Unsere Gemeinschaft

-2022-
Unsere Gemeinschaft "feiert*"
75jähriges Jubiläum!

*: Sofern Corona es zulässt!
Die Siedlergemeinschaft Schwerte-Grünstraße wird im Oktober 2022 75 Jahre:

Es gibt leider keine älteren Siedlerfreunde mehr, die noch selbst bei der Gründung dabei waren. Daher die Beschreibung des Werdegangs unserer Siedlung Schwerte-Grünstraße zur Information für die nachfolgenden und jüngeren Generationen:

Den jungen Siedlerfreunden mit ihren Familien sei hier besonders die Geschichte der Entstehung unserer Siedlung und der Bau der Häuser in Eigenarbeit ans Herz gelegt. Das Lesen der nachfolgenden Ausführungen kann und sollte den Bezug eines jeden Einzelnen zu "seiner" Siedlung festigen.

Oktober 1947: Gründungsversammlung unsere Siedlergemeinschaft in der Gaststätte "Stens" (heute: "Zum Brauhaus" -Kamphausen-), Bahnhofstraße.
Ziel dieser Gemeinschaft war es, in Schwerte eine Nebenerwerbs- oder Kleinsiedlung zu erstellen, die es einkommensschwachen Familien ermöglichen sollte, in Selbsthilfe Eigentum zu erwerben. Menschen aus dem hiesigen Raum, aber auch Heimatvertriebene, die es nach Schwerte verschlagen hatte, waren bereit, das für sie unbekannte Unternehmen in Angriff zu nehmen. Das Siedlerhaus mit Garten wurde als die glücklichste Verwirklichung des Familiengedankens angesehen. Um die Lasten aus dem Eigentum zu schultern, war ein ausreichend großer Nutzgarten und auch grundsätzliche Kleintierhaltung Voraussetzung.

Der Rat der Stadt Schwerte verschloss sich nicht den Wünschen der Siedlergemeinschaft und beschloss im Jahre 1947, den auf Antrag gestellten und erforderlichen Siedlungsausschuss ins Leben zu rufen. (Hinweis: Die Bundesrepublik Deutschland ist am 24. März 1949 gegründet worden). Die sich gut entwickelte Zusammenarbeit zwischen Siedlergemeinschaft und Rat und Verwaltung der Stadt Schwerte ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben und verdient besondere Würdigung. Als Träger unserer Siedlung konnte die Westfälisch-Lippische Heimstätte
(heute: LEG -Landesentwicklungsgesellschaft-) gewonnen werden.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es, bevor der erste Spatenstich erfolgen konnte, die Beschaffung von erforderlichen Baugeräten (Spitzhacken, Schaufeln, Loren mit den dazugehörigen Transportschienen usw.) nötig war. An Bagger, Baukrane, Radlader konnte kein Gedanke verschwendet werden, die am häufigsten genutzte Maschine waren Mensch, Kelle und Spaten.


Selbsthilfe war also angesagt, dass bedeutete, dass jeder Siedler für sein zu errichtendes Haus neben seiner beruflichen Tätigkeit ca. 8.000 Stunden leisten musste.

Die Steine sind da
Die Steine sind da   © Bernd Adwernat

Ziegelsteine wurden in der Ziegelei Am Dohrbaum selbst hergestellt. Verschiedene ausgebombte Trümmergrundstücke in Schwerte wurden uns von der Stadt Schwerte zur Abtragung übergeben. Da wären als Beispiel zu nennen:
Das ehemalige Kasino der VDN (jetzt Parkplatz und Busbahnhof) am Bahnhof, 2 Häuser an der Ostenstraße, Güter-Bahnhof in Geisecke (erleichtert durch die Tatsache, dass 7 Siedler des BA IV. Eisenbahner waren), der Kamin am städtischen Gaswerk etc.
Ungefähr 165.000 Ziegelsteine, vier Wagenladungen Bauholz, drei Wagenladungen Eisenträger und 236 Lastwagen Trümmerschutt wurden zum Bauprojekt Grünstraße geschafft.Dass all das geschaffen wurde, ist nur durch die unermüdliche Arbeitsmoral der Siedler, die an Sonn- und Werktagen fast bis zur physischen und psychischen Erschöpfung im Einsatz waren, gelungen.
Siedlerpause
Siedlerpause   © Bernd Adwernat

Als letzte Gemeinschaftsarbeit wurde der damals von den Kindern heißgeliebte Spielplatz am Lindenweg mit Karussell, Klettergerüst und Krokodilschaukel erstellt. Dieser wurde dann 1964 an die Stadt Schwerte zur weiteren Pflege übergeben. Leider ist der Spielplatz jetzt bis auf eine Sitzbank und einen Abfalleimer zurückgebaut und total verwildert.

In den 60er Jahren vergrößerte sich unsere Gemeinschaft durch das Neubaugebiet zwischen Grünstraße und Sohlenkamp. Unsere Siedlung ist also in mehreren Bauabschnitten errichtet worden und zwar von 1947 bis Mitte der 60er Jahre. Sie verfügt heute über 88 Häuser mit 176 Wohnungen (Stand 2007). Im Nachhinein kamen noch etliche neu gebaute Häuser in den Straßen "Im Gänsewinkel" und "Josef-Spiegel Straße" hinzu.
Der Aufschwung und die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, lassen sich an den Häusern in unserer Siedlung gut ablesen.
Zwischen 1947 und heute hat sich so "Einiges" verändert. Es wurden fast alle Häuser, ganz nach den Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten der Bewohner, erweitert, umgebaut und modernisiert. Die Wohn- und Lebensqualitäten sollen ja schließlich für die weiteren Generationen erhalten bleiben.

Im Laufe der Jahre entwickelten sich innerhalb der Gemeinschaft zahlreiche jährlich wiederkehrende Aktivitäten, die bei unseren Siedlern bis heute einen hohen Stellenwert haben.
Beispiele sind das beliebte Osterfeuer, der fast seit Anbeginn veranstaltete Nikolausumzug, die Frauen- und Männerausflüge, Schnadegänge, das ehemalige Kinder- und Siedlerfest und der dafür neu eingeführte Dämmerschoppen.
Siedlerausflug ca.1950
Siedlerausflug ca.1950   © Bernd Adwernat


Leider mussten ab dem 16. März 2020 aufgrund der Corona- Pandemie alle Aktivitäten der Gemeinschaft eingestellt werden. Wir alle hoffen jedoch, dass es uns möglich sein wird, in nicht allzu ferner Zukunft wieder in geselliger Siedler-Runde die obigen Veranstaltungen durchführen zu können. Auf diese Veranstaltungen und Unternehmungen der Gemeinschaft wird hier auf die jeweiligen Internet-Seiten hingewiesen.

Mit freundlichem Siedlergruß und auf gute Nachbarschaft -

Der Vorstand

© Alle Bilder Copyright B. Adwernat!



Der Vorstand

Hinweis zum Datenschutz

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Diese werden automatisch gelöscht, sobald Sie die Sitzung auf unseren Webseiten beenden und den Browser schließen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.