Tipp vom Gartenfachberater im Monat Oktober

Unser Landesgartenfachberater Siegfried Neumann gibt Tipps für Siedlerfreunde im Monat August:

Obstgarten:

Erfahrene Gartenfreunde ernten das einzulagernde Kernobst keinesfalls vorzeitig. Es wird erst gepflückt, wenn sich die Fruchtstiele beim vorsichtigen drehen leicht vom Fruchtholz lösen (Pflückreife). Vorzeitig gepflückte Früchte beginnen rasch zu welken und Apfel- und Birnensorten die erst zwischen Januar und Juni ihre Genussreife erreichen, wie z.B. die Apfelsorte Pilot

Apfelsorte ´Pilot´
Apfelsorte ´Pilot´   © SN
würden eine so lange Lagerung nicht überstehen. An warmen Oktobertagen geerntetes Lagerobst erhält zunächst ein Zwischenquartier an einen geschützten Platz im Freien z.B. unter einem Vordach oder einem überdachten Sitzplatz im Garten. Die nächtliche Frische senkt die Temperatur der Früchte auf lagerfähige Werte ab. Vor dem "Einzug" ins Winterlager werden alle beschädigten und kranken Früchte entfernt. Im Obstlagerraum gilt eine ständige Temperatur von 4°C als optimal. Die Herbstpflanzzeit können wir nutzen, um unseren Obstgarten zu komplettieren. Die Neuzugänge sollten wir jedoch nicht nur nach Geschmack, Reifezeit und Verwertungseigenschaften (Kuchen belegen, bereiten von Kompott, Marmelade, Most oder Wein) auswählen (z.B. die 1874 im Handel gebrachte Birnensorte ´Alexander Lucas´ ,
Birnensorte ´Alexander Lucas´
Birnensorte ´Alexander Lucas´   © SN
die im November und Dezember noch immer zu den beliebtesten Tafelbirnen gehört), wir sollten auch eine entsprechende schwachwachsende Unterlage wählen, damit der Baum nicht in den Himmel wächst. Sie sind preiswert, bedürfen wenig Platz, lassen sich leicht Pflegen und erreichen nur eine Höhe von 2,50 bis 3,00 m. Zurückblickend auf die Obsternte 2016 klagen die Verbandsfreunde über beachtliche Schäden durch Pilze (z.B. Monilia Fruchtfäule,)
Monilia-Fruchtfäule
Monilia-Fruchtfäule   © SN
und Schadinsekten (z.B. Apfelwickler). In einigen Regionen Sachsens wurden durch Apfelwickler-Befall bis zu 60 Prozent der Apfelernte in den Obstgärten vernichtet. Dies in Gärten wo mit zugelassenen PSM gegen den Befall durch Apfelwickler nicht rechtzeitig das Schlüpfen der Eiablage verhindert wurde. Fragen Sie deshalb Ihren Gartenfachberater im ersten Quartal 2017 nach einem Seminar zum vorbeugenden Pflanzenschutz im Obstgarten.

Gemüse:


Solange nur geringe Nachtfröste gemeldet sind, genügt es die Beete mit Pflückbohnen, Kopfsalat, Kürbisse, Paprika, Radicchio und Radieschen mit Vlies zu bedecken, damit wir den täglichen Bedarf an diesen Gemüsearten frisch aus dem Garten holen können. Mäßigen Nachtfrösten (max. -4°C) beugen wir mit einer Überbauung dieser Beete mit Plastikfolie vor. Gut entwickelter Herbstporree möchte rechtzeitig geerntet und verbraucht werden. Wintersorten vom Porree wie ´Carentan´ oder ´Blaugrüner Winter-Alaska´ können wir von November bis Mai nach Bedarf ernten. Knollensellerie),

Knollensellerie
Knollensellerie   © SN
Kopfkohl und Möhren verbleiben sofern "Väterchen Frost" dies zulässt noch im Boden. Vor stärkeren Frösten jedoch rechtzeitig geerntet, beziehen sie ihr "Winterquartier" in einem Raum mit 2-4°C und optimaler Luftfeuchte. Vom Knollensellerie entfernen Hobbyköche die Wurzeln und zartes Laub. Beides wird gewaschen, getrocknet und als Würzkraut verwendet. Am Monatsanfang können wir bei offenem Boden noch Winterzwiebeln und Knoblauch stecken. Für beide reicht ein Reihenabstand von 25 bis 30 cm. Innerhalb der Reihe sollten die Abstände bei Wintersteckzwiebeln 4-5 cm, bei Knoblauchzehen mit 6-10 cm betragen. Den Zwiebeln reicht eine Pflanztiefe von 3 cm, Knoblauchzehen möchten dagegen 5 cm Erde über ihren Köpfen haben. Das Zwiebelpflanzgut muss trocken sein, feuchtes neigt zur Fäulnis. Die Lage der Zwiebelbeete soll hell, der Boden nicht zu feucht, doch locker und humusreich sein. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,5 und 7,4 liegen. Für Zwiebeln gilt es eine strenge Fruchtfolge einzuhalten. Steht für April 2017 das Anlegen eines neuen Spargelbeetes im Gartenarbeitskalender, wird die vorgesehene Fläche vor Beginn der kalten Jahreszeit rigolt (zwei Spatenlängen tief umgegraben). So kann sich der aufgelockerte Boden bis zur Pflanzzeit des Spargels genügend setzen. Als Standort verlangt Bleichspargel einen geschützten warmen, sonnigem Standort. Der Boden soll tiefgründig, auch nährstoffhaltig sein und in sich in einem guten Kalkzustand befinden. Wer jedoch Grünspargel kultiviert, verzichtet auf die aufwendige Hügelwirtschaft des Grünspargels, jedoch Pflanzung und Pflege sind gleich. In der ersten Monatshälfte geht die Pflanzzeit für ausdauernde Küchenkräuter wie z.B. Estragon, Salbei
Salbei
Salbei   © SN
und Thymian zu Ende.

