CO2-Preis steigt

Januar 2024

Zum Januar 2024 ist der CO2-Preis, auch CO2-Steuer genannt, hierzulande deutlich gestiegen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird dadurch Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl, Tanken und - neu - auch die Müllverbrennung teurer. Der Verband Wohneigentum fordert die Politik auf, der drohenden Energiearmut von Menschen mit geringen Einkünften vorzubeugen.

CO2 Steigerung
Bis 2027 soll der CO2-Preis schrittweise steigen.   © PantherMedia
Seit 2021 gibt es in Deutschland einen Preis für Kohlendioxid-Emissionen (CO2), die im Bereich Wärme und Verkehr entstehen. Bis Ende 2023 lag dieser bei 30 Euro pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Heiz- und Kraftstoffen ausgestoßen wird. Zum 1. Januar 2024 ist der Preis auf 45 Euro pro Tonne gestiegen und bezieht sich nun auch auf die Entsorgung von Abfall, der vielfach verbrannt wird und damit CO2 verursacht. Der CO2-Preis soll bis 2027 schrittweise steigen.

Warum CO2-Preis?

Die Bepreisung von CO2 wird auf Brennstoffe fällig, die beim Verbrennen klimaschädliches CO2 freisetzen. Das Ziel: Ihr Verbrauch soll verringert werden und Unternehmen wie auch Haushalte sollen einen Anreiz haben, auf klimafreundliche Technologien zu setzen und ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Damit soll ein Beitrag zur Reduzierung der weiteren Erderwärmung geleistet werden. Die Einnahmen fließen direkt in den staatlichen Klima- und Transformationsfonds (KTF). Hieraus werden beispielsweise der Aufbau der Wasserstoffindustrie und Maßnahmen zur Energieeffizienz im Gebäudebereich gefördert.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Der Betrieb von Öl- und Gasheizungen wird teurer werden. Die Experten des Energiepreisportals Verivox haben beispielsweise ausgerechnet, dass für einen Musterhaushalt (20.000 kWh) der höhere CO2-Preis im Jahr 2024 eine Mehrbelastung von 173 Euro für Gas bedeutet. Bei Heizöl ist mit Preiserhöhungen von 10 Cent pro Liter und mehr zu rechnen. Nach Angaben des ADAC hat sich allein durch den höheren CO2-Preis der Liter Benzin zu Jahresbeginn um 1,4 Cent verteuert.

Was können Verbraucher tun?

Eine Möglichkeit, die eigenen Kosten zu dämpfen, ist, soweit möglich, den Brennstoffbedarf zu senken. Dazu hat die Verbraucherzentrale zehn Tipps zusammengestellt, etwa: Sind Ihre Thermostate optimal eingestellt? Sind Fenster, Türen, Rollladenkästen, Heizungsrohre und Heizungsnischen gut gedämmt? Ist die Heizung entlüftet?

Viele Häuser sind auch noch mit ineffizienten alten Heizkesseln ausgerüstet. Ein Umstieg auf ein modernes Brennwertgerät spart hier schon etwas mehr ein. Deutlich besser fällt die CO2-Bilanz aus, wenn erneuerbare Energien beim Heizen eingesetzt werden. So kommt eine Wärmepumpe sogar ganz ohne Brennstoffe und somit ohne CO2-Ausstoß aus.

Nicht zuletzt: Vergleichen Sie Preise. Wer eine Preiserhöhung bekommt, hat ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht. Dadurch können Sie ohne die Einhaltung von Fristen den bestehenden Vertrag mit dem Energielieferanten kündigen.

Verband Wohneigentum kritisiert mangelnden Verbraucherschutz

Der Verband Wohneigentum unterstützt die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Jedoch gibt Präsident Peter Wegner zu bedenken, dass soziale Härten unbedingt abgefangen werden müssen. "Der CO2-Preis darf Verbraucher und Verbraucherinnen nicht über die Maßen belasten. Es muss berücksichtigt werden, dass sich manch' kleine Eigentümer eine neue klimafreundliche Heiztechnik nicht leisten können." Eine Studie unseres Partners Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aus dem Jahr 2021 zeigt, dass der CO2-Preis auf Kraftstoffe Haushalte mit geringem Einkommen am stärksten belastet. "Haushalte mit sehr begrenztem finanziellem Budget müssen einen Ausgleich bekommen, sie brauchen dringend Unterstützung von der Politik", so Wegner.

Derzeit hat die Bundesregierung einen solchen Ausgleich nicht geplant, wohl in Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts im Dezember 2023, das ein großes Loch im Bundeshaushalt zur Folge hatte. Damit ist vorerst das sogenannte "Klimageld" vom Tisch, bei dem staatliche Einnahmen aus der CO2-Bepreisung als einheitliche Prämie an die Bevölkerung auszahlt werden sollten. Der Verband Wohneigentum fordert an dieser Stelle ein rechtssicheres Förderkonzept.

Anna Florenske

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