Konzert des Akkordeonensembles der Siedlergemeinschaft Walldürn am 05.04.2008 im Jugend- und Kulturzentrum Schlachthof in Walldürn

Sehr gut besucht war am vergangenen Samstagabend der Konzertabend mit dem Akkordeonensemble der Siedlergemeinschaft Walldürn im großen Saal des Jugend- und Kulturzentrums „Schlachthof“ in Walldürn. Unter dem Motto „Melodienreigen aus aller Welt“ präsentierten die Ensemblemitglieder des Akkordeonorchesters unter der Leitung von Nelli Krug ein instrumentalmusikalisch auf hohem Niveau stehendes und aus 6 Konzertblöcken mit insgesamt 17 Musikstücken aus aller Herrenländer und ungewöhnlicher Bandbreite bestehendes zweistündiges Konzert, bei dem Oldies, Evergreens und Ohrwürmer dominierten, aber auch Unbekanntes zu hören war, das gefiel und die begeisterten Zuhörer immer wieder zum mitsingen und mitsummen der Melodien animierte. Heiter beschwingt durch das Programm dieses Konzertabends führte der 1. Vorsitzende und Gemeinschaftsleiter der Siedlergemeinschaft Walldürn, Bruno Schmidt, der immer wieder auch kurze Erläuterungen zu den einzelnen Musikstücken gab.

