit einer Haltestelle in der Seehausener Straße (heute Göteborger Str.) bedacht. Im Frühjahr des Jahres 1956 bauten die Siedler in ihrer Freizeit ein Wartehaus für die Bushaltestelle.

Bau des Wartehäusschens an der jetzigen Göteborger Straße  

Durch mehrmaliges Umsetzen und durch die Jahre intensiver Nutzung der Gaststätte war es an der Zeit, den Bau eines neuen Siedlerheimes ins Auge zu fassen. 1965 wurde unter dem Vorstandsvorsitzenden Heinz Ploetz von den Siedlern der Bau eines massiven Siedlerheimes beschlossen. Nach Verhandlungen mit dem Stadtbezirk Nordost, dem Bauamt und dem VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) wurde dem Vorschlag zugestimmt und es wurden auch finanzielle Mittel bereitgestellt. In freiwilligen Arbeitsstunden wurde vom Siedlerfreund Dossin ein Projekt erstellt und im Frühjahr 1967 war der Baubeginn.

Baubeginn im Frühjahr 1967 (im Hintergrund die alte "Pappe")  

Es gelang dem Vorstand 75 Prozent aller Siedler zur Mitarbeit am Neubau zu gewinnen. Die Arbeitsstunden wurden im freiwilligen Aufbauwerk unentgeltlich geleistet. Es waren bis zu Übergabe 95.645 Stunden. Das war in etwa ein Wert von 400.000,- DDR-Mark. Der Stadtbezirk und der VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) stellte finanzielle Mittel in Höhe von 140.000,- DDR-Mark zur Verfügung.

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