Fit für den Urlaub?

Tipps für Haus & Wohnung

Wer in Urlaub fährt, möchte "Haus und Hof" mit gutem Gefühl verlassen und beim Heimkehren wieder alles in bester Ordnung vorfinden. Bereiten Sie Haus oder Wohnung rechtzeitig auf ihre Abwesenheit vor. Damit Einbrecher, aber auch Sturm, Sonne oder Starkregen kein leichtes Spiel haben. Fit für den Urlaub - diese Checkliste hilft, sich auf die schönste Zeit im Jahr vorzubereiten.

Franziska Konrad
© Franziska Konrad


EINBRUCHSCHUTZ
Schwachstellen sind Türen und Fenster.

  • Beim Verlassen der Wohnung und nachts Türen immer fest verschließen und nicht nur zuziehen. Fenster bei Abwesenheit stets verschlossen halten und nicht "auf Kipp" stellen - Einbrecher könnten dies als "Einladung" verstehen.

  • Wer nur Fenster mit niedrigem Sicherheitsschutz / Standardbeschläge hat, kann die Immobile vor dem Urlaub mit speziellen Nachrüstsicherungen schützen. Wichtig: Nicht nur das Erdgeschoss sichern, über Balkon oder Garage kommen Einbrecher auch in höhere Etagen.

Vorsorge:

  • Alle Türen mit einem hochwertigen Schutzbeschlag versehen, Schließzylinder darf nicht hervorragen und sicher gegen Aufbohrversuche sein. (Sicherheitsklassen von 0 bis 4, Klasse 4 bietet den höchsten Schutz.)

  • Auch für Fenster einbruchhemmende Beschläge verwenden. Ratsam sind Fenster mit Pilzkopfzapfen, die sich besonders fest verzahnen und das Aufhebeln erschweren. Widerstandsklassen: RC 1 bis 6. Je höher die Sicherheitsklasse ist, umso mehr Zeit brauchen erfahrene Einbrecher, um einzusteigen.

Ist Haus oder Wohnung nicht ausreichend gesichert, gilt dies als fahrlässig. Dann würde nach einem Einbruch die Hausratsversicherung nicht zahlen.


SONNENSCHUTZ

  • Guten Schutz bieten außen liegende Sonnenschutzsysteme wie Rollläden, Klappläden oder Markisen. Innen an den Fenstern angebrachte Rollos, Jalousien oder Vorhänge schützen ebenfalls vor Sonne und sollten im Urlaub meist herabgelassen sein. Gut ist, um Belebtheit vorzugaukeln, wenn Nachbarn die Position öfters verändern.

Vorsorge:

  • Ein Laubbaum vor der Südseite des Hauses verschattet und kühlt im Sommer und lässt die Wintersonne durch die Fenster scheinen.

STURM & STARKREGEN

  • Rechtzeitig vor dem Urlaub einen aufmerksamen Hausrundgang machen.

  • Hängende Blumenampeln und Blumentöpfe auf Balkon und Terrasse sichern.

  • Allzu leichte Terrassenmöbel und Sonnenschirme lieber in die Garage oder den Schuppen räumen. Ebenso sollten Leitern angeschlossen sein, um es Einbrechern nicht zu leicht zu machen und außerdem bei Sturm Schäden durch Herumfliegen zu vermeiden.

  • erschmutzungen in den Dachrinnen wie Laub oder Zweige sollten entfernt werden, das schützt vor Verstopfungen und Überlauf.

  • Liegen die Dachziegeln plan auf dem Dach? Zerbrochene oder fehlende Dachziegel können zu Feuchteschäden führen und sollten daher umgehend ersetzt werden. Gibt es Mängel wie ein kleines Loch im Dach, kann Wasser eindringen.

Vorsorge:

  • STURM: Höhere Bäume brauchen regelmäßig eine Baumkontrolle. Zertifizierte Baumkontrolleure können feststellen, ob eine Gefahr von einem größeren Baum zu Sturmzeiten ausgeht.

  • STARKREGEN: Ein großes Rückschlagventil an der Schnittstelle zwischen Kanalsystem und Haus schützt. So kann bei Starkregen und überlastetem Kanalsystem kein Schmutzwasser zurück ins Haus gedrückt werden. Eine regelmäßige Reinigung nicht vergessen.

  • Schaffen Sie im Garten um das Haus ausreichend Möglichkeiten zum freien Versickern von Regenwasser. Wichtig - und nebenbei ökologisch - ist es, den Garten nicht mit wasserdichtem Belag, z.B. Pflaster zu versiegeln, sondern planvoll zu bepflanzen.

  • Begrünte Dächer können einen guten Teil von Starkregen zurückhalten.

