Tipp vom Gartenfachberater im Monat April

Unser Landesgartenfachberater Siegfried Neumann gibt Tipps für Siedlerfreunde im Monat April:

Obstgarten:

Johannis- und Stachelbeeren zählen zu den beliebtesten Beerenobstarten. Noch bietet sich Gelegenheit die Lücken im Strauchbeerenobstquartier durch Neupflanzungen mit beispielsweise schwarzen, roten- oder weißen Johannisbeeren bzw. mit gelben, roten, oder weißen Stachelbeeren zu schließen. Wer die Vorzüge beider Beerenobstarten auf einmal haben möchte, kann sich auch für Jochel- oder Jostabeeren (Kreuzung von Schwarzen Johannisbeeren - mit Stachelbeeren) entscheiden. Wegen ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen, Mineralien, organischen Säuren, Pektinen und Vitamin C gehören Johannis-, Stachel und Jochelbeeren zu den gesündesten Obstarten unserer Gärten. Baumschulen und Gartenfachmärkte bieten das Strauchbeerenobst zum Pflanzen als Busch, Fußstämmchen (etwa 40 cm) oder Hochstämmchen (etwa 100 cm) an. Je nach Wuchsstärke und Wuchscharakter werden die Büsche der schwarzen Johannisbeeren ca. 2,00 m bis 2,50 m, die von roten und weißen etwa 1,80 m bis 2,00 m groß. Stachelbeeren erreichen etwa 1,50 m. Empfehlenswert ist es, die Büsche bzw. Stämmchen nach dem Pflanzen zu mulchen (Bodenbedeckung mit beispielweise Grasschnitt oder Stroh im Bereich der Pflanzstelle). Johannis- und Stachelbeersträucher

Stachelbeeren
Stachelbeeren   © SN
werden im zeitigen Frühjahr und wenn nötig auch im Juni gedüngt. Je nach Bodenbeschaffenheit geben wir gis zu 40 g/m² Volldünger, der chloridfrei sein muss und bei Bedarf arbeiten wir flach noch gut verrotteten Kompost als organischen Dünger ein. Der Boden zwischen den Erdbeerenreihen sollte aller 10 bis 15 Tage flach zu gelockert werden, damit die Bodenfeuchte gehalten und die auflaufenden Unkräuter entfernt werden.
Zwischen den Pflanzenreihen eine Lage Stroh ausbreiten.
Zwischen den Pflanzenreihen eine Lage Stroh ausbreiten.   © SN
Bevor sich die ersten Erdbeerenblüten öffnen, empfiehlt es sich zwischen deren Pflanzenreihen eine Lage Stroh auszubreiten. Das hält die Bodenfeuchte und Unkraut zurück sowie bei Niederschlägen die Früchte bei Niederschlägen sauber. Obstbäume und -sträucher sind in diesen Wochen mehrmals nach möglichen Befall durch Schädlinge wie Läuse, Mehltau, Monilia-Spitzendürre oder Schorf zu untersuchen. Wenn nötig behandeln wir die Bäume dann rechtzeitig mit zugelassenen Pflanzenschungsmitteln (PSM).
Birnengitterost
Birnengitterost   © SN
Gleiches gilt auch für Birnengitterost welcher bei starkem Befall die Ernte schmälert und zum Absterben von ganzen Astpartien führt.

Gemüse:

Bei Überwinterungsgemüse bringen wir zu Monatsanfang eine Volldüngergabe (40 bis 50 g/m²) aus und arbeiten diese mit dem Handgrubber oder der Hacke flach in den Boden ein, damit die Wurzeln schnell Zugriff auf die Nährstoffe erhalten. Im Frühbeet heranwachsende Jungpflanzen bedürfen ständiger Aufmerksamkeit und Pflege. Aufgelaufene Sämlinge sind bald zu pikieren oder zu topfen. Im Ergebnis erhalten wir gut entwickelte Jungpflanzen mit stabilen Wurzelballen. Diese entwickeln sich nach dem auspflanzen selbst bei ungünstiger Witterung zügig. Folienzelte oder Kleingewächshäuser mit Kohlarten oder Kopfsalat werden an sonnigen Frühlingstagen intensiv gelüftet, da Temperaturen über 25° C sich diesen Kulturen wenig zuträglich erweisen. In der zweiten Monatshälfte erfolgt die Aussaat von Dill

Dill
Dill   © SN
und Pfefferkraut. Eine Folgesaat von Petersilie gewährleistet eine kontinuierliche Verfügbarkeit dieses vitaminreichen Gemüses bis der Winter mit Schnee und Eis ins Land zieht.
Petersilie
Petersilie   © SN
Hat sich der Boden ausreichend erwärmt, werden die vorgekeimten Frühkartoffeln gelegt. Ein Reihenabstand von 75 cm sowie 25 cm innerhalb der Zeilen gilt als optimal. Wird ein Teil der Fläche mit Flies bedeckt, der bis Mitte Mai auf den Pflanzen verbleibt, kann man mit der Ernte etwa zwei Wochen früher als üblich rechnen. Soll in zwei Jahren ein neues Grünspargelbeet das alte ablösen, wurde im letzten Herbst die ausgewählte Beetfläche schon tief gelockert und mit Stalldung oder Komposterde (etwa 12 l/m²) aufgebessert. Der Boden muss tiefgründig nährstoffreich sein und sich in einem guten Kalkzustand befinden. Versandhandel und Fachmärkte bieten vorwiegend zweijährige Jungpflanzen an. Gern wird ´Primaverde F1´ wegen ihres frühen Erntebeginns sowie der glatten Stangen wegen gern gepflanzt. Grünspargel benötigt einen Reihenabstand von ca. 125 cm, in der Reihe 30 cm. Die Pflanztiefe der zweijährigen Jungpflanzen beträgt 15 bis 18 cm. Im dritten Jahr werden pro Pflanze maximal zwei bis drei Stangen gestochen. Erfahrungen beweisen, es bedarf schon vier bis fünf Jahre guter Pflege bevor Spargelbeete voll ertragsfähig sind. Bei optimaler Düngung und Pflege können wir etwas über 20 Jahre lang Grünspargel ernten. Zum Stechen des Spargels wird ein langes scharfes Messer mit schmaler Klinge benötigt. Das Schneiden der Spargelstangen bedarf große Vorsicht um die noch in Entwicklung befindlichen Sprosse nicht zu verletzen.

