Jubiläumsausflug an den Bodensee 10. - 13. Mai 2008

Bei strahlend blauem Himmel starteten am Samstag, dem 10. Mai 48 reiselustige Siedlerfreunde zum Jubiläumsausflug an den Bodensee. Nachdem alle Koffer und das mitgeführte Frühstücksproviant verstaut waren, ging die Reise zunächst über die A5, A6 und dann über die A81 Richtung Singen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Vorsitzende und gleichzeitig Reiseleiterin konnte man noch ein Schläfchen halten – war es doch erst 7.00 Uhr früh und für manchen war die Bettruhe schon lange vorüber. Nach gut 2 Stunden waren dann doch alle wach und hatten mächtig Hunger und Durst. Bevor wir die Raststätte „Neckarburg“ ansteuerten, hielten wir noch gemeinsam ein humorvolles Touristengebet zum guten Gelingen der Reise. Beim Rastplatz angekommen, war dank vieler helfender Hände in kurzer Zeit unser Frühstücksbuffet aufgebaut und alle konnten sich stärken. Unser Busfahrer bereitete uns frisch gebrühten Kaffee und so spürte man gleich den Hauch „Urlaub“. Gemütlich ließen wir es uns schmecken. Unsere Fahrt führte uns dann weiter in die Schweiz an den Rheinfall von Schaffhausen. Beinahe wäre der Rheinfall zum Reinfall geworden, ist doch der Bus eine Ausfahrt zu früh im Tunnel abgebogen und auf der „falschen“ Seite des Rheinfalls, nämlich am unteren Ende des Falles, angekommen. Die Reiseleiterin hatte aber die Besichtigung von oben vorgesehen (über Schloss Lauffen) und so drehte der Bus samt Mitfahrern eine Runde auf dem falschen Parkplatz. Süffisant bemerkte die Reiseleiterin beim Vorbeifahren „So hier rechts sehen Sie den Rheinfall“. Klar, dass dann erst mal Enttäuschung breit wurde, wollte doch jeder auch gerne aussteigen und Fotos machen. Diese wurde aber gleich klar gestellt und als wir dann auf der gegenüberliegenden Seite ankamen und alle durch den Schlosseingang die Treppen hinunter gestiegen waren und dabei hautnah den Fall des Rheines erleben konnten, waren sich doch alle einig, dass der Rheinfall kein Reinfall war. Es war schon beeindruckend, wie die Wassermassen wenige Zentimeter entfernt von der Aussichtsplattform herabstürzten und man fast dorthinein greifen konnte. Ganz unten konnte man in der Gicht des Falles sogar eine kleine Dusche zur Erfrischung nehmen. Nachdem alle zur vereinbarten Zeit wieder am Bus angelangt waren, hieß es noch mal Tische aufstellen und Proviant auspacken, denn vom Frühstück war noch einiges übrig. So sparten wir uns ein teures Mittagessen und zogen dann gut gestärkt weiter zu unserem nächsten Etappenziel, dem romantischen Städtchen Stein am Rhein. Hier angekommen, war ausreichend Zeit, die schönen, teils bemalten Häuser in der historischen Altstadt und am Marktplatz zu besichtigen. Und natürlich durfte auch die gute Tasse Schweizer Kaffee in einem Café am idyllischen Rheinufer nicht fehlen. Auf der Weiterreise zu unserem Hotel in Uhldingen-Mühlhofen machten wir noch einen Abstecher bei der Wallfahrtskirche Birnau. Immer wieder ins Staunen versetzen den Besucher die Figuren, Wand- und Deckengemälde und Stuckarbeiten im Kircheninneren dieser Barockkirche. Nach dem Kirchgang bekamen wir am Bus Besuch von einem Honigverkäufer. Ihm wurde Zutritt in den Bus gestattet, um seinen Honig anzubieten. Mit humorvollen Worten bot er gekonnt seine Ware feil. Sein Honig ist ein ganz besonderer, denn er enthält das wertvolle Gelee Royale, das nur von den Königsbienen gewonnen wird, und dem man nachsagt, dass es für den Körper ganz wichtig sei. Er erzählte, dass es sogar viele männliche Besucher gäbe, die alljährlich wieder zu ihm kommen, um den Honig zu kaufen, weil sie plötzlich wieder ihre „männliche Stärke“ zurück gewonnen hätten.
