Aktuelles vom Verband

Aktuelle Pressemitteilung

Bonn/Berlin, 25. April 2024. Kann Tauschen oder Teilen von wenig genutztem Wohnraum ein Weg sein, um Wohnraummangel zu beheben? Das hat der gemeinnützige Verband Wohneigentum als bundesweit größter Verband für das selbstgenutzte Wohneigentum in einer Online-Befragung unter Menschen mit Haus oder Eigentumswohnung untersucht. Ergebnis: Es gibt Potential, Widerstand und Zustimmung.

Das Wichtigste in Kürze

Eine Hausreihe mit Gärten, davor die Daten zur Online-Befragung Wohnraum
Online-Befragung: Was sagen Menschen mit Wohneigentum? Kann Tauschen oder Teilen von Wohnraum im Eigenheim ein Weg sein, Wohnraummangel zu beheben?   © Montage VWE

  • Etwa ein Viertel der Befragten (26

  • Knapp ein Drittel (32

  • Die Befragten wünschen sich Beratungsangebote, die finanzielle, rechtliche, bauliche und emotionale Aspekte bei einem Wohnraumwechsel abdecken.

  • Die größten Bedenken beim Teilen von Wohnraum beziehen sich auf Einschränkungen der Privatsphäre und potentielle Konflikte mit Mietern. Auch werden finanzielle und bürokratische Hürden beim Umbau von Wohnraum sowie rechtliche Unsicherheiten häufig genannt.

Wohnraumsuffizienz: Lösung für Wohnraummangel?

Wohnraum ist in Deutschland vielerorts knapp. Gleichzeitig leben manche Wohneigentümer, beispielsweise nach der Familienphase, mit leeren Zimmern oder Etagen, die sie nicht oder nur zum Teil nutzen. Vor diesem Hintergrund diskutieren Fachleute aktuell das "suffiziente Wohnen" als Lösung für den Wohnraummangel. Die Idee: Wer die eigene Wohnfläche reduziert, beispielsweise durch Vermietung ungenutzter Räume oder den Umzug in eine kleinere Wohnung, macht Platz für andere.

Der Verband Wohneigentum hat in einer Online-Befragung selbstnutzende Wohneigentümer im Zeitraum vom 17. Januar bis 31. März 2024 nach ihrer Meinung zu dieser Idee gefragt. Wie groß ist die Bereitschaft, die eigene Wohnsituation zu verändern? Was hindert daran? Was könnte motivieren? Die Befragung war eine quantitative Querschnittsanalyse. 930 Teilnehmende beantworteten sie vollständig (n=930).

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Ein Drittel interessiert
Knapp ein Drittel (32 Deutlich wurde: Es besteht ein erheblicher Bedarf an Aufklärung und Beratung hinsichtlich der Möglichkeiten zur effizienten Wohnraumnutzung. Teil- oder Tauschwillige wünschen sich umfassende Beratungsangebote, die auch finanzielle, rechtliche, bauliche und emotionale Aspekte eines Wohnraumwechsels abdecken.

Zwei Drittel sind skeptisch
Die große Mehrheit (68
Hindernisse und Bedenken
Die größten Bedenken im Hinblick auf das Teilen von Wohnraum äußern die Teilnehmenden bezogen auf den Erhalt der Privatsphäre und auf potentielle Konflikte mit Mietern. Finanzielle und bürokratische Hürden beim Umbau von Wohnraum sowie rechtliche Unsicherheiten sind weitere häufig genannte Hemmnisse.

Teil- und Tauschwillige unterstützen
"Die Schaffung von Wohnraum im Bestand muss vereinfacht und gefördert werden", schlussfolgert Verena Örenbas, Bundesgeschäftsführerin im Verband Wohneigentum. Vermietende Eigentümer seien nicht mit professionellen Investoren zu vergleichen. "Wichtig sind politische Maßnahmen, die natürlich Freiwilligkeit voraussetzen und auch die vielfältigen Bedürfnisse der Eigentümer und Eigentümerinnen berücksichtigen, um eine nachhaltige Veränderung im Wohnraumsektor zu erreichen", betont Örenbas und nennt:

  • flächendeckende Einführung von erweiterten Wohnberatungsstellen

  • unabhängige digitale Plattformen zur Vernetzung mit Dienstleistern, Handwerkern und Wohnraumsuchenden

  • Informationskampagnen, speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten

  • finanzielle Förderung und steuerliche Anreize für Einliegerwohnungen

  • Vereinfachung von Baunormen und Baugenehmigungen (soweit möglich)

Potential zur Entlastung des Wohnungsmarktes

"Nach unseren Berechnungen ergibt sich theoretisch eine ungefähre Anzahl von 5,3 Millionen Haushalten, die durch eine effizientere Wohnraumnutzung den Wohnungsmarkt entlasten könnten", erklärt Örenbas. "Rechnet man diejenigen heraus, die mögliche Hemmnisse nicht überwinden können, bleiben etwa 1.056.000 Eigentümer-Haushalte übrig, die langfristig Wohnraum zur Verfügung stellen könnten."

Download Langfassung der Ergebnisse:

Presse-Kontakt:
Verband Wohneigentum
Anna Florenske und Katrin Ahmerkamp, Pressesprecherinnen
Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn
Telefon: 0228 / 6046820
E-Mail: presse@verband-wohneigentum.de



Aktueller Service Haus & Wohnen

Wer eine Immobilie umbauen und sanieren möchte, braucht einen Plan und sollte sich gut beraten lassen. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) lässt sich die energetische Modernisierung einer Immobilie im Rahmen einer speziellen Energieberatung umsetzen, Schritt für Schritt.

