Wildbienen schützen
Was können wir in unseren Gärten tun
In Brandenburg gibt es etwa 383 Wildbienenarten, die alle eine bestimmte Funktion haben.
Die Einteilung von Lebewesen in „Schädlinge“ und „Nützlinge“ ist sehr von der menschlichen Sichtweise geprägt und heutzutage überholt. In einem Ökosystem wird jeder Organismus gebraucht, es gibt also von Natur aus keine nützlichen oder schädlichen Tiere, schon gar nicht Bienen.
Einige Wildbienenarten leben als Parasiten oder als Räuber und spielen so eine wichtige Rolle als biologischer Regulator. Als wichtige Nahrungstiere von Vögeln sind sie natürlich auch in der Nahrungskette von großer Bedeutung.
Hilfe für die Bienen
Jeder kann in seinem Garten etwas für die Wildbienen tun, ob als Kleingärtner, der in seinem Garten Wildpflanzen zulässt oder einen Nistplatz für die verschiedenen Arten baut. Bienen und Wespen sind ausgesprochen Wärme und Trockenheit liebende Insekten.
Neuer Wohnraum für wilde Bienen
Wildbienennisthilfen kann man in verschiedensten Ausführungen herstellen, vom wenig aufwändigen Schilfbündel bis zum mehrstöckigen Bienenhotel, das vielen Ansprüchen genügt.
Wichtig ist in jedem Falle ein regengeschützter, sonniger Platz, am besten mit Ausrichtung nach Süd oder West.
Nisthilfen dürfen auf keinen Fall im Winter abgenommen und ins schützende Haus gebracht werden. Die hohe Temperatur führt zu einer schnelleren Entwicklung der Tiere und zum vorzeitigen Schlupf.
Schilf, Bambus oder Halme markhaltiger Pflanzen ( Holunder, Sonnenblume ) werden zu Bündeln zusammengeschnürt und waagerecht aufgehängt. In den hohlen oder ausgehöhlten Halmteilen legen die Wildbienen ihre Eier in einem Vorrat Pollen ab.
Dass ein Halm besetzt ist, erkennt man am Verschluss der Öffnung, den die Wildbiene aus Lehm oder anderen Materialien fertigt.
Blöcke oder Baumscheiben von Harthölzern wie Eiche, Esche, Buche, Robinie oder Kirsche werden mit 5 bis 10cm tiefen, sauberen Bohrlöchern versehen. Um möglichst viele Arten die Nutzung dieser Holzblöcke zu ermöglichen, sollten die Lochdurchmesser zwischen 2 und 10 mm liegen, die Mehrzahl zwischen 3 und 6 mm. Dieselbe Funktion erfüllen auch Mauersteine, die durchlöchert sind und ebenfalls gerne als Nistplatz genutzt werden.
Etliche Wildbienenarten brüten bevorzugt oder ausschließlich in verlassenen Schneckenhäusern.
In den meisten Gärten findet man solche Gehäuse reichlich. Auf Holzplatten geklebt oder in Lehm gedrückt dienen sie als hervorragende Nistplätze.
Unsere Hummel
Auch Hummeln lassen sich gut ansiedeln mit Nistkästen verschiedener Bauart. Unsere Tomaten werden ausschließlich von den Hummeln bestäubt.
Wilfried Goercke