Siedlergründung

Rekonstruktion der Siedlergemeinschaft Rammelter Wald und Völklingen / Heidstock


Der Deutsche Siedlerbund e.V. , mit Sitz in Dresden , wurde am 2. Juli 1933 gegründet und war die Nachfolgeorganisation des „ Allgemeinen Sächsischen Siedlerbund e.V. , gegründet im Jahr 1919. Am 3.10.1931 tritt Theodor Schröder dem Reichskuratorium für Erwerbslosenaussiedlung – der Siedlungsring – im Bezirk Trier / Koblenz bei. Er bekommt Informationen über Siedlungsbau und bezieht die Wochenzeitschrift – Neubau und Siedlung

Im Jahr 1934 wird Th. Schröder Mitglied im „ Genossenschaftlicher Siedlungsverein – Selbsthilfe Saar – e.V. Saarbrücken “. Der Vereinszweck ist die Erstellung von billigen Siedlungshäusern in Selbsthilfe. Er übernimmt 1935 kommissarisch das Amt Siedlungs-Amtsleiter in Völklingen. Er ist verantwortlich für den Bau der ersten „Volkswohnungs – Siedlung“ in der Burgstraße auf dem Heidstock. Die Neubauten wurden erstellt von der „Kampfgemeinschaft gegen das Wohnungs - elend“ in Neustadt a.W. 1936 wurde Th. Schröder Siedlungs-Amtsleiter in Völklingen. Im Dezember 1936 erfolgt ein Runderlaß der Deutschen Arbeitsfront, Gauheimstättenamt Saarpfalz in Neustadt a.W., mit der Anordnung, daß alle Siedlungs-Amtsleiter die Leitung der örtlichen Siedlungsgemeinschaften zu übernehmen haben, mit der Verpflichtung in allen größeren Ortsteilen Siedlergemeinschaften zu gründen. Er war somit der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Völklingen – Gesamtstadt und Mitglied seit 19.11.1936. Unter Mithilfe von Th. Schröder wurden die Siedlergemeinschaften in Fürstenhausen , Heidstock, Bouser Höhe, Wehrden, Ludweiler und Dorf im Warndt gegründet. In der Folgezeit begannen in allen Orten entsprechende Baumaßnahmen. Die Gründung der Siedlergemeinschaft – Rammelter Wald (Schacht ) – im Deutschen Siedlerbund e.V., Gaugruppe Westmark in Neustadt a.W., erfolgte am 8.Juni 1938 mit Th.Schröder als 1. Vor - sitzenden. Die weitere Zusammensetzung des Vorstandes ist leider nicht bekannt. Einige heute noch bekannte Namen, die nach der Ära von Th. Schröder, den Verein erfolgreich weitergeführt haben, waren schon in dieser ersten Stunde Mitglied :
Hans Weidenhof, Adolf Krantz, Wilhelm Mildenberger
um nur einige zu nennen.

Die Planungen für die Volkswohnungs – Siedlung Rammelter Schacht ( auch Wald genannt ) be – gannen schon 1936/37. Geplant waren Mietwohnungen in der Lüderitz-,Wissmann- und Karl –Petersstraße mit insgesamt 87 Häuser incl. 5 Siedlungshäuser in der Wissmannstraße. Die Fertigstellung erfolgte bis 1941. Ab dem 1.Juli 1942 wurden die Amtsgeschäfte der Siedlergemeinschaft von Wilhelm Mildenberger wahrgenommen, da Th. Schröder zur Marine eingezogen wurde.

Th. Schröder und Hans Weidenhof durften beide ihre Tätigkeit im Rathaus nach dem Kriege nicht mehr aufnehmen, aufgrund ihrer Tätigkeit im Deutschen Siedlerbund. Diese Organisation und viele andere wurden von General Dwight Eisenhower als NS- Organisation verboten. Th. Schröder konnte seinen Dienst erst wieder im Jahre 1956 aufnehmen ( nach der Volksabstimmung 1955 ). Viele Vereinstätigkeiten konnten nur im Untergrund geführt werden. Erst die Lockerung des Vereinsgesetzes 1950 ermöglichte die Gründung des „ Landesbund der Siedler des Saarlandes“. Mehrer Abordnungen, auch von den Heidstockern – Altsiedler - wurden bei dem damaligen Arbeitsminster Richard Kirn vorstellig um auf die Wohnungsmisere der Bevölkerung hinzuweisen. Die Bemühungen wurden am 5. Januar 1952 endgültig mit Erfolg gekrönt. Durch den Erlaß von Minister R.Kirn, für Arbeit und Wohlfahrt, wurde der neugegründete – Landesbund der Siedler des Saarlandes e.V. – offiziell als Nachfolger des Deutschen Siedlerbund anerkannt. Erst mit diesem Erlass konnten die Gemeinschaften wieder ihre Arbeit aufnehmen, da alle früheren Verträge, Kredite und Arbeiten mit der Deutschen Heimstätte GmbH abgeschlossen waren.