Klar, dass uns das auch interessierte und so verkaufte er einige Eimerchen Honig. In der Erwartung auf eine schöne Nacht fuhren wir dann in unser Hotel „Gasthof Sternen“ in Uhldingen-Mühlhofen. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum Abendessen im Restaurant unseres Hotels und ließen so den ersten Urlaubstag ausklingen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging’s dann zum nächsten Ziel nach Tettnang ins Hopfenmuseum. Da an diesem Sonntag (11.05.) auch Muttertag war, wurden die Mütter im Bus mit einem kleinen süßen Geschenk überrascht. Im Hopfenmuseum erwartete uns ein junger Mann, der uns die Kunst des Hopfenbrockens in früherer Zeit erklärte. Es war schon eine harte Arbeit, die Hopfenstängel per Hand zu brocken (pflücken) und die wertvollen Früchte in Säcke zu stopfen, um so in den Handel zu gelangen. Passend zum Muttertag erfuhren wir, dass von den Hopfen nur die weiblichen Pflanzen verwendet werden und die männlichen wegen Untauglichkeit weggeworfen werden. So ist es auch heute noch. Sie können sich vorstellen, dass unsere Männer lange Gesichter zogen und wir Damen uns besonders geehrt fühlten. Kurzum, die Besichtigung des Museums, wo es auch noch viel Handwerkszeug aus der früheren Zeit zu sehen gab, war eine Bereicherung für jeden. Nach dem Rundgang gab es eine kleine Mittagsmahlzeit und ein kühles Getränk, sodass wir gestärkt zu unserem nächsten Ziel weiterfahren konnten. Die Inselstadt Lindau, der alte Stadtkern, stand nun auf dem Programm. Eine Stadtführerin zeigte uns die Besonderheiten der Altstadt und erzählte uns etwas aus der Geschichte Lindaus. Natürlich durfte auch der Hafen mit dem Löwen und der einzigartigen Hafeneinfahrt nicht fehlen. Durstig von der Sonne und den vielen Informationen gab es auch hier genügend Freizeit, um es sich in der Fußgängerzone in einem netten Lokal gemütlich zu machen oder auf Souvenirjagd zu gehen. Für den Abend war eine Lädinenfahrt geplant mit kaltem Buffet an Board. So fuhren wir weiter nach Immenstaad und marschierten zum Landungssteg. Den ganzen Mittag begleiteten uns Gewitterwolken, doch es war trocken und warm. An der Schiffslände angekommen, blies aber ein heftiger Wind und wir mussten vom Kapitän des Schiffes hören, dass wir aufgrund Sturmwarnung nicht auslaufen konnten. Die Enttäuschung, insbesondere bei der Reiseleiterin, war nicht zu übersehen. Da sich die Organisatoren aber bereits im Voraus Gedanken gemacht hatten, wo alternativ die „Schlacht am kalten Buffet“ stattfinden könnte, war sofort eine Lösung gefunden. Der Kapitän hatte den Ratskeller im alten Rathaus gemietet und so marschierten wir wieder dorthin zurück. In wenigen Minuten war hier im urigen Gewölbekeller ein schmackhaftes Buffet aufgebaut, das fast keinen Wunsch offen ließ. Und so ließen wir es uns munden in Erwartung der Dinge, die da kamen. Nach etwa einer Stunde erschien der Kapitän und verbreitete die frohe Botschaft, dass sich der Wind gelegt hätte, die Sturmwarnung vorbei sei und wir nun doch