Permakultur

Vortrag über Permakultur

Permakultur
Unsere Versammlung am 03.05.2017 stand unter dem Motto "Permakultur, was ist das?". Frau Kluge hatte dazu einen interessanten Vortrag vorbereitet. Hier ein kurzer Überblick.
Permakultur ist ein Konzept, dass ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur beinhaltet. Es geht dabei darum, wie der Mensch mit der Natur und den Ressourcen umgeht und welche Verantwortung jeder Einzelne für seine Mitmenschen und die Natur hat. In dem Konzept wird aufgezeigt, wie diese Ethik in vielen menschlichen Lebensbereichen, wie Landwirtschaft, in den Gärten, in der Architektur, in Kindergärten und Betrieben usw. umgesetzt werden kann, um gesunde Lebens- und Arbeitsräume zu schaffen.
Permakultur kommt aus dem Englischen - permanent agriculture - und bedeutet dauerhafte Landwirtschaft. Vom Wald abgeschaut wird bei der Permakultur mit dauerhafter Bodenbedeckung, mehrjährigen Kulturen und Nutzgehölzen gearbeitet, um dauerhafte Ökosysteme zu schaffen. Es geht darum Kreisläufe weitestgehend zu schließen, indem z.B. möglichst alle Nahrungsmittel im Garten erzeugt werden und die Abfälle für die neue Produktion genutzt werden (Kompost).
Im Permakultur Waldgarten ist der Boden stets bedeckt, wie im Wald gibt es keinen nackten Boden. Er ist entweder mit Pflanzen bedeckt oder mit Mulch.
Für den Mulch gibt es die vielfältigsten Arten, so z. B. Strohhäcksel, Heckenschnitt, Rasenschnitt, Rohkompost, Gründüngung (dabei verbleiben die Pflanzen als Mulch auf dem Beet) usw. All das dient dem Schutz des Bodens vor Erosion und Austrocknung. Es gibt dem Boden Nährstoffe zurück, dient der Temperaturregelung, und unterdrückt Beikräuter. Das Bodenleben wird mit Nährstoffen versorgt und die Mikrolebewesen vermehren sich stetig und tragen somit zur Gesundung des Bodens bei. Dazu kommt noch, dass der Regen bei einer Mulch bzw. Pflanzenschicht den Boden nicht mehr verfestigen kann und somit ein Hacken nach Regenfällen entfällt.
Frau Kluge zeigte uns eine Graphik über den Wasserkreislauf bei der ersichtlich ist, wie wichtig die Bodenbedeckung ist und welch wichtige Rolle dabei auch die Bäume spielen.
Im Permakulturgarten kommen alle Elemente vor, die auch ein normaler Garten beinhaltet, wie z. B. ein Teich, Sitzplätze, Beete, Stauden, Obststräucher und Obstbäume, usw. Es wird aber versucht, die positiven Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Elementen zu fördern und zu nutzen. Es werden an erster Stelle mehrjährige essbare Pflanzen im Waldgarten angepflanzt, so dass auf längere Sicht das Umgraben entfällt. Das übernehmen dann die vielfältigen Bodenlebewesen.
Im Permakulturgarten werden die höchsten Elemente wie Bäume und Obstbäume nach Norden hin ausgerichtet. Davor kommen die Sträucher und Obststräucher. Diese Pflanzungen schließen dann mehrjährige Stauden und Bodendecker ab. Diese Flächen sind extensiv genutzt, wo der Gärtner nur noch regulierend eingreift. Davor werden die intensiv genutzten Flächen angelegt, wie z.B. die Gemüse- und Blumenbeete, die viel Aufmerksamkeit erfordern. Diese Flächen sind nach Süden offen, so dass sich hier eine Sonnenfalle ergibt. Am Rand oder zwischen den Beeten können dann Teich und Sitzplatz integriert werden. Aber auch eine Rasenfläche und Spielgeräte für die Kinder.
Permakultur passt in jeden Garten. So kann man z.B. eine Baumscheibe so gestalten, dass eine Sonnenfalle entsteht. Die Baumscheibe wird im Durchmesser von 1 m mit Mulch bedeckt. Es folgt auf einem 1 m breiten Streifen eine Bepflanzung mit essbaren Stauden. Der nächste 1 m breite Streifen wird nach Norden hin mit Obst- und Beerensträucher angelegt. Der südliche Teil des Rings wird intensiv genutzt für Gemüse. Nach Norden werden anschließend im nächsten 1 m breiten Streifen höhere Wildobststräucher gepflanzt. Der südliche Teil dieses Rings wird wie beim vorhergehenden Steifen intensiv für Gemüse, Blumen usw. genutzt. Am südlichen Rand kann noch ein kleiner Teich und eine Sitzgelegenheit entstehen.
Unterlegt hatte Frau Kluge das mit Schaubildern für die Permakultur-Baumscheibe und die Anlage einer Sonnenfalle.
Zum Schluss hatte Sie für uns noch Literaturhinweise und Filmempfehlungen.

Mulchen im Gewächshaus
© Heike Kluge
Haselnusslaub als Bodenbedeckung im Erdbeerbeet
© Heike Kluge
Heckenverschnitt zwischen den Himbeeren
© Heike Kluge

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