Zierpflanzen:

Jetzt ist es höchste Zeit den Pflanzenbestand mit Neupflanzungen aufzubessern. Das kann man auch durch das Teilen vorhandener starker Zierpflanzen erreichen. Gut gepflegt entwickeln sich die gepflanzten Teilstücke zügig zu blühstarken Exemplaren. Empfehlenswert auch den Staudengarten mit weiteren Arten zu bereichern. Gartenfachmärkte bieten uns hierzu eine Vielfalt an getopften Jungpflanzen an. Ger werden u.a. Kuhschelle (Anemone pulsatilla,

Kuhschelle (Anemone pulsatilla)
Kuhschelle (Anemone pulsatilla)   © SN
Schneerose (Helleborus niger,
Schneerose
Schneerose   © SN
Tränendes Herz und Sonnenhut gepflanzt. Wenn noch nicht geschehen, sind gleich am Monatsanfang die Rosenbüsche abzuhäufeln, die Rosenstämmchen aufzurichten und an deren Pfahl anzubinden. Beim Schnitt der Edel-
Edelrosen
Edelrosen   © SN
und Polyantharosen verbleiben von den vorjährigen Sprossen mit 3-4 Augen (Knospen) besetzte Reststücke. Kletter- und Parkrosen werden nur ausgelichtet, denn diese blühen ausschließlich an den Knospen der vorjährigen Sprosse. In den Rabatten kann man jetzt Tausendschön, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht pflanzen. Ihre üppigen Blüten bereichern bald unseren Garten. Wer sich bereits im Frühsommer einen Strauß blühender Gladiolen ins Zimmer holen möchte, pflanzt bis Monatsmitte einige Gladiolenknollen geschützt unter Folie. Die restlichen Knollen kommen bis Mitte Mai im Abstand von zehn Tagen in den Boden, damit bis zum Herbst kontinuierlich blühende Gladiolen im Garten sind. Die Bestellung der Sommerblumenbeete mit abgehärteten Jungpflanzen von Levkoje und Löwenmaul
Löwenmaul
Löwenmaul   © SN
kann jetzt beginnen.

Terrasse, Wintergarten, Zimmerpflanzen:

Warme sonnige Tage locken uns immer öfter zu einer Musestunde auf die Terrasse. Bepflanzte Kübel sorgen mit einem Hauch von Frühling für eine angenehme Atmosphäre zum Nachmittagskaffee. Im Wintergarten sorgen die zunehmende Tageslänge und ein intensiverer Sonnenschein für mehr "Durst und steigenden Appetit" bei den Pflanzen, daher müssen wir öfter gießen und düngen. Jetzt werden die mehr oder weniger großen Kübelpflanzen wie Oleander,

Oleander
Oleander   © SN
Kartoffelbaum (Solanum rantonnetii)
Kartoffelbaum
Kartoffelbaum   © SN
oder auch Zitrusgewächse auf ihre Sommerquartiere entlang der Terrasse vorbereitet. Auch diese Pflanzen sind bedarfsgerecht zu gießen und in jeder zweiten Woche mit einem bescheidenen Dungguss zu versorgen.

Frage des Monats:

Weshalb geht in unserem Garten die Petersilie nur ganz dünn auf und die wenigen aufgegangenen Sämlinge wachsen schlecht und gehen auch noch ein! Was könnte die Ursache sein? Die Blattpetersilie (Petroselinum crispum)

Petersilie
Petersilie   © SN
ist mit sich selbst und alle anderen Doldenblütlern drei bis vier Jahre lang unverträglich. Das muss dringend bei der Fruchtfolgeplanung beachtet werden. D.h. möglichst erst nach vier Jahren besser nach fünf Jahren können wir auf diesen Beeten wieder Petersilie anbauen. Außerdem reagiert die Petersilie auf frischen Stalldung und anderen noch nicht ausreichenden verrottetes organischsn Substrat negativ. Als Vorfrüchte sind Leguminosen wie Bohnen und Erbsen ideal. Mittelschwere tiefgründige humusreiche Böden erweisen sich für Petersilie optimal. Auf Lichtmangel reagiert Petersilie ebenfalls stark negativ. Mit Temperaturen zwischen 18 und 23°C sind die Pflanzen zufrieden. Ständig höhere Temperaturen hemmen eher ein zügiges Wachstum. Die Bodenreaktion soll zwischen pH-Wert 6,0 und 7,0 liegen. Wer sich beim Anbau an diese Hinweisen hält, bedarfsgerecht Volldünger gibt, zwischen den Pflanzenreihen den Boden flach lockert und bei Bedarf gießt, wird reichlich Blattpetersilie ernten.


Siegfried Neumann

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