Nach der Begrüßung aller erschienenen Konzertbesucher war es das erste Anliegen des Moderators, allen Anwesenden zunächst einmal das Akkordeonensemble der Siedlergemeinschaft Walldürn und die an diesem Abend mitwirkenden neun Akteure auf der Bühne näher vorzustellen. Wie er hierbei näher aufzeigen konnte, spielt des Akkordeonensemble der Siedlergemeinschaft nunmehr bereits seit 14 Jahren in wechselnder Besetzung bei Veranstaltungen der Walldürner Siedlergemeinschaft (Sommerfesten, Maibaum-Aufstellen, Weihnachtsfeiern) sowie bei Konzerten in der Walldürner Wallfahrtsbasilika, im Katholischen Pfarrheim und in caritativen Einrichtungen. Mit diesem unter dem Motto „Melodienreigen aus aller Welt“ stehenden Konzertabend im Jugend- und Kulturzentrum „Schlachthof“ wage sich das Akkordeonensemble nun erstmals mit einem eigenem großen Konzert und mit einem reichhaltigen musikalischen Programm sowie Melodien aus aller Herren Länder in den Blickpunkt der breiten Öffentlichkeit – mit dem Wunsch und in der guten Hoffnung, dass dieser Konzertabend für alle Gäste und Besucher zu einem wahren Ohrenschmaus werde. Nur allzu gerne stellte er dem Publikum im Saal zum Abschluss seiner kurzen Begrüßungsansprache dann schließlich noch die neun Ensemblemitglieder des Akkordeonorchesters der Siedlergemeinschaft Walldürn persönlich vor: Leiterin Nelli Krug, Kurt Bundschuh, Eduard Hennig, Amanda Wollenschläger, Ulla Niemann, Christa Will, Ingrid Schirmer, Heinz Duda und Adolf Nohe.
Sodann hieß es „Bühne und Musik frei“ für das Akkordeonensemble, das mit dem 1. Musikstück „Gute Fahrt“ von Komponist Otto Eckelmann flott und schwungvoll zu dieser musikalischen Weltreise mit einer ungewöhnlichen Bandbreite von verschiedenen Musikstücken aus aller Herren Länder aufmachte, die zunächst einmal nach einem Sprung über den großen Teich mit „Brasil“ von Ary Barroso und beschwingt-beswingten Samba-Rhythmen den ersten Zwischenstopp in Brasilien einlegte. Mit dem Tango „Rio Negro“ aus der Operette „Maske in Blau“ von Fred Raymond blieb man dann auch noch beim nächsten Musikstück in Lateinamerika, ehe man dann zu Beginn des zweiten Konzertblocks zwischenzeitlich in Mitteleuropa angekommen das aus dem Jahr 1965 stammende, von Komponist und Orchesterleiter Bert Kaempfert komponierte und zwischenzeitlich legendär gewordene und schon von so manchem Lied-Interpreten wie z. B. Al Martino mit schmachtender Stimme ins Mikrophon gehauchte „Your Spanish Eyes“ zu Gehör bekam. Weiter ging es dann mit dem von Jürgen Maxim für Akkordeon geschriebenen Musikstück „Patricia“, einem Musette-Walzer mit Musikpassagen, die an das Werben um die Liebe eines Mädchen erinnern, und anderen Stellen wieder, die das sehnsüchtige Shcmachten eines verliebten Mannes verkörpern. Im letzten Stück dieses zweiten Konzertblockes, dem aus der Operette „Maske in Blau“ stammenden lied „Juliska“ von Fred Raymond, war dann förmlich das ungarische Temperament dieser jungen Dame in der gesamten Musik zu spüren.
Von Ungarn aus führte die musikalische Weltreise dann zu Beginn des dritten Konzertblockes weiter in den „Hohen Norden“ - nach Finnland – von wo aus dann der vom Akkordeonensemble gespielte wunderschöne Walzer „Lakeudon Kaipun“ („Sehnsucht nach den weiten Feldern“) von Veikko Ahvenainen präsentiert wurde. Bei dem sich anschließenden sehr anspruchsvollen, konzertanten „Russischen Walzer“ des russischen Komponisten Georgi Swiridow, der allen Akkordeon-Ensemblemit- gliedern so einiges an instrumentalem Können abverlangte, spürte man förmlich die unendlichen Weiten Russlands. Zum Abschluss des dritten Konzertblockes führte die musikalische Weltreise dann schließlich weiter nach Frankreich, und mit „C´est si bon“ bekam man dabei einen Titel des französischen Komponisten Henri Betti zu hören, der an die Lebenslust von Paris, an Mont Matre, Place Pigale und die Champs Elysées und an einen vergnüglichen Abend in einem der bezaubernden Straßencafes von Paris erinnerte.
Nach einer 20-minütigen Pause führte die musikalische Weltreise in einem vierten Konzertblock dann weiter in den Süden Europas nach Italien und Portugal. Als musikalische Ohrwürmer präsentiert wurden vom Akkordeonensemble hierbei die beiden Rudi-Schuricke-Welthits „Florentinische Nächte“ (Komponist Nico Dostal) und „Capri Fischer“ (Komponist Gerhard Winkler) sowie die beschwingte Serenade „April in Portugal“ von Raul Ferrao – bekannt auch unter dem englischen Titel „Whispering Serenade“.
Nach einem kurzen musikalischen Abstecher mit „Rock´n Roll Fantasy„ von Komponist Otto Eckelmann nach Amerika zu Beginn des fünften Konzertblockes kehrte man dann sofort wieder zurück in die warmen südlichen Gefilde Europas. Präsentiert wurde vom Akkordeonensemble hierbei zunächst der von Domenico Modugno komponierte und vor allem durch Gesangstars wie Rita Pavone, Petula Clark und den unvergesslichen Luciano Pavarotti bekannt gewordene Welthit „Volare“ sowie die von Zeqiunha de Abreu komponierte und mit lateinamerikanischem Rhythmus geradezu bespickte kubanische Rumba „Tico, Tico“, das den neun Akteuren auf der Bühne immer wieder ganz schöne Fingerfertigkeit auf den schwarzen und weißen Tasten des Akkordeons abverlangte.
Zu Beginn des sechste und zugleich letzte Konzertblock des an diesem Abend vom Akkordeonensemble der Siedlergemeinschaft hervorragend und begeisternd dargebotenen „Melodienreigens aus aller Welt“ verblieb man zunächst noch in lateinamerikanischen Gefilde, wobei dieses Mal dann mit „Amorada“ von Waldir de Azevedo „Samba“ angesagt war. Diese Samba stellte höchste Ansprüche sowohl an Finger als auch an das rhythmische Gefühl aller neun Akkordeonisten an diesem Abend. Weiter ging es dann mit „S.V.P“, einem recht eigenwilligen, leidenschaftlichen, energischen und doch auch etwas wehmütigen Tango, der unter die Haut ging – komponiert von Astor Piazzola, der als Schöpfer des „Tango nuevo“ gilt, des neuen Tangos in Argentinien.
Als vorletztes instrumentales Musikstück präsentiert wurde vom Akkordeonensemble dann schließlich noch „Second Waltz“ – ein von Dimitri Schostakowitsch komponierter beschwingter Walzer, der nachgerade zum Tanzen einlud, ehe es dann zum Abschluss des Konzert mit „Harminika Rag“ von Otto Eckelmann noch einmal so richtig fetzig wurde.
Nach dem lang anhaltenden und nicht enden wollenden Schlussapplaus des Konzertpublikums und nach der kurzen Schluss- und Dankansprache von Conferencier Bruno Schmidt kamen die neun Akkordeonisten des Akkordeonensembles der Siedlergemeinschaft erst von der Bühne, nachdem sie zuvor auf Wunsch und „Zugabe“-Rufe der begeisterten Zühörer im Saal noch zwei denn auch nur allzu gerne von ihnen gewährte Zugaben gespielt hatten.

Text: Bernd Stieglmeier Fotos: Peter Tomek

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