Das Jahr 2008 Fortsetzung des Sommer-Baumschnitts von 2007

Weihnachtsfeier 2008 und Jubiläum 75 Jahre
Für den 13. Dezember hatte Friedrich Reutner zur Weihnachtsfeier - die immer am 3. Advent stattfindet - seine Siedlerfreunde eingeladen. Die Gaststätte des Walter-Reinhard-Stadions war gut gefüllt, denn gleichzeitig gab es ein Jubiläum zu feiern: . Während der sehr stimmungsvollen Veranstaltung, bei der die schönsten Weihnachtslieder gesungen und einfühlsame Geschichten gelesen wurden, überreicht Kurt Baumann als Landesvorstandsmitglied die Ehrenurkunde und einen Geldbetrag. Die Verbandskreisgruppe Rhein-Neckar überreichte durch ihren Schriftführer P. Welker ein Weinpräsent und wünschte der Sandhäuser Vorstandschaft weiterhin viel Erfolg zum Nutzen der Mitglieder.

Baumschnittkurs 2008 in Sandhausen
Am 15. Juli hatte Friedrich Reutner wieder zum Sommer-Baumschnitt in Baslers Garten eingeladen. Es war fast wie im vergangenen Jahr - selbst die Hitze. Der Gemeinschaftsleiter begrüßte auch wieder den Gartenfachberater des Landesverbands Wohneigentum e.V., Sven Görlitz, und - erfreulicherweise - noch mehr interessierte Teilnehmer als vergangenes Jahr.

Zunächst musste wieder die Frage beantwortet werden: WARUM jetzt Sommerschnitt?
Die Antwort ist vielschichtig: "Der Schnitt im Januar ist traditionell bedingt. Bauern und Gärtner hatten zum Jahresanfang die Zeit, sich um die Gehölze zu kümmern - und haben den Vorteil, nicht so leicht ins Schwitzen zu kommen", meinte Sven Görlitz.
Der Baum hat dagegen einige Nachteile: Schutzlos ist er in der Ruhephase Viren und Pilzen ausgeliefert, die über die Schnittfläche eindringen und außerdem braucht der Baum im Frühjahr alle Kräfte und Energie zum Austreiben und um die Knospen zum Aufplatzen zu bringen. Beim Sommerschnitt dagegen kann einer Infektion durch aktive Prozesse in der Pflanze entgegengewirkt und die Schnittfläche durch die Rinde besser überwallt werden.
Zudem dürfen einige Baumarten ausschließlich im Sommer geschnitten werden! Beispielsweise Sauer- und Süßkirschen, alles Steinobst und im Ziergarten der Ahorn, die Buche und Hainbuche und vor allem die Walnuss. Auch das Kernobst sollte besser im Sommer geschnitten werden, weil die erforderlichen Maßnahmen im belaubten Zustand besser erkennbar sind.
Allerdings müssen manche Sommerblüher auch ausgangs Winter geschnitten werden, wie Rosen, Sommerflieder, Lavendel und auch die Weinreben. Auch der Pfirsich wird zu Beginn der Blüte geschnitten. Und selbstverständlich müssen im Interesse des Naturschutzes auch solche Gehölze vom Sommerschnitt ausgenommen werden, in denen Vögel oder Insekten nisten.
Ansonsten müssen die „alten Hasen“ unter den Baumschneidern nicht Umlernen.
Dies konnte man bei der Nachbehandlung der Zwetschge vom vergangenen Jahr sehen. Durch den erforderlich radikalen „Erziehungsschnitt“ war es zu Holztrieb bei den Schnittflächen und zu „Wasserschossen“ gekommen. Mit wenigen Schnitten – bei kleineren Trieben auch mit Rissen – wurde die Zwetschge wieder in Form gebracht, die Spitze und längeren Seitenäste eingekürzt und das Wachstum auf günstig stehende Austriebe umgeleitet. Auch alle nach innen, quer oder zu dicht stehenden Triebe, sowie durch den Schleimpilz „Monilia“ erkrankten Spitzen wurden entfernt. Danach präsentierte sich die Zwetschge wieder mit ideal lockerem Kronenaufbau. Der Austrieb wird sich in der Folge durch den Sommerschnitt „beruhigen“, d.h. der Holzzuwachs wird zugunsten der Fruchtquirl-Bildung reduziert werden.
In Nachbars Garten konnte am Birnenspalier erneut der Vorteil des Sommerschnitts demonstriert werden. Durch konventionellen Schnitt im Winter waren die Bäume zu starkem Holzwachstum angeregt worden. Störende Austriebe und nützliche Fruchtquirle waren jetzt, im Juli besser zu sehen. Mit dem Sommerschnitt wird die „Holzproduktion“ reduziert und die Fruchtholzbildung angeregt werden. Dank des gezeigten Beispiels kann der Gartenbesitzer Rausch auch an den restlichen Bäumen den vorteilhaften Sommerschnitt durchführen.

Nicht nur der „Sommerschnitt“ überzeugte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Auch die Notwendigkeit optimaler Schnittwerkzeuge, wie einer professionellen Handschere, einer Hebelschere mit 2 Schneiden (Ambossscheren verletzen die Rinde und sind ungeeignet), von Blatt-Zugsägen (Bügelsägen sind überholt) und einer Stangenschere mit Kräfte schonender Seilzug-Umsetzung. Das ist nicht billig, aber langwertig!
So ausgerüstet kann das Baumschneiden bei annehmbaren Sommer-Temperaturen wieder Spaß machen! Davon konnte Sven Görlitz alle Teilnehmer wieder einmal überzeugen und erhielt dafür auch den Beifall der dankbaren Schnittkursteilnehmer.
PeWe

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