Energieberaterin checkt Heizanlage
Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP): Mit einem Energieberater entwickeln Sie einen Plan für Ihre Sanierung, die wirtschaftlich und energetisch effizient ist.   © PantherMedia_kalinovsky

Warum einen individuellen Sanierungsfahrplan?

Die Herausforderung bei der Sanierung von Bestandsobjekten liegt vor allem darin, dass der Aufwand von baulichen Veränderungen oft nur schwer vorhersehbar und damit auch finanziell schwer kalkulierbar ist. Je solider also die Planung - inklusive ausreichender Reserven für Unvorhersehbares - desto sicherer ist der Erfolg.

Im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) sind die Informationen zur Gebäudesanierung klar und verständlich präsentiert. Durch Kennzahlen und eine Farbskala wird deutlich visualisiert, welche Auswirkungen potenzielle energetische Sanierungen haben werden.

Was genau ist der individuelle Sanierungsfahrplan?

Der iSFP ist eine maßgeschneiderte Strategie, um Ihr Gebäude Schritt für Schritt energieeffizienter zu machen. Gemeinsam mit einem Energieberater oder einer Energieberaterin entwickeln Sie einen Plan für die Sanierung, die darauf abzielt, Ihre Umbau- und Modernisierungsaktivitäten wirtschaftlich und energetisch effizient zu gestalten.

Wie umfangreich der iSFP ist, richtet sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten als Wohneigentümer*in. Er kann eine Reihe einzelner Maßnahmen umfassen oder sogar eine umfassende Gebäudesanierung vorsehen. Mit dem iSFP erhalten Sie zwei wesentliche Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen".

Der Fahrplan gibt einen Überblick über die anstehenden Maßnahmen für Ihr Gebäude, das potenzielle Einsparpotenzial und die optimale Kombination von Maßnahmen zur Energieeinsparung. Dabei erhalten Sie auch eine Einschätzung der finanziellen Investitionen sowie der verfügbaren Fördermittel zum Zeitpunkt der Erstellung des iSFP. Zusätzlich werden Ihnen bei jeder Sanierungsmaßnahme die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien und die damit verbundenen CO2-Einsparungen aufgezeigt, wobei die effektivsten Maßnahmen priorisiert werden.

WICHTIG: Aus dem iSFP ergibt sich keine Verpflichtung. Der Plan beschreibt nur, welche Schritte bei der Sanierung in welcher Reihenfolge und im zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind.

Kosten und Voraussetzungen für Förderung des iSFP

Den iSFP können Wohneigentümer und Wohneigentümerinnen für Sanierungsvorhaben jeglicher Art von Wohngebäuden stellen. Voraussetzungen, um Fördermittel zu erhalten, sind:

  • dass das Gebäude mindestens 10 Jahre alt ist und vorwiegend als Wohngebäude genutzt wird.

  • dass die Energieberatung vom BAfA für Wohngebäude zugelassen ist. Sie finden Energieberater*innen auf der so genannten Energieeffizienz-Expertenliste.

Der iSFP von den Energieeffizienz-Experten ist wesentlich umfangreicher als eine herkömmliche Energieberatung und kann - je nach Umfang der Sanierung - zwischen 1500 und 2000 Euro kosten. Bei Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme als Teil eines im Förderprogramm Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude geförderten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5
Der iSFP ist vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude anerkannt. Der Zuschuss ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Weitere Informationen zum iSFP finden Sie auf dieser Website. Wohneigentümer können 80

Checkliste iSFP: Schritt für Schritt

1.Beratungsgespräch: Vor-Ort-Gespräch mit Energieeffizienz-Expertin oder Experten. Individuelle Wünsche und Bedürfnisse im Hinblick auf die Sanierung Ihres Eigenheims werden herausgearbeitet.

2. Energetischer Ist-Zustand erfassen: Die Analyse ergibt einen realistischen Gesamteindruck vom Effizienzniveau der Immobilie und bringt erste Hinweise, welche Bauteile sanierungsbedürftig sind.

3. Sanierungsvorschläge entwickeln: Der Energieeffizienz-Experte entwickelt einzelne Maßnahmenpakete mit konkreten Sanierungsmaßnahmen. Bei schrittweiser Sanierung können es bis zu 5 aufeinander aufbauende Maßnahmenpakete sein. Weitere Informationen: zeitliche Reihenfolge und Höhe der Kosten der jeweiligen Effizienzmaßnahmen.

4. iSFP abstimmen und erstellen: Alternative Vorgehensweisen werden besprochen und Sie entscheiden sich nun für ein konkretes Vorgehen. Dann erstellt der Experte Ihren individuellen Sanierungsfahrplan.

5. Abschlussgespräch: Mit der Energieeffizienz-Expertin besprechen Sie final die Ergebnisse. Am Ende der Beratung erhalten Sie 2 Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" (mit übersichtlichen Informationen zum Ist-Zustand des Gebäudes und den geplanten Sanierungsschritten) und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen" (mit detaillierten Informationen zu den einzelnen Sanierungsschritten inkl. der jeweiligen Effizienzmaßnahmen).

6. Umsetzen und Sanieren: Wenn möglich, beantragt die Energieberatung nun auch die Förderung. Der Experte bestätigt im Rahmen der "Bestätigung zum Antrag" (BzA), dass Sie die jeweilige Maßnahme entsprechend Ihres individuellen Sanierungsfahrplans umsetzen - und Sie erhalten dann nach korrekter Umsetzung der Maßnahmen automatisch einen Extra-(Tilgungs-)­Zuschuss in Höhe von 5
WICHTIG: Zusätzliche, nicht im iSFP aufgeführte Maßnahmen können nicht gefördert werden. Für diese Maßnahme ist ein gesonderter Antrag ohne iSFP-Bonus zu stellen.

Anna Florenske/Verbraucherzentrale NRW/BAFA/KfW/Energie-Experten

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