noch auslaufen konnten. Da kam Freude auf! Im Nu begaben wir uns wieder auf den Marsch zur Schiffslände und für die „Fußkranken“ wurde kurzerhand ein Shuttleservice mit dem Auto des Kapitäns angeboten. Als wir das Schiff betraten war es schon dunkel, der See ganz ruhig und die Lichter rund um das Ufer boten eine einzigartige Kulisse. Schnell hatten die Bootsleute die Segel gehisst und so ließen wir uns mit dem Boot und dem lauen Frühsommerwind treiben. Viele von der Gruppe waren noch nie auf einem offenen Segelboot und diejenigen, die so eine Fahrt bereits kennen gelernt hatten, stimmten überein, dass die Fahrt ein einzigartiges Erlebnis war. Mit diesen vielen Eindrücken des zweiten Reisetages kamen wir spätabends ins Hotel zurück. Trotz der späten Stunde war noch Zeit für einen Umtrunk, der uns dann die nötige Bettschwere verlieh. Ausgeruht und satt vom Frühstück bestiegen wir den Bus zu unserem ersten Ziel des dritten Tages (Montag, 12.05.). Die Fahrt führte uns nach Singen zu der berühmten Festungsruine auf dem Hohentwiel. Unser Ziel erreichten wir früher als geplant und so mussten wir auf die Ruinenführer noch etwas warten. Die meisten nutzten die Zeit, den beschwerlichen Aufstieg in die Festung alleine zu starten. Nachdem dann die Führer eingetroffen waren, begann auch der wartende Rest den Aufstieg.
Die avisierten 150 m vom Parkplatz bis zur Ruine entpuppten sich nicht als Wegemeter sondern als Höhenmeter. Der Reiseleiterin kamen dann doch Zweifel, ob die Tour das Richtige gewesen sei, aber als dann ganz oben wieder nahezu alle zusammentrafen und das gewaltige Bauwerk und den tollen Aus- und Weitblick in den Hegau und über den Bodensee bestaunen konnten, waren die Zweifel schnell vergangen. Nur wenige wagten sich nicht in die Gemäuer und nutzen die Zeit für eine kühle Erfrischung.
Die Festungsruine Hohentwiel ist eine der größten und besterhaltenen Burgruinen Deutschlands. Es war sehr beeindruckend zu sehen, welches Bauwerk die Menschen mit bloßen Händen erschaffen hatten und welchen Kriegen und Belagerungen dieses Stand hielt. Es war auch interessant zu hören, wie die Menschen dort lebten und sich versorgten, mussten sie doch gewaltige Höhen und mehr als steinige Wege überwinden. Die Führer vom Museumsverein Singen verstanden es gekonnt, uns mit ihrem Wissen in diese Zeit zu versetzen. Dem harten Aufstieg folgte dann auch wieder ein Abstieg und ohne Blessuren trafen wir uns wieder am Bus. Die Erkundungstour hatte Hunger gemacht und so kam es richtig, dass wir uns bei der Siedlergemeinschaft Singen zum Mittagessen angemeldet hatten. Der Vorstand der SGM Singen, Herr Künstner, hatte mit der Reiseleiterin im Vorfeld eine gemeinsame Mahlzeit verabredet und so trafen wir dann erwartungsvoll im Siedlerheim dort ein. Die SGM Singen besitzt ein eigenes Siedlerheim und hat dadurch die Möglichkeit, größere Gesellschaften zu bekochen. Es gab heißen Schinken (bei uns etwa geräucherter Prager Schinken) mit hausgemachtem Kartoffelsalat und buntem Salatteller. Das hat vielleicht gut geschmeckt! Bis das Essen serviert wurde, erzählte uns Herr Künstner noch etwas über Singen und seine Siedlergemeinschaft. Es war eine herzliche Atmosphäre, so als würden wir uns schon ewig kennen. Zum Abschied wurde dann noch ein Gruppenfoto im Garten des Siedlerheims gemacht. Als Dank für das gute Essen