Tagesausflug am 5. Juli

Können Fische Treppen steigen?
Kennen Sie Musik aus der Holzdose?

Für diese beiden Fragen galt es bei unseren diesjährigen die passende Antwort zu finden. Die erste Frage können wir jetzt mit "Ja" beantworten, und die Zweite ebenfalls. Doch der Reihe nach. Unser erster Ausflugspunkt, der eigentlich optisch nach nichts Besonderem aussah, entpuppte sich bei unserer qualifizierten Führung durch das Areal der Fischtreppe bei Gambsheim Rheinau im Elsass als etwas Außergewöhnliches. Bestimmt hat sich vorher jeder gefragt, wie Fische die Flüsse durchziehen können, trotz ihrer Steigungen und Schleusen. Die Antwort liegt also darin, dass man an geeigneten Stellen im Bereich von Wasserkraftwerken so genannte Fischtreppen errichtet, in welche die Fische mit starker Strömung in eine Kaskade bestehend aus mehreren kleinen Becken eingeschleust werden. Die Becken sind durch vertikale Schlitze miteinander verbunden, sodass die Fische nicht mehr aus dem Kanal herausgedrückt werden können und so entgegen der Strömung durch schwimmen müssen. Optisch wirkt das ganze wie eine Treppe, daher auch der Name Fischtreppe. Die Anlage zieht sich vom Unterwasser bis zum gestauten Oberwasser des Flusses, sodass tatsächlich die Fische von unten nach oben aufsteigen. Im Besucherzentrum erfuhren wir vieles über die seit 2006 bestehende Fischtreppe und die über 30 Fischarten, die an dieser Stelle den Rhein durch ziehen. Verblüffend war, dass sich gerade der Lachs, kommend von Grönland, bei uns wieder ansiedelt. Im Schaufenster, das einen Blick in die Tiefen des Gewässers mit der Fischtreppe ermöglicht, wollte sich aber leider kein Fisch an diesem Morgen zeigen. Dass die Treppe aber wirklich funktioniert, belegte ein Foto, das ein anderer Besucher zuvor gemacht hatte und auch die Vorsitzende konnte dies bestätigen. Bei der Vortour schlängelte sich tatsächlich einer nach oben.
Passend zum Themenbereich "Leben im Rhein" fuhren wir nach dem Besuch der "Passage 309", wie der Fischpass offiziell heißt, über den Rhein ins benachbarte Offendorf zum Museum der Fluss-Schifffahrt. Hier liegt in einem idyllischen Kanal ein alter ausgedienter Lastkahn, der als Museum hergerichtet ist und eine wichtige Sammlung von Objekten, Dokumenten und Modellen beherbergt, die die Geschichte, die Techniken und die Lebensart der Schifffahrt den Besuchern zeigt. Voller Begeisterung empfingen uns die Franzosen, alle ehemalige Schifffahrer, und erzählten uns von ihrem Leben und Wirken zu Wasser. Faszinierend war der Blick in die kleine "Wohnung" auf dem Kahn.
Nachdem von unserem ausgiebigen Frühstücksbuffet noch etwas übrig geblieben war und auch Kaffee und Kuchen bereitstand, nutzten wir die Gelegenheit am Park des Kanals noch einmal eine Vesperpause einzulegen. Kulinarisch und mit vielen Informationen von der Fischtreppe und dem Lastkahn gesättigt, traten wir den Rückweg an. Dieser führte uns durch die blumenreich gesäumten Elsassdörfer bis Iffezheim, wo wir an der dortigen Staustufe wieder den Rhein nach Deutschland überquerten.
Unser vorletztes Ziel, das Deutsche Musikautomatenmuseum im Schloss Bruchsal erreichten wir zum vereinbarten Zeitpunkt und ließen uns dort ebenfalls mit erfahrenen Führerinnen "Musik aus der Holzdose" präsentieren. Überwältigend zu hören, wie aus riesigen kunstvoll gestalteten Schränken und Instrumenten Musik erklingt, die sich z. T. nach einem gewaltigen Orchester anhört. Dabei drehen sich lediglich Messingwalzen mit gestanzten Papprollen, die mit Hilfe eines Metallkamms zum Klingen gebracht werden. So erlebten wir ein selbstspielendes Klavier, das dem Besitz Konrad Adenauers entstammte oder ein Orchestrion, das fast 2 Stunden Musik am Stück bieten kann. Lustig waren die zwei Burschen Tino Rossi, der eine hellhäutig und mit Akkordeon, der andere dunkelhäutig mit Schlagzeug. Da juckte es schon in den Füßen, als die beiden loslegten. Aber beim Wurlitzer, aus dem dann richtige Tanzmusik kam, packte doch ein Pärchen die Tanzlust und fegte übers Parkett. Ganz zum Schluss sahen wir noch die große Orgel, die im Jahr 1912 eigentlich für die Titanic gebaut wurde, aber nicht rechtzeitig vor dem Auslaufen des Schiffes fertig wurde.
Leider ging die einstündige Führung viel zu schnell vorbei, gerne hätte man noch mehreren Musikautomaten gelauscht. Ein rundum tolles Erlebnis, das man sicherlich individuell noch einmal wiederholen wird.
Jetzt war es Zeit, zum Abendessen einzukehren und sich über diesen bewegten Tag auszutauschen. In der Besenwirtschaft Zum Kannenbesen wurden wir bereits erwartet und was uns dann auf dem Teller serviert wurde, übertraf nochmals unsere Erwartung.
Eine Reiseteilnehmerin fasste kurz vor dem Auseinandergehen in Schriesheim das Fazit des Tages in Worte: Wieder geht ein schöner Ausflug zu Ende.

Ich habe mich gefreut, dass mein Tagesprogramm allen Dabei gewesenen gefallen hat und wir miteinander einen erlebnisreichen, harmonischen Tag verbringen konnten.
Ihre Charlotte Günther

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