Am 1. Dezember 1952 wurde von Th. Schröder ( er war immer noch 1. Vorsitzender der SG Rammelter Wald ) ein Antrag auf Aufnahme, als SG Völklingen / Heidstock in den Landesbund der Siedler des Saarlandes e.V. gestellt. Dieser Antrag wurde am 4.Dezember 1952 von dem damaligen Landesgeschäftsführer, Herbert Langenbeck angenommen und die Siedlergemeinschaft Völklingen / Heidstock ( Rammelter Wald ) war ab diesem Datum Mitglied im Landesverband. Dieses Datum wäre das eigentliche Gründungsdatum, eines bereits 14 jährigen Vereins, lediglich versehen mit einem neuen Namen, aufgrund der obig angeführten Vorgeschichte. Th.Schröder schlägt mit Schreiben vom 8.Dezember 1952 den Altsiedler Adolf Krantz als Obmann der Siedler- gemeinschaft Völklingen / Heidstock vor. Diesem Antrag wird stattgegeben vom Landesvorstand unter dem Vorsitzenden H.Ludwig. Th. Schröder wird daraufhin vom Kreisvorsitzenden H. Alexan- der , Kreisverband Saarbrücken Land-West gebeten eine Hauptversammlung mit Wahl eines Vorstandes durchzuführen.

Im Laufe der Monate Januar und Februar fanden viele Sitzungen und Gespräche statt, teils mit den Altsiedlern, den Volkswohnungs – Inhabern und den Siedlungsbewerbern. Man einigte sich darauf am 1.3.1953 eine Vorversammlung durchzuführen.

Diese Versammlung, die am 1.3.1953 stattfand, war also keine Gründungsversammlung sondern lediglich eine Hauptversammlung unter neuem Namen des Landesverbandes und der Siedlergemeinschaft. In dieser Versammlung, mit der Anwesenheit von H. Langenbeck und H. Alexander, der Altsiedler und ca. 60 Antragsteller, die auf Aufnahme in die Siedlergemeinschaft drängten, referierte der Landesgeschäftsführer über die Probleme des Siedlerbundes mit Neubau, Siedlungsland und Finanzierungen von weiteren Siedlungen. Aus der Planung von 1936/37 erläuterte er, gab es in der Karl-Peterstraße auf dem Heidstock noch Gelände für 24 Siedlerhäuser. Daraufhin meldeten sich 55 neue Mitglieder an, die in die Siedlergemeinschaft aufgenommen wurden. Aufgrund des enormen Andranges drängte der Landesgeschäftsführer darauf am 15.3.1953 eine Mitgliederversammlung einzuberufen mit Wahl eines Vorstandes. Diese Versammlung wurde in Fürstenhausen im Schützenhof durchgeführt.

Nachfolgend das Ergebnis der Vorstandswahl:

1. Vorsitzender: Th. Schröder
2. Vorsitzender: Adolf Krantz
Schriftführer : Karl Ries
Kassenwart : Werner Schön
Beisitzer : Adolf Krantz , für die Altsiedler wegen der Übereignung der Siedlerhäuser
Beisitzer : Karl Ries , für die neu aufgenommenen Siedler
Beisitzer : Philipp Meyerer, für die Übereignung der Volkswohnungen

Hans Weidenhof wurde in einer Nachwahl am 13.8.1954 Obmann der Neusiedler.
Am 15.9.1953 wurde Th. Schröder als Kreisvorsitzender für den Kreis Saarbrücken Land – West in den Landesbund der Siedler berufen.
Aufgrund der Aktivitäten expandierte die Siedlergemeinschaft. Die Baumaßnahme im Elstergrund war 1955 abgeschlossen. Nach zähen Verhandlungen des Vorstandes konnte neues Bauland am Dickenberg gewonnen werden. Besonders schwierig waren die Verhandlungen mit Georges Thédrel, Sequesterverwalter der Völklinger Hütte, denn 2 Grundstücke links und rechts der Schachtstraße gehörten der Hütte. Hier müssen auch die Bemühungen von Werner Schön erwähnt werden, für seine Verhandlungen mit der Hütte. Erst nach der Volksabstimmung am 23.10.1955 konnten die Verhandlungen endgültig abgeschlossen werden und Anfang 1956 konnten die Planungen beginnen. Der Baubeginn war noch in 1956 und das erste Richtfest im Waldwinkel war am 6. Dezember 1957.
Danach folgten Buchenweg, Akazienweg, Espenweg, Ulmenweg und Ahornstraße. Die Übereignung der Volkswohnungen erfolgte bis 1967 .
Th. Schröder wurde in der Generalversammlung am 13.11.1955 im Kirner Braustübl wieder zum 1.Vorsitzenden gewählt. Mit Schreiben vom 24. Januar 1956 legte er sein Amt nieder ( s. Original ).

Hans Dieter Hennrich

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