31.10.2007 WR Mieter sind sauer: Alles kaputt und marode Ein Bericht der WR von Frank Schwertfecher




Nach zwei Stunden Bürgerversammlung wussten die Mieter in Lanstrop immer noch nicht, wie es mit ihren Wohnungen weitergeht. Da ließ die SPD die "Bombe" platzen.

Zwei Stunden lang redete Peter Zeumann von der Center Plan Immobilien AG um den heißen Brei herum. Der Vertreter der Eigentümergesellschaft der ehemaligen LEG Wohnungen in Lanstrop konnte offensichtlich nicht mitteilen, wie es mit den 1160 Wohnungen, die unter einem immensen Sanierungsstau stehen, weiter gehen soll. Da ließ Heinz Pasterny (SPD) die Bombe platzen.

„Wir wollen uns dafür stark machen, dass die DOGEWO die Wohnungen kauft", sagte der Bezirksvorsteher, „damit wir aus dem Teufelskreis heraus kommen." Dafür erntete er bei den rund 150 Mietern frenetischen Beifall. DOGEWO-Geschäftsführer Klaus Graniki bestätigte die Kontakte. „Wir wollen uns darum kümmern”, sagte er. „Wenn es sich rechnet, könnten wir den Wohnungsbestand übernehmen. Graniki kritisierte, dass es auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt eine Reihe von Objekten gibt, bei denen die Käufer die schnelle Mark machen wollten. „Da gab es illusorische Vorstellungen, ” so der Wohnungsexperte, „jetzt sollen die Wohnungen mit Gewinn verkauft werden.” Viele Käufer hatten illusorische Vorstellungen

Vorausgegangen war der Nachricht Pasternys eine auf der ganzen Linien enttäuschende Sitzung. Rund 150 Mieter wollten von dem Vertreter des Eigentümes wissen, ob es ein Sanierungskonzept für die Siedlung gibt und wann sich die Einkaufsmöglichkeiten für die Lanstroper verbessern. Zur Zeit gib es im Ort nur noch einen kleinen Plus-Markt und einen Bauernladen. Weil sich der Besitzer in Kopenhagen dazu bisher nicht geäußert hat, konnte sein Deutschland-Vertreter dazu auch keine Aussage machen. Gesprächiger war dagegen Hans-Jürgen Simchen, dessen Immobilien-Manangement-Firma die Siedlung im Auftrag des Eigentümers verwaltet. „Wir haben dem Eigentümer ein Investitionskonzept vorgelegt", erklärte Simchen. Eine Antwort stehe allerdings noch aus. Vorrangig will der Immobilienverwalter aber die Einkaufssituation an der Färberstraße verbessern.

Er bestätigte Planungen und Verhandlungen mit anderen Grundstückseigentümern in der Ladenzeile. Auch Gespräche mit dem Stadtplangsamt haben stattgefunden. Ziel ist ein Abriss des alten und der Neubau eines neuen Einzelhandelszentrums. Hans-Jürgen Simchen nannte Plus als einen Betreiber am neuen Standort. „Vorraussichtlich im März, sind unsere Verhandlungen soweit abgeschlossen, dass wir ein Konzept auf den Tisch legen können.

„Wegen dieser Planungen haben wir unsere Pläne erst einmal auf Eis gelegt", berichtete Bernd Kunert vom Stadtplanungsamt und zog sich damit den Zorn des örtlichen SPD-Vorsitzenden Willi Most zu. Weil die Inhaber der Ladenzeile keine Bereitschaft gezeigt hatten, ihre Immobilien zu modernisieren, hatte die Bezirksvertretung beschlossen, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, auf einer Grünfläche, ein Einzelhandelszentrum zu entwickeln. „Willi Most beklagte die Zeitverzögerung für die städtischen Planungen. Den Planungen, „mit den vielen Wenns und Abers glaube ich sowieso nicht", sagte der Lanstroper.

Dass es nicht so schnell geht, wie die Mieter sich das wünschen, versuchte Hans-Jürgen Simchen zu erklären. „Wir sind erst seit elf Monaten in Lanstrop am Start", so der Wohnungsexperte. „Wir können nicht auffangen, was andere in 30 Jahren nicht angefasst haben.” Er übte heftige Kritik an dem eigentlichen Vorbesitzer. Die LEG habe jahrelang nichts in die Siedlung und die Landezeile investiert. Gegenüber der Stadtteil-Zeitung bestätigte Hans-Jürgen Simchen, dass sein Unternehmen Interesse an dem Auftrag habe, den Standort Lanstrop zu einem „Wohnpark” zu entwickeln.

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