Proteste gegen Energiepreise VWE und PIFC demonstrieren vor Geschäftsstelle des Energieversorgers
"Auch unsere Geduld ist irgendwann einmal zu Ende", kritisierte Wolfgang Gasser, stellvertretender Landesvorsitzender des VWE und Vorsitzender der Kreisgruppe Celle. Im Namen von 4000 Mitgliedern seiner Kreisgruppe forderte er das Unternehmen auf, die Preiskalkulation endlich offen zu legen. Bundesweit läge die SVO im oberen Drittel der Preisskala. Zwischen dem bundesweit günstigsten Erdgasanbieter und der SVO lägen immerhin stolze 25 Prozent. Die Gründe dafür, so Gasser, seien nicht nachvollziehbar und ließen den Verdacht aufkommen, "das Unternehmen versucht, seine Kunden zu schröpfen".
Deutliche Worte fand auch der Sprecher der PIFC, Horst Stöbe. "Schon heute sind viele Menschen nicht in der Lage, die hohen Energiekosten zu bezahlen", warnte er. Gleichzeitig kritisierte er das Mahnverfahren der SVO. Noch am gleichen Tag hätten ihm Menschen berichtet, dass ihnen das Unternehmen den Gashahn zudrehte, weil sie die Rechnung nicht sofort begleichen konnten. Sie waren zuvor unverhofft arbeitslos geworden und warteten auf die Zahlung des Arbeitslosengeldes. Bis dahin baten sie um Stundung und spätere Ratenzahlung. Doch die SVO lehnte ab und schaltete die Gaszufuhr ab. Gleichzeitig drohte das Unternehmen, auch die Stromversorgung zu kappen. Stöbe: "So kann es nicht weiter gehen". Sozial schwachen Menschen, wie Arbeitslosen oder Rentnern, müssten Sozialtarife eingeräumt werden. Als ersten Schritt schlug Stöbe vor, hohe Sockelbeträge abzubauen und der Abrechnung den tatsächlichen Verbrauch zugrunde zu legen. Auch in anderen Bundesländern werde bereits über alternative Preismodelle nachgedacht und diskutiert.
"Als Wohneigentümer müssen wir uns zur Wehr setzen" mahnte Gasser. Er rief die Mitglieder des Verbandes auf, ihre Interessen mutig zum Ausdruck zu bringen und auch in Zukunft gegen steigende Energiekosten auf die Straße zu gehen. Die Demonstration in Celle sei das richtige Signal. "Wenn alle 50.000 Mitglieder in Niedersachsen an einem Strang ziehen, kann der Protest eine Eigendynamik entwickeln und endlich eine Wende auf dem Energiemarkt bewirken".