  • Regentonnen und in den Boden eingelassene Zisternen helfen, Starkregen abzufangen und das Wasser später sogar noch sinnvoll zu nutzen. Vor dem Urlaub ist es ratsam, den Überlauf von Zisterne und Regentonne nicht ins Kanalnetz, sondern in den Garten laufen zu lassen. Das schützt das Haus bei Starkregen.


TIPP: Bitten Sie vor jedem Urlaub Nachbarn Ihres Vertrauens, ein wachsames Auge auf die Immobilie zu werfen und im Zweifel auch einen fremden Menschen anzusprechen oder gar die Polizei zu rufen, wenn etwas verdächtig erscheint. Wenn es sich etabliert, dass wachsame Nachbarn sich gegenseitig z. B. mit Blumen gießen und Briefkasten leeren in der Urlaubszeit helfen, ist in Sachen Einbruchschutz und für die Gemeinschaft der Nachbarn untereinander viel getan.

Checkliste: Haushalt

  • Kühlschrank leeren bzw. verderbliche Sachen vorher aufbrauchen, an die Nachbarn verteilen oder zur Foodsharing-Stelle bzw. "Tafel" bringen

  • Gefrierfach abtauen

  • Zeitung abbestellen oder an Urlaubsort umbestellen (in Deutschland)

  • Zentrale Wasserzufuhr im Haus abdrehen, bzw. falls Nachbarn Blumen gießen sollen, nur die Wasserzufuhr für Waschmaschine abstellen. Ggf. auch Gaszufuhr abdrehen!

  • Anrufbeantworter mit neutraler Ansage besprechen, nicht: "Wir sind erstmal 3 Wochen in Urlaub." Das gilt auch für Abwesenheitsassistenten bei E-Mails und in den sozialen Medien - auch das könnte Begehrlichkeiten bei Einbrechern wecken.

  • Briefkasten regelmäßig von Nachbarn leeren lassen, die dabei den Stand des Sonnenschutzes variieren, oder Postlagerung beauftragen

  • Kleine Lampe/n oder Radios mit Zeitschaltuhr helfen, Belebtheit in Haus und Wohnung zu suggerieren

  • Wichtige Dokumente und Wertsachen gehören in ein Bankschließfach oder in den Safe zuhause. Zur Sicherheit noch eine Aufstellung aller eingeschlossenen Dinge machen und schriftlich woanders deponieren.

  • Wenn sich keine Nachbarn finden: Zimmerpflanzen überdauern die Urlaubszeit gut z. B. in der Badewanne, die auf dem Boden 1 cm mit etwas Wasser bedeckt ist. Im Gartencenter gibt es auch kleine Wasser-Depotsysteme, die man in den Blumentopf stecken kann. Robuste Pflanzen wie Kakteen und Yucca können Sie auch einfach rausstellen, das wird ihnen sogar guttun.

Diese Versicherungen springen ein

Es gibt keine Universalversicherung gegen Unwetterschäden, sondern mehrere Versicherungsarten "teilen" sich die Risiken.

  • Haus- oder Wohnungsbesitzer sollten - wie auch Mieter - eine Hausrat-Versicherung abschließen. Diese Versicherung erstattet z. B. Schäden durch Einbruch, Sturm oder Blitzschlag an beweglichen Gütern: Möbel, Teppiche, technische Geräte, Kleidung oder Gartengeräte. Nicht alle Schäden sind stets versichert. Tipp: Prüfen Sie die Versicherungsbedingungen vor einem Abschluss genau.

  • Hauseigentümer brauchen außerdem eine Wohngebäude-Versicherung. Diese tritt bei Unwetter- und Sturmschäden am Haus selbst ein. Allerdings gibt es meist Einschränkungen, etwa dass ein Sturm mindestens eine bestimmte Geschwindigkeit haben muss, damit die Schäden anerkannt werden. Deckt der Wind das Dach teilweise ab und beschädigt Regenwasser Wände und Decken, ist auch das versichert. Je nach Vertrag können Schäden an Gartenhäuschen und Carports eingeschlossen sein. Schlägt der Blitz ein und löst einen Brand aus, muss die Versicherung auch zahlen. Die Police sollte Kosten für die Beseitigung umgestürzter Bäume einschließen.

  • Fließt Wasser jedoch aus einem Fluss ins Haus oder strömt Oberflächenwasser etwa von der Straße herein, gilt das nur als Versicherungsfall, wenn eine Elemantarschaden-Versicherung abgeschlossen wurde. Wenn Wasser in den Keller läuft, zahlt die Hausrat-Versicherung nicht. Das gilt für Schäden, die Oberflächenwasser, also auch Regenwasser oder das von Flüssen und Bächen, anrichtet oder wenn sich Schmutzwasser aus der Kanalisation ins Haus drückt.

FI

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.