Aus der Vergangenheit
Wie in Heven alles entstand
Schon nach dem 1.Weltkrieg herrschte in Witten und natürlich auch in Heven große Wohnungsnot. Die Gemeinde Heven hatte damals rund 7.000 Einwohner und ihr Charakter war noch vorwiegend ländlich. Bebauungsfähiges Gelände war deshalb noch in größerem Umfang vorhanden.
Das Gussstahlwerk Witten, damals das bedeutendste Werk Wittens, plante schon zu dieser Zeit für seine Arbeiter, von denen allein etwa 600 in Heven wohnten, dort eine größere Kolonie zu erbauen, die Wohngelegenheit für zahlreiche Familien bieten sollte. Die erforderlichen Grundstücke, ca. 25 Hektar, erwarb das Werk von der Stadt Witten.
So war es auch noch 1950; das Gussstahlwerk suchte bauwillige Arbeiterfamilien, die einerseits preiswertes Bauland zur Verfügung gestellt bekamen, andererseits jedoch bereit sein mussten, mindestens 4.000 Arbeitsstunden abzuleisten, die mit jeweils einer Mark (1.- DM) als Eigenleistung angerechnet wurden. Es fanden sich 25 Arbeiterfamilien am "Alten Garten-Am Padstück" zusammen. In den eigenen Reihen des Gussstahlwerkes gab es ja genügend Fachleute, die etwas vom Bau verstanden. Elektriker, (Ofen-)maurer, Schlosser, Schreiner usw. Alle anderen, die keine Facharbeiter waren, machten sich als Isolierer, Schaler oder auch an der Schüppe nützlich.
Die Eigenversorgung war zu dieser Zeit besonders wichtig.So wurde meistens das gesamte Land als Garten genutzt, in dem neben Obstbäumen und Beerensträuchern das für die Familie notwendige Gemüse gezogen wurde. Alle Siedler hatten ebenfalls zu Anfang ihrer Siedlerzeit irgendwelche Kleintiere wie Kaninchen, Hühner, Gänse oder Puten.
Doch geblieben sind die gute Nachbarschaft und der Zusammenhalt in der Siedlung , auch wenn einige der "Gründungsväter" ihr Häuschen auf den Nachwuchs überschrieben haben.