und Trinken und die Bewirtung überreichten wir ein gutes Schriesheimer Tröpfchen samt einer kleinen Spende für das Siedlerteam. Ebenso luden wir die Singener ein, in unserem schönen Schriesheim bei einem Ausflug Halt zu machen. So zogen wir weiter Richtung Konstanz zur Fähre. Mit dieser setzten wir über nach Meersburg und da wir noch Zeit bis zum Abendessen im Hotel hatten, nutzten wir diese zu einem Bummel in der dortigen Alstadt. Beim Abendessen später im Hotel kamen dann die ersten Wehmutstränen zum Vorschein, denn der nächste Tag mahnte schon wieder zur Heimreise. Dienstag, 13. Mai – Abschied nehmen fällt schwer – gerne wären wir noch geblieben. Doch die Heimreise ließ noch etwas auf sich warten. Nachdem die Koffer geladen waren, fuhren wir entlang dem Bodenseeufer Richtung Insel Reichenau. Der großen Schwester von der Blumeninsel Mainau einen Besuch abzustatten, ist ebenfalls ein Muss. Bei der geführten Inselrundfahrt „Das geht auf keine Kuhhaut“ erklärte uns die Inselführerin die Bedeutung und die Bewirtschaftung der so genannten Gemüseinsel sowie des dort betriebenen Weinbaus. Daneben besichtigten wir noch die alte Kirche St. Georg mit den ottonischen Gemälden. Es ist schon erstaunlich, wie die damaligen Maler die Geschichte Jesus zu Bild brachten und wie diese Gemälde noch bis heute erhalten geblieben sind. Im Anschluss an die Inselführung nahmen wir noch ein Mittagessen im Strandhotel „Löchnerhaus“ ein. Das 4-Sterne-Hotel ist direkt am See gelegen, sodass wir unsere vorher ausgesuchten Menüs mit einem herrlichen Blick auf den sonnigen Bodensee genießen konnten. Danach hieß es Heimfahrt Richtung Heimat Bergstrasse. Nach ein paar letzten Blicken auf den Bodensee führte uns die Fahrt auf die Singener Autobahn zurück. Ohne Stau und Verzögerungen trafen wir gegen 18.00 Uhr an unserem Abschlusslokal, der „Besenwirtschaft Schell“ in Reilingen ein. Mit einem deftigen Vesper, frischen Spargelspezialitäten und ein paar guten Viertele Bergsträßer Wein nahm die erlebnisreiche Reise ihren Ausklang. In Schriesheim angekommen war auch schon bald der Bus von allem Mitgebrachten leer geräumt und jeder begab sich mit herzlichen Abschieds- und Dankesworten an die Reiseorganisation samt Fahrer auf den Heimweg.
Eine wunderschöne Reise war zu Ende und ich möchte an dieser Stelle nochmals allen Mitreisenden danken, für das in mich als Reiseorganisatorin gesetzte Vertrauen und die tolle Kameradschaft während der Reise. Dank auch unseren Fahrer Erich Bindewald, der uns jederzeit bereitwillig und sicher chauffiert hat. Danke auch an die Helfer, die sich mit mir um das Frühstücksbuffet bemüht haben. Sie alle haben mich motiviert, einen nächsten Ausflug zu planen, und ich hoffe und wünsche, dass Sie dann auch alle wieder dabei sind.

Herzliche Reisegrüße
Charlotte Günther, Vorsitzende

Deftiges Frühstück im Grünen zum "Urlaubsbeginn"  

Tosender Rheinfall bei Schaffhausen  

Zünftiges Bierchen im Hopfenmuseum Tettnang  

Reisegruppe vor dem Siedlerheim in Singen  

Siedlerchef von Singen, Herr Künstner, verabschiedet die Schriesheimer Siedler  

Segel auf zur großen Seefahrt  

Auf in den Kampf ! Hinauf zur Festung Hohentwiel  

Auf dem Hochwart auf der Insel Reichenau  

Gemütlicher Abschluß in der Besenwirtschaft Schell in Reilingen  

 

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