Zierpflanzen:

Lücken im Staudengarten können wir durch Neupflanzungen bis Monatsmitte schließen. Hierzu sollte niedrigen und mittelhohen Arten der Vorrang gegeben werden. Nötiges Pflanzgut lässt sich durch Teilen vorhandener starker Exemplare einfach gewinnen. An anfallenden überzähligen Teilstücken haben sicher Nachbarn und andere Gartenfreunde Interesse. Durch Tausch gegen uns noch fehlenden Arten oder Sorten bereichern wir das bunte Blühen im Gartenjahr 2017 rings ums Haus. Jetzt färbt sich das Herbstlaub zahlreicher Ziergehölze, wie Azaleen, Berberitzen, Essigbaum, Fächerahorn, Parkrosen und Zaubernuss (Hamamelis)

Hamamelis
Hamamelis   © SN
bunt und sorgt bevor der Winter unsere Gärten in ein weises Kleid hüllt, für ein letztes Farbenspiel. Höchste Zeit Zwiebel und Knollen der Frühlingsboten wie, Hyazinthe, Krokus,
Krokus
Krokus   © SN
Märzenbecher, Narzissen
Narzissen
Narzissen   © SN
und Tulpen in dem Boden zu bringen. Deren Pflanztiefe beträgt jeweils etwa die dreifache Höhe der Knollen bzw. Zwiebeln. Der Oktober gilt als beste Pflanzzeit für Rosen. Beim Kauf sollten wir nach Sorten greifen, die gegen Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau resistent sind. Bei Polyantharosen, auch als Beetrosen bekannt, empfiehlt sich wegen deren recht unterschiedlichen Wuchses und Blütezeit stets nur eine Sorte pro Beet zu pflanzen. Verschiedene Sorten der Gartenrosen, auch Edel- oder Schnittrosen genannt,
Schnittrosen
Schnittrosen   © SN
können gemeinsam auf dem Rosenbeet gepflanzt werden.

Terrasse, Wintergarten, Zimmerpflanzen:

Bevor die ersten Nachtfröste in unseren Gärten einziehen sind alle frostempfindlichen in Pflanzkübeln stehenden Zierpflanzen in ihre Winterquartiere zu bringen. Am besten eignen sich helle, kühle und luftige Räume für z.B. Agaven, Echte Feigen, Enzianbaum, Oleander

Oleander
Oleander   © SN
, Schmucklilien, Strauchmargeriten und Wandelröschen. Im Wintergarten rücken wir die an Temperatur und Licht anspruchsvollen Zierpflanzen etwas auseinander. Sollten bei intensiven Sonnenschein die Innentemperaturen zu hoch steigen, lüften wir ein wenig über Mittag. Gegossen wird sehr sparsam. Z.B. leiden Orchideen (Phalaenopsis-Hybriden,
Phalaenopsis-Hybriden
Phalaenopsis-Hybriden   © SN
rasch unter "nassen Füßen". In den späten Herbstwochen klingt der Flor der im Sommer üppig blühenden Gerbera-Hybriden
Gerbera-Hybriden
Gerbera-Hybriden   © SN
langsam aus. Diese den Sonnenschein und Temperaturen um 25° liebende Topfpflanze gilt es rechtzeitig auf die bevorstehende lichtarme Jahreszeit vorzubereiten. Bisher regelmäßige Dunggüsse werden nach und nach eingestellt, die Gießwassergaben etwas reduziert, d.h. das Kultursubstrat im Blumentopf nur leicht feucht gehalten. Oft gehen Gerberas im Winter plötzlich ein, die durch zu hohe Gießwassergaben einfach Tod gegossen wurden.

Frage des Monats:

Kaum zu glauben, Alpenveilchen

Alpenveilchen
Alpenveilchen   © SN
blühen vom Spätherbst über die Wintermonate bis hin zum neuen Frühjahrsanfang, sagt der Fachverkäufer im Blumenhaus. Bei uns werfen jedoch am Blumenfenster im Wohnzimmer bereits diese schönen Topfpflanzen spätestens im Dezember Laub und Blüten ab.
Weshalb?
Sicher vorwiegend wegen eines falschen Standorts. Dieser soll hell, doch von praller Sonne geschützt sein. Hinsichtlich der Temperatur möchten Alpenveilchen bei ca. 14-18°C, jedoch niemals unter 10°C absinken lassen. Zur ständigen Pflege gehört u.a. auch ein gleichmäßiges gießen mit kalkarmem temperiertem Wasser. Das Substrat sollte man niemals austrocknen lassen.


Siegfried Neumann

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